Der Schauplatz für den „Wien-Krimi - Blind ermittelt“ ist heute die Wiener Künstlerszene. In „Mord an der Donau“ gerät der sonst so zielsichere Sonderermittler Haller (Philipp Hochmair) zunächst auf eine falsche Fährte. Er und sein Partner Nikolai Falk (Andreas Guenther) haben es offensichtlich mit einem sehr raffinierten Gegner oder einer sehr raffinierten Gegnerin zu tun.
Haller hat das Gefühl, dass am Fundort einer erschossenen Frau eine weitere Leiche liegt. Und tatsächlich: Kommissarin Laura Janda (Jaschka Lämmert) wird im Gebüsch fündig. Die erste Tote ist eine 60-jährige Frau namens "Daggi" Moser (Sibylle Kos), die früher als Versicherungsmaklerin gearbeitet hat und trotz fehlender Arbeit gut versorgt war. Sie lebte in einer Aussteigerkolonie. Der zweite Tote ist der Theatermacher Thomas Bachmann (Erwin Reichel). Er wurde vermutlich beim Joggen Zeuge des Mordes an Daggi und musste deshalb ebenfalls sterben.
Bachmanns Frau Klara (Swintha Gersthofer), die im selben Theater wie ihr Mann arbeitet, und sein Bruder Max (Roland Koch) sind zutiefst erschüttert, als sie von dem Mord erfahren. Zu den ersten Verdächtigen gehören Daggis eifersüchtiger Ex-Mann Martin (Andreas Lust) und Daggis Liebhaber Joschi (Lukas Walcher). Beide könnten ein Motiv für den Mord haben. Außerdem scheinen Daggis "Nachbarinnen" aus der Aussteigerkolonie, die finanziell angeschlagene Tina (Katharina Behrens) und ihre gehörlose Tochter Jennifer (Annalisa Weyel), an Daggis Geldquelle interessiert gewesen zu sein.
Eine Besonderheit dieses Krimis ist die Begegnung zwischen dem blinden Ermittler und der gehörlosen Verdächtigen Jennifer Naber. „Wie kommuniziert ein Blinder mit einer Gehörlosen? Er kann ihre Lippen nicht sehen, sie kann ihn nicht hören. Es bleibt für beide nur der Tastsinn. Aus diesem Grunde gibt es hierfür eine eigens entwickelte Tast-Sprache – das Lorm-Alphabet. Der Sprechende tastet dabei auf die Handinnenfläche des Lesenden. Was für ein beeindruckendes Erlebnis, nur mit Zeigefinger und Handfläche zu kommunizieren“, erklärt Hauptdarsteller Philipp Hochmair.
Als Tochter gehörloser Eltern gehört die Gebärdensprache zur Muttersprache von Annalisa Weyel, die die Verdächtige spielt. Sie erklärt: „Ich bin mitten in der Gehörlosenkultur und umgeben von vielen gehörlosen Menschen und anderen Codas (Children of Deaf Adults) aufgewachsen. Das hat mich natürlich total geprägt. Die deutsche Gebärdensprache habe ich vor der Lautsprache gelernt, weshalb ich oft das Gefühl habe, dass sie mir viel näher ist und ich einen natürlicheren Zugang zu ihr habe als zu der Lautsprache. Ich verbinde mit der Gebärdensprache natürlich auch ganz andere Gefühle und habe eine sehr emotionale Bindung zu ihr. Dass ich diese Sprache für die Rolle nutzen durfte, war für mich etwas ganz Besonderes.“
„Der Wien-Krimi – Blind ermittelt: Tod an der Donau“ läuft heute, 11. Mai 2023, um 20.15 Uhr im Ersten. Der Krimi ist bereits in der ARD-Mediathek abrufbar.