„Der Alte“: Bergmann löst den Fall im Alleingang - Kann er die Krimifans überzeugen?

31.03.2023 um 16:35 Uhr
    Caspar Bergmann | © ZDF/Erika Hauri
    Caspar Bergmann (Thomas Heinze) beobachtet Renate Rudolphs (Anna Grisebach) Reaktionen beim Verhör mit Annabell Lorenz (Stephanie Stumph). | ©ZDF/Erika Hauri

    Mit „Die Bedürftigen“ läuft in der Krimireihe „Der Alte“ heute der zweite Fall mit dem neuen Chef Caspar Bergmann – gespielt von Thomas Heinze. Die Zuschauerinnen und Zuschauer lernen den Nachfolger von Richard Voss ein wenig besser kennen, sowohl auf privater als auch auf beruflicher Ebene. Und es zeichnet sich ab, welche Unterschiede es im Vergleich mit dem alten Team gibt. 

    Frische Wände, anderer Wind?

    Hauptkommissar Richard Voss (Jan-Gregor Kremp) hat seine Leute eher geführt als dominiert. Mit Annabell Lorenz (Stephanie Stumph), Tom Kupfer (Ludwig Blochberger), Dr. Franziska Sommerfeld (Christina Rainer) und „Lenny“ (Thimo Meitner) hatte der „Alte“ lange Zeit ein eingespieltes Team an seiner Seite - Sprüche, Witze und Sticheleien inklusive! Die Ermittlungen fanden auf Augenhöhe statt. Nun weht ein anderer Wind durchs Kommissariat. Der soll offenbar dadurch verdeutlicht werden, dass der neue Chef – Caspar Bergmann (Thomas Heinze) – die Büros erst einmal neu streichen lässt. Ob das aber Frische bringt, muss sich erst noch zeigen.

    Spotlight auf Bergmann

    Das Scheinwerferlicht ist im neuen Fall „Die Bedürftigen“ eindeutig auf Bergmann gerichtet. Das mag daran liegen, dass der Sender den neuen Mann an der Spitze der Kultkrimireihe vorstellen will. Doch man hat das Gefühl, dass Annabell Lorenz komplett im Schatten verschwindet und nur noch am Rande assistieren darf. Bergmann gibt Anweisungen, Anna und Julia (Yun Huang) führen sie aus. Immerhin gibt es ein kleines Lob vom Chef, das der erfahrenen Ermittlerin ein dankbares Lächeln aufs Gesicht zaubert.

    Befremdlich ist auch, dass Bergmann seine Mitarbeiterinnen siezt. Das kollegiale „Du“ hat er schon bei seinem Einstand charmant abgeschmettert. Ab der zweiten Hälfte des Film sind Anna und Julia dann kaum noch zu sehen. Sie helfen an einigen Stellen, doch „der Alte“ löst den Fall fast im Alleingang.

    Bergmann im Mittelpunkt

    Klar ist, dass das neue Team erst einmal zusammenfinden muss. Es treffen schließlich einige unterschiedliche Charaktere aufeinander. Auch die seltsam emotionale Rechtsmedizinerin Dr. Luisa Geiger (Sidonie von Krosigk) muss sich noch einleben. Für sie hat Bergmann ein paar ratlose Worte über: „Sie sind wirklich eine ungewöhnliche Pathologin“. Recht hat er. Bleibt zu hoffen, dass der neue Chef seinem Team in den nächsten Folgen wieder etwas mehr Raum lässt. Vielleicht ist dann auch wieder Platz für Humor und Zwischenmenschliches.

    „Der Alte - Die Bedürftigen“ läuft heute, 31. März 2023, um 20.15 Uhr im ZDF. Die Folge ist bereits in der ZDF-Mediathek abrufbar.

    „Der Alte“: Letzter Fall für Jan-Gregor Kremp als Kommissar Richard Voss

    Zum letzten Mal wird Schauspieler Jan-Gregor Kremp heute als Kommissar Richard Voss im ZDF-Krimi „Der Alte“ zu sehen sein. Nach über zehn Jahren verlässt er die Serie und reicht den Staffelstab an seinen Nachfolger Thomas Heinze weiter. Der wird allerdings erst nächste Woche als Kommissar Caspar Bergmann seinen ersten Mordfall lösen.  Nach dem Tod von Kommissar Tom Kupfer (Ludwig Blochberger) ist die Stimmung im Team der Münchner Mordkommission noch immer gedrückt. Richard Voss und Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) kümmern sich gemeinsam um den neuen Fall, der schließlich dazu führt, dass Richard die Polizei verlässt. Silvia Pasquale wird ermordet Reinigungskraft Silvia Pasquale (Anca Cipariu) macht während ihrer Schicht eine interessante Beobachtung. Sie sieht, wie Geschäftsführer Franz Wagner (Alexander Held) einer zunächst unbekannten Frau einen Koffer mit Geld übergibt. Schnell macht sie ein Foto von der Situation. Sie hofft, dass ihr dieser Schnappschuss ein wenig Glück im Leben bringen wird. Die junge Mutter träumt von einem Häuschen im Grünen für sich und ihren achtjährigen Sohn Lorenzo. Sie lässt sich dazu hinreißen, Franz Wagner eine Handynachricht zu schicken: „Ich will einen Anteil“, schreibt sie und schickt das Foto mit. Kurz darauf wird sie im Hausflur vor den Augen ihres Sohns erschossen. Da der kleine Lorenzo den Mörder gesehen hat, lebt er gefährlich. Richard Voss kümmert sich persönlich um den verängstigten Jungen.

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