Bei Carolin Kebekus ist gerade jede Menge los: das erste Kind, die neue Livetour „Shesus“ und eine neue Staffel von „Die Carolin Kebekus Show“. HÖRZU sprach mit der Komikerin über Störaktionen in der ARD und ungebetene Erziehungstipps.
Ein Interview von Michael Tokarski
HÖRZU: In der Formel 1 heißt es, jedes Kind mache einen Fahrer pro Runde eine Sekunde langsamer. Wie ist das bei Comedians? Schon irgendwelche Auswirkungen des Mutterseins gespürt?
CAROLIN KEBEKUS: Ich hatte vorher etwas Bedenken, dass ich wegen der Hormonumstellung keine fiesen Witze mehr machen kann. Aber da kann ich alle beruhigen: Funktioniert noch alles. Für die Witze ist es natürlich ein Zugewinn – allein die vielen seltsamen Situationen, die man mit Kind erlebt.
Zum Beispiel?
Zum Beispiel passiv-aggressive Botschaften zur Erziehung oder zum Outfit meines Kindes. Das wird mir ja nicht direkt gesagt. Frauen sagen zum Kind dann (mit Singsangstimme): „Oh, wer ist denn da so kalt angezogen?“ Da denke ich: Okay, ich stehe direkt neben dir. Das Baby ist gerade neun Monate alt und wird dich nicht verstehen.
Sind das ältere Frauen oder Generationsgenossinnen?
Die meisten Mütter, mit denen ich zu tun habe, sind eh jünger als ich (lacht). Nein, die Älteren, meine Mutter etwa, sind die Entspanntesten. Meine Eltern freuen sich ohnehin über den Babyanteil im neuen Bühnenprogramm. Sie haben gesagt: „Ach, schön, dass es mal nicht um uns geht!“
Es starten auch neue Folgen Ihrer TV-Show. Gibt es Änderungen?
Da uns Zuschauer*innen immer öfter online sehen, werden wir etwas Mediathekenaffiner mit kurzen, prägnanten Clips. Wie bisher arbeiten wir weiterhin die aktuelle Woche unterhaltsam auf, wieder mit fantastischen Gästen wie etwa Anke Engelke.
Für Aufsehen sorgte zuletzt Ihre Aktion für Kinderrechte, die ohne Ankündigung sonntags vor dem „Tatort“ lief. Wie überrascht waren Sie, dass aus dem Riesenapparat ARD vorab nichts nach draußen drang?
Ganz ehrlich? Sehr! Weil so viele Formate beteiligt waren – vom „Tatort“ übers „MOMA“ bis zur „Sportschau“. Aber alle haben sofort gesagt: „Das finden wir super, das müssen wir machen.“ Es ist eine tolle Aktion geworden.
Sind weitere Aktionen geplant?
Ja. Mit mir muss man überall rechnen.
Sie machen Stand-up, singen, schauspielern, moderieren. Wie wäre es eigentlich mal mit einer eigenen Samstagabendshow?
Würde ich sofort machen! Ich habe ja früher den Deutschen Comedypreis moderiert. Das war ein riesiger Spaß, weil ich tatsächlich alles machen konnte. Aktuell habe ich die Tour, die Sendung und den kleinen Menschen, den ich betreue. Aber den Gedanken finde ich super.
Am 24. Oktober läuft die erste der zehn neuen Folgen von „Die Carolin Kebekus Show“ um 23.35 Uhr im Ersten.