Teil 2 - Hinter der weißen Jugendstilfassade des Hotels Dreesen tobt ein Machtkampf um die Zukunft des florierenden Rheinhotels. Juniorchef Emil Dreesen setzt auf Amüsement, Glamour und Weltoffenheit. Ganz anders sind die Vorstellungen seines nationalkonservativen Vaters Fritz. Emils Idee, den Filmstar Charlie Chaplin als Gast einzuladen, erweist sich als geniale PR-Maßnahme. Auch in Familienangelegenheiten setzt sich Emil gegen seine Eltern Fritz und Maria durch. Als seine jüngere Schwester Ulla das uneheliche Kind des senegalesisch-französischen Soldaten Bakary Diarra zur Welt bringt, sorgt Emil entschlossen dafür, dass der Junge in der Familie aufwachsen kann und dem Rassismus nicht tatenlos begegnet wird. Auf den "guten Ruf" im erzkatholischen Bad Godesberg nimmt Emil ohnehin keine Rücksicht. Er engagiert die Sängerin Claire Deltour aus Paris, deren freizügiges Varietéprogramm für Aufsehen sorgt und gefährliche Stammgäste brüskiert: Adolf Hitler und seine Entourage, die das Hotel als Hauptquartier am Rhein nutzen. Während Emils Eltern die Wertschätzung des aufstrebenden Machtpolitikers suchen, verweigert der Juniorchef ihm beharrlich den "Führergruß". Als ihm jedoch eine Verhaftung durch einen örtlichen SA-Mann droht, muss Emil seine eigenen Grundsätze verraten - nicht ohne Folgen. Der zweiteilige Fernsehfilm erzählt vom Überlebenskampf einer regimekritischen und teils jüdischen Hoteliersfamilie in Bonn über drei Generationen nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs. Das historische TV-Epos wirft einen ungewöhnlichen Blick auf die "Wilden Neunzehnzwanziger" jenseits von Berlin und thematisiert die damaligen Konflikte um Demokratie, Freiheit und Frauenbilder.
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