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„Merz gegen Merz“: Die neue Folge in Spielfilmlänge soll kein Abschied sein

28.09.2023 um 18:15 Uhr
    Miese Laune bei Anne (Annette Frier) und Erik (Christoph Maria Herbst) Merz. | © ZDF Miese Laune bei Anne (Annette Frier) und Erik (Christoph Maria Herbst) Merz. | ©ZDF

    Mit „Hochzeiten“ wagt sich die ZDF-Serie „Merz gegen Merz“ jetzt erstmals an eine Folge in Spielfilmlänge. Entgegen manchen Erwartungen steht damit aber nicht das Ende der TV-Komödie fest.

    Ein Artikel von HÖRZU Reporter Michael Tokarski

    Eigentlich war Schluss. Nach drei Staffeln und 24 Folgen schien das Ende von „Merz gegen Merz“ 2021 besiegelt. Jetzt geht die turbulente TrennungsComedy von Drehbuchautor Ralf Husmann („Stromberg“) doch weiter – nicht mit einer neuen Staffel, dafür aber erstmals mit einem 90-Minüter. „Es war natürlich ein Experiment, sich auf Spielfilmlänge auszudehnen mit unserer kleinen Serie“, sagt Hauptdarstellerin Annette Frier im Gespräch mit HÖRZU. „Alle Figuren haben mehr Platz als sonst, für mich entsteht dadurch noch konsequenter Komik, es ist aber auch Raum für emotionalere Ratlosigkeiten.“

    „Merz gegen Merz: Hochzeiten" - 28. September, 20.15 Uhr im ZDF

    Die Scheidung von Anne (Annette Frier) und Erik (Christoph Maria Herbst) ist durch. Alles könnte so harmonisch sein. Wäre da nicht Annes neuer – jüngerer! – Liebhaber. Erik ist entsprechend genervt. Sein Motto: „Wenn man die Liebe schon verliert, dann will man wenigstens danach gewinnen!“ Also möchte auch er eine neue Partnerin präsentieren. Schließlich steht die Hochzeit von Eriks und Annes gemeinsamem Sohn Leon bevor. Geplant ist eine gemeinsame Veranstaltung mit Eriks Eltern, die goldene Hochzeit feiern. Doch dann kommt alles anders als geplant.

    Das XXL-Experiment von „Merz gegen Merz“ ist ein voller Erfolg. Denn auch im neuen Format bleiben die alten Stärken erhalten: bissiger Wortwitz, gepaart mit bitterbösen Wahrheiten über Ehe, Familie und Liebe. Eine grandiose Balance zwischen Komödie und Tragödie. Unter den Schauspielern sticht neben den Stars Frier und Herbst einmal mehr Michael Wittenborn als demenzkranker Großvater Ludwig heraus.

    Der gesamten Riege der Darsteller merkt man ihre Spiellaune angesichts der messerscharfen Texte von Autor Husmann an. „Ralf formuliert brillante Dialoge, es ist sehr ratsam, die Kommata mitzulernen“, sagt Annette Frier. „Am besten wird’s, wenn man Note für Note vom Blatt spielt und dem angelegten Rhythmus vertraut, denn das stimmt bei ihm immer: Timing!“ Alles gipfelt in einem großen HochzeitsShowdown, beeindruckend inszeniert in langen, ungeschnittenen Einstellungen (Regie: Felix Stienz).

    Trotzdem: Der Spielfilm ist nicht unbedingt als Schlusspunkt der ZDF-Reihe angelegt. „Ich finde es eher unwahrscheinlich, dass diese Familie jetzt den Laden dichtmacht“, so Annette Frier. „Nach der Scheidung ist ja bekanntlich vor dem Leben, und wir haben alle große Lust, uns selbiges anzuschauen!“ Damit ist sie nicht allein.