Wayne Carpendale hat eine berührende über seinen Vater Howard gedreht: „Durch meine Augen“.
Mit 60 Jahren Bühnenerfahrung und 25 Millionen verkauften Tonträgern zählt er zu Deutschlands beliebtesten Schlagersängern: Howard Carpendale. Hits wie „Ti Amo“ oder „Hello Again“ können Jung und Alt mitsingen. Doch der 78-Jährige hat auch eine bisher verborgene stillere Seite – eine, die in der neuen Doku „Durch meine Augen: Mein Vater Howard Carpendale“ nun erstmals beleuchtet wird (Sa, 14. Dezember, 20.15 Uhr im WDR).
Für den 45-Minüter fing Carpendales Sohn Wayne (47) Momente auf und jenseits der Bühne ein und rückte so „den Menschen Howie“ ins Zentrum. Das Ergebnis? Eine intime Annäherung an den Vater, der in der Vergangenheit unter Depressionen litt, nun aber voller Schwung ins Leben zurückkehrt. Vertieft werden auch Themen, die dem großen Entertainer wichtig sind: Familie, Krankheit, Zusammenhalt.
Wie lange hat Carpendale junior seinen berühmten Vater dafür begleitet? Wayne, der mit der Doku auch sein Debüt als Filmproduzent feiert, berichtet im Gespräch mit HÖRZU: „Der Dreh lief von Herbst 23 bis Anfang Juni 24, also bis zum Ende von Howards letzter Tournee. Nicht nur vor, sondern vor allem hinter der Kamera die Verantwortung für eine Geschichte zu tragen, die mir so am Herzen liegt, hat diese Doku zu einer besonderen Reise gemacht. Wir waren bei den stillsten Momenten dabei!“
Augenblicke, die laut Carpendale zeigen, wie aus einem „normalen, verletzlichen Menschen“ ein umjubelter „Star auf der Bühne“ wird. Warum porträtiert er seinen Vater bereits jetzt – und nicht erst zum 80. Geburtstag im Januar 2026? „Weil jetzt einfach der perfekte Zeitpunkt ist“, verrät Wayne Carpendale HÖRZU. „Die Tournee war ein wichtiger Abschnitt im Leben meines Vaters, eine seiner letzten vor der großen geplanten Abschiedstournee in 2026.“
Was ist aus der Sicht des Sohnes der schönste Moment im Film über seinen Vater? Carpendale jr. spontan: „Wir waren backstage in München, mein Dad hatte hohe Entzündungswerte, und das Konzert stand auf der Kippe, während draußen 10.000 Menschen in die Olympiahalle strömten. Das war der Clash der Welten, den es in der Doku oft gibt: Der normale Mensch trifft auf den unnahbaren Star im Rampenlicht.“
War seine Filmproduktion wegen des Gesundheitszustands seines Vaters je in Gefahr? „Nein“, verrät Howies Sohn gegenüber HÖRZU: „Die Tournee selbst war eine Herausforderung, weil mein Vater nach seiner Hüft-OP hart kämpfen musste, um wieder fit zu werden. Es war beeindruckend zu sehen, wie er sich zurückgekämpft hat. Am Ende war er bereit für die Bühne – körperlich und mental. Die Doku war aber nie gefährdet, weil wir uns auf das eingelassen haben, was war: Genau diese Herausforderungen haben sie so besonders gemacht. Sie zeigt die Stärke, die es braucht, um immer wieder aufzustehen!“
Und was schätzt der Porträtierte selbst an der fertigen Doku? Howie verrät in HÖRZU: „Wir waren während des Drehs so intensiv in der Zusammenarbeit, dass ich vieles so gar nicht mitbekommen habe und auch nie vorher etwas sehen wollte. Umso mehr hat mich das Ergebnis überrascht und sehr bewegt, da es das persönlichste Porträt über mich geworden ist. In dieser Form kann es wohl nur ein Sohn über den eigenen Vater machen.“