Barbara Schöneberger: Das Impostor-Syndrom begleitete sie viele Jahre

31.03.2025 um 15:30 Uhr
    Verstehen Sie Spaß Kritik Babara Schöneberger  | © SWR
    Die vielseitige TV-Moderatorin Barbara Schöneberger enthüllt überraschend: Trotz ihrer erfolgreichen Karriere plagten sie lange Zeit massive Selbstzweifel. | ©SWR

    Die erfolgreiche TV-Moderatorin Barbara Schöneberger blickt in einem Interview auf ihre Anfangsjahre zurück. Dabei enthüllt sie, wie sie ein Jahrzehnt lang mit dem Hochstapler-Syndrom rang. Den Wendepunkt brachte erst ihr Engagement bei der "NDR Talk Show".

    Die deutsche TV-Landschaft ist ohne Barbara Schöneberger (51) kaum vorstellbar. Als Moderatorin von "Verstehen Sie Spaß?" und der "NDR Talk Show" prägt sie das Fernsehprogramm maßgeblich. In einem Interview mit der "Bild" offenbart die Entertainerin nun überraschend persönliche Einblicke in ihre berufliche Vergangenheit.

    Ein Jahrzehnt voller Selbstzweifel

    Die Moderatorin räumt ein, dass sie "bestimmt zehn Jahre lang" mit dem Impostor-Syndrom zu kämpfen hatte. "Das bedeutet, dass plötzlich aufgedeckt wird, dass man in Wahrheit gar nichts kann." Erst ihr Engagement bei der "NDR Talk Show" im Jahr 2008 markierte einen Wendepunkt. "Aber davor fühlte ich mich lange eher wie ein Zufallstreffer."

    Der Einstieg in die Medienwelt verlief tatsächlich wenig konventionell. Parallel zu ihrem Studium der Soziologie, Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Augsburg ergaben sich erste Fernsehauftritte. "Im Rückblick ist mir vieles schleierhaft. Meine Karriere war nun wirklich nicht geplant. Wie alle vernünftigen Leute im Fernsehen komme auch ich aus einem eher bürgerlichen Elternhaus, habe studiert, irgendwann abgebrochen und bin nur durch Zufall vor der Kamera gelandet."

    Die Anfangszeit war von oberflächlichen Rollenerwartungen geprägt: "Ich sollte fürs Fernsehen einfach immer etwas bunt sein und ansonsten den Mund halten. Das sexy Mäuschen halt. Das war natürlich nicht das, was ich mir für mein Leben vorgestellt habe." Dennoch akzeptierte sie zunächst die gegebenen Umstände. "Damals war es eben modern, dass junge Assistentinnen älteren Moderatoren Schecks angereicht haben. Das war meine Welt."

    Gelassenheit als Schlüssel zum Erfolg

    Ihre positive Lebenseinstellung erwies sich als wertvolle Ressource: "Ich habe mir die Welt aber immer so gemacht, wie ich sie sehen wollte. Und wenn es mal nicht so gut lief, habe ich mir das vor allem immer auch selbst verziehen." Sie beschreibt sich als "mit Teflon beschichtet" - eine Eigenschaft, die sich im Showgeschäft als vorteilhaft erweist. "Ich kann hervorragend verdrängen, ich nehme nichts persönlich und ich bin komplett uneitel, denn ich nehme weder Kritik noch Lob besonders ernst. Beides perlt an mir ab."

    Die Moderatorin, die 1998 an der Seite von Elmar Hörig (75) in "Bube, Dame, Hörig" ihre ersten Schritte im Fernsehen machte, denkt nicht an einen Karriereabschluss. "Arbeit macht uns zu besseren Menschen, mich auch. Ich liebe alles, was mit Menschen und der Beschäftigung mit anderen Menschen zu tun hat." Die Devise lautet "immer weiterzumachen". Aufgaben erfüllen sie mit Sinn, wobei nicht ausschließlich Fernsehprojekte gemeint sind. "Ich würde am liebsten einfach mich, mein Haus und meine gute Laune zur Verfügung stellen und es anderen Menschen schön machen." Hauptsache, die Beschäftigung erfülle einen tieferen Zweck.

    (ki/ae/spot)