Für das komödiantische Silvester-Kammerspiel "Kurzschluss" standen Anke Engelke und Matthias Brand erstmals gemeinsam vor der Kamera. Den 30-minütigen Kurzfilm zeigt das Erste gleich zweimal zum Jahresende. Wird "Kurzschluss" damit zum neuen "Dinner for One"?
Silvesterabend nach dem Wachsgießen (Bleigießen ist bekanntlich seit 2018 europaweit verboten) und kurz bevor in den Wohnzimmern die Korken knallen: Bettina (Anke Engelke) und Martin (Matthias Brandt) werden gemeinsam durch einen technischen Defekt im Automatenraum einer Bankfiliale eingeschlossen. Ausgerechnet nachts, ausgerechnet am Silvesterabend, eine halbe Stunde vor dem Jahreswechsel. Das gestrandete Zufalls-Paar sucht verzweifelt einen Ausweg und dabei geht natürlich einiges schief.
Das Erste zeigt den Silvester-Sketch in der Regionalbank zwischen grauen Wänden und Topfpflanzen gleich zweimal zum Jahresende: Am 30. Dezember um 23.30 Uhr und am 31. Dezember um 19.30 Uhr. Auch im WDR läuft der Film am Silvester-Abend um 16.10 Uhr. Öfter wird am Jahresende eigentlich nur "Dinner for One" wiederholt – der 90. Geburtstag von Miss Sophie, die bekanntlich jedes Jahr zusammen mit Butler James feiert. Der Silvester-Klassiker gehört ist vielen deutschen Wohnzimmern seit Generationen ein wiederkehrendes Ritual. Folgt "Kurzschluss" nun dieser TV-Tradition? Gut möglich, denn der Kurzfilm mit 30 Minuten Laufzeit passt ins Schema und ist mit den Ausnahmekönnern Anke Engelke (57) und Matthias Brandt (61) hochkarätig besetzt.
Das Genre lässt sich laut Anke Engelke nicht eindeutig zurodnen. Der Film ist natürlich eine Komödie mit Situationskomik, weil die Ausbruchsversuche immer aussichtsloser werden, stimmt gleichzeitig aber auch nachdenklich. "Ich hoffe, dass die Zuschauer sowohl lachen können als auch denken: 'Mmh, vielleicht auch mal eine Art, zu feiern'. Einfach mal mutwillig falsch abbiegen", sagt Engelke. Der tragische Zwangsgemeinschaft kann die Schauspielerin viel Positives abgewinnen. "Ich finde das als Aussicht total schön. Eigentlich müsste uns das allen mal passieren."
Brandt und Engelke haben an der Produktion, für die Kölner Produktionsfirma bildundtonfabrik (btf) verantwortlich ist, maßgeblich mitgewirkt. "Ich habe gefühlt zehn Video-Calls mit Matthias Brandt gehabt, in denen er sagte: Da müssen wir noch ein bisschen was tun", berichtet Engelke der Deutschen Presse Agentur. "Und Matthias sagt dann immer so kluge Dinge. Ich kann die eigentlich gar nicht wiederholen. Aber grob ging es ihm darum, dass man die Figuren im Blick behalten muss und dass aus den Figuren herauskommen muss, was passiert."