„Die Frau im Meer“: Vierter Mord in Nordholm - diesmal wird’s doppelt ruppig

01.01.2023 um 23:22 Uhr
    Simon Kessler (Heino Ferch) mit seiner Geliebten Silke Broder (Anja Kling) - die etwas vor ihm verheimlicht. | © ZDF
    Simon Kessler (Heino Ferch) mit seiner Geliebten Silke Broder (Anja Kling) - die etwas vor ihm verheimlicht. | ©ZDF

    Im Krimi-Zweiteiler „Die Frau im Meer“ ermittelt Heino Ferch wieder als LKA-Ermittler Simon Kessler im fiktiven Ort Nordholm an der Ostsee. Diesmal mit einer neuen Partnerin, denn Kesslers ehemalige Kollegin Hella Christensen wurde ermordet.

    Das Küstenstädtchen Nordholm wirkt auf den ersten Blick sehr beschaulich, doch seit Jahren ereignen sich dort schockierende Verbrechen. Der fiktive Ort in Norddeutschland ist Schauplatz einer Krimireihe um den LKA-Ermittler Simon Kessler, gespielt von Heino Ferch. Bereits dreimal hat er in Nordholm in loser Folge Fälle aufgeklärt: Auf „Tod eines Mädchens“ (2015) folgten „Die verschwundene Familie“ (2019) und „Das Mädchen am Strand“ (2020). Jetzt hat Kessler seinen vierten Einsatz: In dem Zweiteiler „Die Frau im Meer“ (2. & 3., 20.15 Uhr im ZDF) muss er herausfinden, wie seine ehemalige Kollegin Hella Christensen (Barbara Auer) starb – und sich auch noch mit seiner neuen Kollegin Lena Jansen (Isabell Polak) zusammenraufen.

    Jansen hat gerade ihren Dienst in Nordholm angetreten, als die erste Leiche auf dem Seziertisch liegt. Teenager Viviane scheint sich mit einem Pillenmix selbst das Leben genommen zu haben. Während Jansen nach einem Grund für den Suizid sucht, verpasst Simon Kessler einen Anruf seiner Ex-Kollegin Hella Christensen. Auf seiner Mobilbox ist nur ein beunruhigendes Stöhnen zu hören, dann bricht die Verbindung ab.

    Ex-Kollegin Hella Christensen wurde ermordet

    Kessler eilt sofort nach Nordholm – doch er kommt zu spät: Hella wurde ermordet. Gemeinsam mit Jansen untersucht er, ob beide Fälle zusammenhängen – und wer von Hellas Tod profitiert. Verdächtige gibt es genug: Neben ihrer überraschend aufgetauchten bankrotten Schwester Rieke (Ulrike C. Tscharre) benehmen sich auch Hellas schwuler Sohn Sven (Nick Julius Schuck), Kesslers Geliebte Silke Broder (Anja Kling) und deren Tochter Charlotte (Lilly Barshy) höchst merkwürdig.

    Das Erfolgsrezept der Krimireihe erklärt Heino Ferch im Gespräch mit HÖRZU so: „In dieser kleinen Ortsgemeinschaft kennen sich die Menschen seit Jahrzehnten. Wenn dort ein Mord geschieht, ist das wie ein Erdbeben – jeder der Bewohner ist davon unmittelbar betroffen.“ Der Mikrokosmos Nordholm sei zudem „ein ziemlich authentisches Abbild unserer Gesellschaft.“ Am Drehbuch von „Die Frau im Meer“ hätten ihn die zahlreichen dramatischen Konflikte und die mysteriöse Handlung begeistert, so der Schauspieler. „Außerdem treten mit den vielen neuen Figuren jede Menge Spannungen zutage. Auch die Tatsache, dass mit Hella Christensen eine Hauptfigur verschwindet, ist eine Herausforderung.“

