Kevin Spacey lässt "House of Cards"-Figur Frank Underwood wieder aufleben

17.04.2025 um 12:45 Uhr
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    Fünf Staffeln war Frank Underwood die unumstrittene Hauptfigur der Politserie "House of Cards". Dann wurden gegen Hauptdarsteller Kevin Spacey wurden massive Belästigungsvorwürfe laut. Netflix reagierte damals mit seiner sofortigen Entlassung. | © Sony Pictures Home Entertainment

    Hat Netflix Kevin Spacey verziehen? Der ehemalige "House of Cards"-Hauptdarsteller ließ jetzt für einen Trailer für eine Stand-up-Special des Podcasters Tim Dillon seine Figur Frank Underwood wieder auferstehen.

    Überraschende Wiederauferstehung: Kevin Spacey ist zum ersten Mal seit seinem Ausstieg aus der Serie "House of Cards" in einer Netflix-Werbung zu sehen. Der Oscar-Preisträger erschien als sein Charakter aus der Serie, Frank Underwood, für einen Clip, der das Stand-up-Special "I'm Your Mother" des Comedians und Podcasters Tim Dillon bewirbt. In dem Clip kommt Dillon in sein Podcast-Studio, in dem er Underwood an seinem Schreibtisch sitzen sieht.

    "Ihr Podcaster denkt, ihr hättet das Königreich geerbt", sagt die von Spacey gespielte Figur in bekannt schneidendem Underwood-Ton. Dillon und seine Kollegen seien "in Wirklichkeit nichts weiter als ein Haufen Clowns, die mit Potenzpillen und Haarwasser jonglieren". Nach einigem Hin und Her, ob die Figur tot ist oder nicht, versucht Underwood, Dillon mit vermeintlichen Enthüllungen zu erpressen, ihn in seinem Podcast zu unterstützen. Doch der Comedian winkt ab, er seit schließlich "im Internet", dort gäbe es keine Erpressung, sondern nur Content.

    My new special is out on Netflix right now. Give it a watch. pic.twitter.com/pkGGXEGIqT

    — Tim Dillon (@TimJDillon) April 15, 2025

    "Es gibt keine Grenzen für Ihre Doppelzüngigkeit, Ihre Anbiederung, Ihren schamlosen und verzweifelten Wunsch, sich an Bedeutung zu klammern", sagt Underwood darauf. "Sie sind... Sie sind ein Mistkerl wie ich. Sie haben meine Unterstützung, Mr. Dillon." Er fragt, auf welchem Sender Dillons Comedy-Special läuft, und als der Comedian Netflix sagt, schließt Underwood: "Du fiese, einsame, böse kleine Kakerlake. Aber ich liebe es."

    Kevin Spacey: Trotz zahlreicher Anklagen keine Verurteilung

    Spacey war von 2013 bis 2017 der Star der Politserie "House of Cards", der ersten Netflix-Eigenproduktion überhaupt. In der mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Serie spielte er Frank Underwood, einen skrupellosen Politiker, der vor nichts zurückschreckt, um zu bekommen, was er will. Ab 2017 beschuldigten ihn mehrere Männer des sexuellen Fehlverhaltens. Infolgedessen und einer langen Gerichtsverhandlung verlor der Schauspieler nicht nur seine Rolle als Frank Underwood, sondern auch alle weiteren Engagements und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück.

    Im Jahr 2022 sprach ein New Yorker Geschworenengericht Spacey vom Verdacht der sexuellen Belästigung und Körperverletzung frei. Der Schauspieler Anthony Rapp hatte Spacey vorgeworfen, ihn in den 1980er-Jahren belästigt zu haben. 2023 wurde er von neun gegen ihn in London erhobenen Anklagen freigesprochen. Mehrere andere Klagen wurden ebenfalls fallen gelassen.

    Kevin Spacey: Tränen in TV-Show

    Die letzten Jahre haben Spacey mitgenommen - finanziell und emotional: In einem Interview fürs britische Fernsehen brach der US-Star im Juni 2024 vor laufender Kamera in Tränen aus. Auf die Frage von Moderator Piers Morgan, wo er aktuell wohne, wurde er in dessen TV-Show "Uncensored" von den Gefühlen übermannt. "Diese Woche wird in meinem Wohnort in Baltimore eine Zwangsvollstreckung durchgeführt", gab Spacey zu verstehen. "Mein Haus wird versteigert." Sein Mobiliar und seinen Besitz müsse er nun einlagern. Wo er künftig wohnen werde, sei noch unklar.

    Auf die Frage des Moderators, wie es zu der Zwangsversteigerung kommen konnte, entgegnete der Schauspieler: "Weil ich die Rechnungen nicht bezahlen kann." Morgan hakte nach, wie viel Geld sein Gast noch habe. Spacey gab zu: "Keines." Dafür aber "viele, viele Millionen" Dollar Schulden, offenbar eine Folge der juristischen Auseinandersetzungen im Zuge seines MeToo-Skandals.

    Quelle: teleschau

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