In „Ein Fall für zwei“ werden die Opfer heute mit Staubsaugerrobotern, Sprachassistenten und Fitnessarmbändern ausspioniert. Auch Benni Hornberg (Antoine Monot, Jr.) und Leo Oswald (Wanja Mues) nutzen die „Wanzen“ für ihre Zwecke. So mancher wird nach dem ZDF-Freitagkrimi sicher skeptisch auf die Smart Devices in seiner Umgebung schauen und sich fragen, ob da nicht gerade jemand mithört.
Das Thema ist nicht neu: Immer wieder berichten die Medien über den „Lauschangriff im Wohnzimmer“. Mal geht es um mithörende Fernseher, mal um Smartphones, Sprachassistenten, aber auch um Staubsaugerroboter und Fitnessarmbänder. Alle Geräte, die Daten ins Internet senden, sind potenziell dazu geeignet, Menschen zu überwachen. Auch Smartphone-Apps haben Zugriff auf Kamera oder Mikrofon, wenn man es ihnen erlaubt.
Die meisten Verbraucher wissen das, verdrängen es aber. Smarte Geräte erleichtern den Alltag und auf ein Handy möchte heute kaum noch jemand verzichten. Also nimmt man die Abhörmöglichkeiten in Kauf. Was sollen Fremde mit diesen privaten Sprachfetzen schon anfangen? Außerdem ist es ja verboten, die gesammelten Daten und Aufnahmen – außer für den ausdrücklich angegebenen Zweck – zu nutzen.
Der Krimi „Am Ende des Regenbogens“ zeigt, was passieren könnte, wenn sich Kriminelle nicht an die Gesetze halten. Die ganze Szenerie ist zwar nicht sehr realistisch, aber der Film umreißt das Problem. Die Firma Gingoo, wahrlich kein Weltkonzern, hat eine eigene Abteilung, die mit Hilfe ihrer Smart Devices und der App die Gespräche ihrer Kunden belauscht. Dass die fünf Mitarbeiter mit ihren auffälligen Kopfhörern in einem Minibüro sitzen, in dem „Ergonomie am Arbeitsplatz“ offensichtlich ein Fremdwort ist, sei dahingestellt.
Auch dass Privatdetektiv Leo Oswald innerhalb weniger Minuten einen Platz in diesem Team findet, um undercover zu ermitteln, kann man den Drehbuchautoren bei einem fiktionalen Format durchgehen lassen. Hier ist alles ein bisschen einfacher als im wirklichen Leben. Schließlich geht es um das große Ganze... und natürlich um zwei Morde.
In letzter Minute setzt Dennis Urban über seinen Sprachassistenten noch einen Notruf ab, wenige Minuten später ist er tot. Als die Polizei eintrifft, sitzt Fabian Eisermann mit einem blutigen Messer in der Hand neben der Leiche. Er habe nur helfen wollen, beteuert er. Benni Hornberg soll seine Unschuld beweisen. Die Ermittlungen führen zu einem zweiten Fall, der mit dem ersten etwas gemeinsam hat: In den Wohnungen beider Mordopfer steht der Gingoo-Smartlautsprecher.
„Ein Fall für zwei – Am Ende des Regenbogens“ läuft heute, 12. Mai 2023, um 20.15 Uhr im ZDF. Die Folge ist bereits in der ZDF-Mediathek abrufbar.