    Die Neue ist Kessler in jeder Situation gewachsen

    Mit Lena Jansen bekommt Simon Kessler eine Kollegin, die es mit ihm aufnehmen kann. „Sie ist eine Frau, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Weil Kessler ebenfalls ruppig ist, knallt es sofort zwischen den beiden“, sagt Ferch. „Stimmt“, ergänzt Isabell Polak. „Lena ist kein Landei, sondern professionell. Sie redet nie um den heißen Brei herum, ist Kessler in jeder Situation gewachsen. Und Morde sind für sie, genau wie für ihn, keine Seltenheit, weil sie auch aus der Stadt kommt.“

     

    Lena Jansen (Isabell Polak, r.) befragt Charlotte Broder (Lilly Barshy, l.). | ©ZDF

    Wird es einen fünften „Nordholm“-Fall mit dem neuen Duo geben? Ferch und Polak wollen das nicht bestätigen, sondern erst die Einschaltquoten abwarten. Die allerdings waren bisher immer stark. Eine Fortsetzung ist also mehr als wahrscheinlich.

    "Die Frau im Meer": 2. + 3. Januar, 20.15 Uhr im ZDF und in der Mediathek.

    Heino Ferch mit der GOLDENEN KAMERA als „Bester Schauspieler“ ausgezeichnet

    Im Exklusiv-Interview mit der HÖRZU spricht der nun zweimalige GOLDENE KAMERA Preisträger (2002 & 2022) über seine Karriere, das Leitmotiv seines bewegten Lebens und seine Zukunftspläne. Unglaubliches Charisma, hohe Sensibilität, immense Wand ­ lungsfähigkeit, große körperliche Präsenz, ungeheure Tiefe: Das sind nur fünf von vielen großen Gaben, die Deutschlands besten Schauspieler auszeichnen. Sein Name: Heino Ferch. Jetzt erhielt der 59-Jährige die GOLDENE KAMERA als „Bester Schauspieler“. In ihrer Laudatio würdigte Julia Becker, Verlegerin der FUNKE Mediengruppe, den Star als deutsche „Schauspiel -Legende“. Er verdiene den Preis wie kein Zweiter. HÖRZU traf Ferch zum Interview über seine Karriere, das Leitmotiv seines bewegten Lebens und seine Zukunftspläne. HÖRZU: Herzlichen Glückwunsch zur GOLDENEN KAMERA, Herr Ferch! Wie sehr freuen Sie sich über den Preis der FUNKE Mediengruppe? HEINO FERCH: Ich bin mehr als gerührt, das ist wirklich eine große Ehre. Punktgenau 20 Jahre nach der GOLDENEN KAMERA, die ich 2002 für „Der Tunnel“ bekommen habe, ist es jetzt meine zweite. Und ich bin natürlich stolz, dass die persönliche Überreichung an mich erst die zweite persönliche Übergabe überhaupt ist. Die erste war 1979 im Vatikan, damals bekam Johannes Paul II. die GOLDENE KAMERA. Sie stehen seit über 37 Jahren vor der Kamera, hatten Ihre erste TV-Rolle 1985 in „Der Alte“. Was war der Schlüsselmoment, in dem Ihnen klar wurde: „Ich will Schauspieler werden“? Als 15-Jähriger stand ich als Kunstturner auf der Theaterbühne meiner Heimatstadt Bremerhaven, als plötzlich ein Regisseur nach Artisten Ausschau hielt. Für mich war dieser Moment die Initialzündung, um mit dem Theater in Berührung zu kommen. Damals hat sich meine artistische Leidenschaft direkt auf die Bühne übertragen. Außerdem hatte ich Power vom Turnen und konnte springen wie ein Hirsch. So kam eins zum nächsten. Wie hoch war Ihre erste Gage? Meine erste Profigage nach der Schauspielschule waren 1500 D -Mark, von denen ich mir unteranderem eine tolle Winterjacke gekauft habe.

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