„Tage, die es nicht gab“: Neue ARD-Serie mit "Tatort"-Kommissarin Franziska Weisz

14.02.2023 um 12:01 Uhr
    Staatsanwältin Miriam Hintz (Franziska Weisz) | © ARD
    Staatsanwältin Miriam Hintz (Franziska Weisz) steht im Fokus der Serie. | ©ARD

    War es wirklich Suizid – oder doch Mord? In der neuen achtteiligen Dramaserie spielt Franziska Weisz die Hauptrolle und hat mit uns über die Dreharbeiten gesprochen.

    Wahre Freundschaft hält ein Leben lang: Seit ihrer Zeit an einer Eliteschule sind Miriam, Doris, Inès und Christiane unzertrennlich. Mittlerweile sind sie erwachsen, waren im Ausland, sind verheiratet, haben Kinder. Das Leben scheint geregelt, bis eine neu aufgerollte polizeiliche Ermittlung alles durcheinanderzubringen beginnt: Der verhasste Direktor der Schule, der einst mit harschen Methoden einen Schüler in den Tod trieb, starb vor Jahren überraschend.

    Schatten der Vergangenheit

    In „Tage, die es nicht gab“ (Dienstag, 14. Februar um 20.15 Uhr  im Ersten) holen längst verdrängte Geheimnisse die Protagonistinnen langsam ein. „Mich hat die Geschichte beim Drehbuchlesen schon nach wenigen Seiten in ihren Bann gezogen“, so Hauptdarstellerin Franziska Weisz. „Ich wusste noch nicht, wie es ausgeht, und wollte es trotzdem machen. Die Bücher zu den finalen Folgen kamen erst während des Drehs.“ Weisz spielt Miriam, eine Staatsanwältin, die den Tod des Direktors Paul Paulitz selbst zu den Akten legte und daher nun ins Visier der Ermittler gerät.

    Dabei hat sie privat selbst genug Probleme: „Miriams Leben scheint auf den ersten Blick perfekt zu sein: drei süße Kinder, Karriere, einen erfolgreichen Mann“, so die Schauspielerin. „Aus dieser Sicherheit und einer gewissen Langeweile heraus lehnt sie sich massiv aus dem Fenster und will die Scheidung.“ Ein Schritt, den ihr Ehemann nicht akzeptieren will.

    Inspiration bot eine bekannte HBO-Serie

    Schatten der Vergangenheit: In zahlreichen Rückblenden, die bis in die Jugendzeit der vier Freundinnen zurückreichen, arbeitet die Serie alle Ereignisse auf und verknüpft die einzelnen Erzählstränge geschickt miteinander. Auf diese Weise kommen immer mehr Geheimnisse der Figuren ans Licht.

    Diese Grundidee erinnert entfernt an die erfolgreiche US-Serie „Big Little Lies“ mit Nicole Kidman, Meryl Streep, Reese Witherspoon, Laura Dern und Zoë Kravitz in den Hauptrollen. Darin gerät das Leben von fünf Erstklässlermüttern durch einen Todesfall aus den Fugen. „Die US-Produktion war durchaus Inspirationsquelle, trotzdem hat unsere Serie etwas ganz Eigenes geschaffen“, so Weisz. „Sie ist abgründiger, und der Humor ist sehr österreichisch – trockener und skurriler.“

    Vereint seit der Schule: Miriam (Franziska Weisz, u. r.) und Co. | ©ARD

    Mit Harald Krassnitzer, Jutta Speidel, Rick Kavanian und Wanja Mues ist die Serie bis in die Nebenrollen hinein prominent besetzt. Der Fokus liegt jedoch auf den vier Freundinnen: Diana Amft („Doctor’s Diary“) als Doris übernimmt die Spedition ihrer Mutter, Jasmin Gerat („Kroatien-Krimi“) hat in der Rolle der Inès mit ihrem drogensüchtigen Teenagersohn zu kämpfen, und Franziska Hackl („Der Pass“) benötigt als Christiane nach einem schweren Verlust Trost. „Es sind vier sehr unterschiedliche Charaktere, dementsprechend können sich viele der Zuschauerinnen in ihnen wiedererkennen“, erzählt Franziska Weisz. „Ich finde, vielfältige weibliche Identifikationsfiguren waren in Kino und TV lange eine Seltenheit. Deshalb bin ich froh, dass sich das in den vergangenen Jahren zunehmend zum Besseren entwickelt hat.“

    „Wir halten bis heute Kontakt“

    Drei Monate lang drehte das Team im Sommer 2021 in Wien und Umgebung. Da die Serie von der Dynamik zwischen den vier Freundinnen lebt, war eine stimmige Besetzung hier sehr wichtig. „Wir kannten uns vor Drehbeginn überhaupt nicht, und durch die Pandemie haben selbst die Leseproben über Videocalls stattgefunden“, erzählt Franziska Weisz. „Als wir dann am Set aber erste Szenen gespielt haben, hat es sofort gepasst. Wir halten bis heute den Kontakt und sind tatsächlich Freundinnen geworden.“ Eine Chemie, die man auch als Zuschauer spürt.

    "Tage, die es nicht gab“ in der ARD-Mediathek und in Doppelfolgen im Ersten am 14.2., 21.2., 28.2. und 7.3., jeweils 20.15 Uhr.