„Die Unvermittelbaren“: Paar will Problem-Hund adoptieren, doch dann überschlagen sich die Ereignisse

03.11.2024 um 17:15 Uhr
    © Screenshot RTL
    Jennifer und Andreas gehen oft mit dem Border Collie von Jennifers Mutter spazieren.  | ©Screenshot RTL

    Seit knapp zwei Jahren muss Hütehund-Mix Jimmy schon im Tierheim ausharren. Hundetrainerin Heike Kleinhans hat sich dem reizempfindlichen Rüden angenommen. Er lebt nun seit einigen Monaten bei ihr zu Hause. Eine dauerhafte Lösung kann das aber nicht sein...

    „Er reagiert auf Bewegungsreize“, erklärt Heike das Verhalten ihres Unvermittelbaren. Für Jimmy ist das Gassigehen purer Stress. Ständig müssen neue Reize verarbeitet werden, die Jimmy oft mit einem nervösen Bellen kommentiert. Auch die Leinenführigkeit mit ihm ist schwierig. „Es geht immer wieder darum, dass Jimmy lernt, auszuhalten...Er muss lernen, zu Ruhe zu kommen“, fasst Hundeprofi Martin Rütter zusammen.

    Dass er nun bald ein richtiges hause finden könnte, ahnt der Hütehund-Mix nicht. Jennifer (24) und ihr Freund Andreas (24) haben Jimmy im Rahmen der Sendung gesehen und sich direkt verliebt. Das erste Aufeinandertreffen läuft ruhiger ab als von den beiden gedacht. Doch kaum brechen die beiden zu ihrem ersten Spaziergang auf, zeigt Jimmy sein nervöses Auftreten. 

    Die Ereignisse überschlagen sich 

    „Ich finde es gut, dass er dieses Verhalten jetzt zeigt“, kommentiert Rütter die Situation. Schließlich sollen die beiden zukünftigen Hundebesitzer auch wissen, auf was sie sich einlassen. „Eine Nacht drüber schlafen“, rät Hundetrainerin Heike. Und genau das machen Jennifer und Andreas – doch wie so oft, kommt es anders. Die Ereignisse überschlagen sich. Als Jenny Jimmy nach wenigen Wochen erneut besucht, klärt sie Heike über ihre aktuelle Lebenssituation auf: „Andi ist umgezogen, deswegen würde ich den Jimmy gerne alleine zu mir holen.“ 

    Für Martin Rütter ist nicht die Trennung das Problem: „Junge und alte Menschen trennen sich mal. So ist das im Leben. Trotzdem muss man sich fragen: Ist man ganz allein in der Lage, diesen Hund zu handhaben? Ich melde da nach wie vor Bedenken an.“ Hundetrainerin Elke ist dagegen sicher, dass Jennifer für Jimmy ein „Für-immer-Zuhause“ sein könnte. Sie verspricht der 24-Jährigen, sie beim Training weiterhin zu unterstützen. Ob der Plan tatsächlich aufgeht, wird die Zukunft zeigen. 

    „Tierheimhelden“: Martin Rütter geht auf Tierheim-Tour quer durch Deutschland

    Hundetrainer und Moderator Martin Rütter stellt in seiner neuen Reportagereihe „Tierheimhelden“ vor. Eine Herzensangelegenheit. Ein Interview von Melanie Kroiss er Deutsche Tierschutzbund ist besorgt: Die Tierheime sind überfüllt, die Mitarbeiter chronisch überlastet. Nachdem sich viele Deutsche in den Coronajahren Katzen, Hunde oder andere Hausgenossen angeschafft hatten, geben sie diese nun häufig ab. In „Martin Rütters Tierheimhelden“ (ab Sa, 11. November 19.05 bei VOX) reist der Tierpsychologe, bekannt aus der Vox-Sendung „Der Hundeprofi“, mit Kollegen durchs Land. In Folge 1 etwa besucht er ein Heim in München, das eine Wildtierauffangstation betreibt, Exoten beherbergt und sich um unvermittelbare Tiere kümmert. Rütter stellt diverse Schutzprojekte vor. Wichtig sind ihm die Menschen, die mit maximalem Einsatz dahinterstehen und „mit ihrer Fachkompetenz und ihren großen Herzen dafür sorgen, dass Tiere eine zweite Chance bekommen“. Das betont er auch im HÖRZU-Interview. HÖRZU: Herr Rütter, welche Begegnung hat Sie am meisten bewegt? MARTIN RÜTTER: Jede Geschichte und jede Begegnung war für sich bewegend. Besonders fand ich aber die Idee des Tierheims in Darmstadt, das in Folge 2 vorgestellt wird. Das Thema „Sozial sein“ steht hier über allem. Geleitet wird das Tierheim von Tierarzt Christian Zentgraf. Seit 2001 gibt es hier das Projekt „Underdog“: Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben oder in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, können sich im Tierheim vorstellen, um ihr Tier versorgen oder behandeln zu lassen. Viele Tierheime stöhnen unter der Arbeitslast. Wie könnte man das ändern? Ich denke, dass noch mehr Leute ein Bewusstsein dafür entwickeln müssen, was es heißt, sich zum Beispiel einen Hund nach Hause zu holen. Passt er in ihr Alltagskonstrukt? Gibt ihre Zeit das Zusammenleben mit einem Hund wirklich her? Man muss nämlich Zeit für ihn haben. Ein Hund ist kein Spielzeug, das man bei Bedarf rauskramt und dann wieder wochenlang verstauben lässt. Er ist ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, über die man sich gut informieren muss! Der Tierschutzbund warnt zudem vor dem Welpenhandel im Internet. Es ist wichtig, dass man Hunde auf keinen Fall über Internetseiten oder aus dubiosen Quellen kauft! Unzählige Welpen gelangen jeden Tag auf obskuren Wegen zu uns. Der Handel floriert und ist nach dem illegalen Handel mit Drogen und Waffen auf Platz 3 der lukrativsten kriminellen Geschäfte in Europa. Die Nachfrage nach jungen Hunden scheint so groß wie nie zuvor. Ich gehe davon aus, dass pro Jahr eine Million illegaler Welpen quer durch Europa gefahren. werden und allein 200.000 davon im deutschsprachigen Raum landen. Wer einen Hund haben will: entweder von einem seriösen Züchter – oder ab ins Tierheim.

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