"Spreewaldkrimi": Verwirrender Fall zu berührendem Thema

30.01.2023 um 17:56 Uhr
    Maja Wichmann (Friederike Becht) trägt fünf Personen in sich. | © ZDF
    Maja Wichmann (Friederike Becht) trägt fünf Personen in sich. | ©ZDF

    Der Spreewaldkrimi wagt sich heute an ein Thema, das schwer darzustellen ist und so manchen Zuschauer und manche Zuschauerin verwirren dürfte. Es geht um eine Frau mit dissoziativer Identitätsstörung, die Kommissar Thorsten Krüger aufsucht, um einen Mord zu verhindern.

    Maja Wichmann ist nicht nur Maja. Sie trägt fünf weitere Personen in sich, denn durch ein unerträgliches Trauma in der Kindheit, haben sich in ihr Persönlichkeiten abgespalten, um sie zu schützen. Die Fachberaterin des Films, Michaela Huber, erklärt das so: „Eine multiple Persönlichkeit oder dissoziative Identitätsstörung, abgekürzt DIS, entsteht durch langjährigen extremen Stress, meist Vernachlässigung, Verwahrlosung und Gewalt seit frühester Kindheit. Dabei wachsen die Verhaltenszustände eines Kleinstkindes nicht zu einem zusammenhängenden Alltags-Ich zusammen.“

    Je nach Situation, die es zu bewältigen gilt, kommen andere Persönlichkeitsanteile nach „vorne.“ Diese Anteile werden im Film durch unterschiedliche Schauspielerinnen und Schauspieler dargestellt. Der Zuschauer sieht manchmal ein kleines Kind, manchmal eine selbstbewusste Kämpferin, ein braves Mädchen, oder sogar einen erwachsenen Mann. Sie alle sind die gleiche Person: Maja. Letztlich spielt auch Kommissar Krüger eine besondere Rolle, was ebenfalls zur Verwirrung beiträgt.

    Krüger informiert  Fichte über einen Mord, doch der ist einem Brandstifter auf der Spur. | ©ZDF

    HERAUSFORDERUNGEN FÜR DAS „TEAM MAYA“

    Dieser Spreewaldkrimi war für Hauptdarstellerin Friederike Becht eine riesige Herausforderung. Sie musste innerhalb von Sekunden unterschiedliche Charaktere spielen und dem Zuschauer zusätzlich die Möglichkeit geben, den Wechsel zu bemerken. „Normalerweise ist es schon Aufgabe genug, sich mit einer einzigen Rolle auseinanderzusetzen. In diesem Fall musste ich gleich sieben Personen formen, von denen jede als Individuum zu betrachten ist. Ich habe mich bemüht, diesen sieben Personen, die sich einen Körper teilen, ihre jeweils ganz eigene Persönlichkeit und auch Körperlichkeit zu geben“, erklärt die Schauspielerin.

    Darüber hinaus musste sie sich mit den anderen Personen im „Team Maja“ abstimmen: „Wir mussten uns detailliert über die jeweilige Figur unterhalten und miteinander einen Zugang zu ihrem Körper und ihrer Seele finden. Nur so konnten wir gemeinsam eine Mehrere-Personen-Person formen, in der wir alle eins wurden.“

    LOHNT SICH DER KRIMI?

    „Die siebte Person“ ist ein spannender Krimi mit einigen überraschenden Elementen, der gleichzeitig emotional tief berührt. Allerdings ist der Film für die Zuschauer und Zuschauerinnen auch eine kleine Herausforderung. Man muss sehr aufmerksam zuschauen und zuhören und sich auf die vielen Gesichter und den Plot Twist einlassen, der gegen Ende des Films auf einen zukommt.

    „Spreewaldkrimi – Die siebte Person“ läuft heute, 30. Januar 2023, um 20.15 Uhr im ZDF. Die Folge ist bereits in der ZDF-Mediathek abrufbar.