TV-Moderator Klaas Heufer-Umlauf äußert in einem aktuellen Interview seine Besorgnis über die politische Situation in Deutschland. Dabei übt er deutliche Kritik an der AfD.
Klaas Heufer-Umlauf (41) äußert sich beunruhigt über die gegenwärtige politische Entwicklung in Deutschland. In einem Interview mit dem "stern" betont der regelmäßig mit Joko Winterscheidt (46) vor der Kamera stehende Fernsehmoderator laut einer Vorabmeldung: "Was mir Angst macht, ist nicht, dass bestimmte Figuren auftauchen - sondern dass Menschen sie wählen."
Mit deutlichen Worten kritisiert der Moderator die Situation: "Die einzelnen Leute und deren Reden und Auftritte wirken geradezu lächerlich. Schlimmer ist, dass es trotzdem verfängt und es klappt, dass durch dieses stumpfe Kerbenschlagen einzelne Botschaften, und seien sie noch so doof und falsch, durchkommen. [...] Stellen Sie sich vor, da käme statt so einer leeren Hülle wie Alice Weidel jemand, der richtig gut reden kann."
Wie weit die AfD bereits gekommen ist, sei vielen offenbar egal. Man könne "als AfD aktuell auch drei Meter Bordsteinkante aufstellen - und selbst die würde gewählt". Der 41-jährige Moderator beklagt zudem, dass "kaum noch echte politische Auseinandersetzung" existiere. "Und die Instrumente, mit denen man früher argumentiert hat, greifen nicht mehr", führt er aus. Er mahnt zur Vorsicht, nicht selbst "in diese emotionale Arena [...], abgekoppelt von Fakten", hineingezogen zu werden.
Das Moderatoren-Duo Heufer-Umlauf und Winterscheidt hat sich in den vergangenen Jahren vielfach kritisch geäußert und auf Missstände aufmerksam gemacht. In ihrer Sendung "Joko und Klaas gegen ProSieben" erkämpfen sie sich regelmäßig Sendezeit zur freien Gestaltung.
Diese Plattform nutzten sie unter anderem zur Präsentation des "Entkräfter Pro Max", mit dem rechtspopulistische Aussagen entkräftet werden sollten. Mit "Männerwelten" thematisierten sie sexualisierte Gewalt, in "A Short Story Of Moria" beleuchteten sie die Situation im gleichnamigen Flüchtlingslager. Ein besonders umfangreiches Projekt realisierten sie 2021 gemeinsam mit ProSieben: Das rund siebenstündige Format "Pflege ist #NichtSelbstverständlich" rückte den Pflegenotstand in Deutschland in den Fokus. (spot)