Deutschland verlor 2005 mit Harald Juhnke einen seiner brillantesten Showmaster. Die Hauptstadt würdigt nun den Ausnahmekünstler mit verschiedenen Ehrungen - nicht alle verlaufen dabei nach Plan.
Als Multitalent der deutschen Unterhaltungsbranche prägte Harald Juhnke (1929-2005) über Jahrzehnte hinweg die Showlandschaft der Republik. Sein Tod am 1. April 2005 hinterließ nicht nur in seiner Heimatstadt Berlin eine schmerzliche Lücke. Die Gedenkveranstaltungen zu seinem 20. Todestag gestalten sich allerdings nicht durchweg reibungslos.
Ein ambitioniertes Vorhaben zur filmischen Würdigung des legendären Entertainers musste bereits im Vorfeld aufgegeben werden. Das jahrelang vom RBB vorangetriebene Projekt eines biografischen Zweiteilers scheiterte 2021 an der Finanzierung. Wie der Sender gegenüber der "Bild am Sonntag" erklärte, wurde die Produktion "auf unbestimmte Zeit verschoben", da die Kosten trotz eines überzeugenden Skripts "den finanziellen Rahmen weit überschritt".
Kurz vor dem 20. Todestag des Künstlers initiierte das Bezirksparlament Charlottenburg-Wilmersdorf einen Eilantrag zur Umbenennung einer Ecke des Kurfürstendamms nach dem berühmten Entertainer. Die angestrebte zeitnahe Realisierung erwies sich jedoch aufgrund bürokratischer Hürden als nicht umsetzbar.
Nach Informationen des "Tagesspiegel" erläuterte das Bezirksamt die aktuelle Situation wie folgt: "Da es sich um eine Teil-Umbenennung des Kurfürstendammes handelt, muss zunächst die genaue Fläche festgelegt werden, die dem Harald-Juhnke-Platz zugeordnet werden soll." Zusätzlich bedürfe es der Zustimmung weiterer Bezirke sowie einer dreimonatigen Bekanntmachung im Amtsblatt. Mit der offiziellen Einweihung sei daher frühestens in etwa fünf Monaten zu rechnen.
Deutlich erfolgreicher gestaltet sich die kulturelle Würdigung des Entertainers durch die Berliner Kunstszene. Zahlreiche Prominente, darunter Ben Becker, Daniela Ziegler, Dieter Hallervorden und Ex-Bürgermeister Klaus Wowereit, versammeln sich am 1. April im traditionsreichen "Wintergarten" zu einer festlichen Gedenkgala. Die Moderation übernimmt der Schauspieler und Sänger Felix Martin, ein ausgewiesener Verehrer des verstorbenen Künstlers.
Auch Berlins Bürgermeister Kai Wegner wird bei den Feierlichkeiten erwartet. In seiner offiziellen Stellungnahme würdigte er den Verstorbenen: "Harald Juhnke war einer der größten Entertainer Deutschlands und ist als Schauspieler, Sänger und Showmaster in Berlin unvergessen. Mit seinem Witz und seiner Nonchalance hat er sich in die Herzen von Millionen von Menschen gespielt." (tj/spot)