ARD feiert einen ihrer größten Stars: Schimanski kehrt mit sieben "Tatort"-Folgen zurück

01.04.2025 um 13:00 Uhr
    In "Zahn um Zahn" zeigte Götz George als Kommissar Schimanski seine Vielseitigkeit. | © Imago
    Im Rahmen des 200. "Tatort" wagte die Reihe 1987 den Sprung auf die Kinoleinwand. In "Zahn um Zahn" zeigte Götz George als Kommissar Schimanski seine Vielseitigkeit. | ©Imago

    Die ARD feiert Jubiläum und präsentiert einen ihrer größten Stars: Kultermittler Horst Schimanski kehrt mit sieben "Tatort"-Episoden zurück. Der von Götz George (1938-2016) verkörperte Kommissar revolutionierte das deutsche Fernsehen mit seiner unnachahmlichen Mischung aus Rauheit und Menschlichkeit.

    Mit seinem zerknitterten Parka und der kompromisslosen Art prägte er eine neue Ära des Fernsehkrimis: Horst Schimanski, die legendäre Rolle des Götz George (1938-2016), definierte in den 1980er-Jahren das Genre neu. Zwischen den grauen Fassaden Duisburgs schuf er einen Ermittler-Typus, der nicht nur Fälle löste, sondern das Fernsehen selbst revolutionierte. Nun kehrt der markante "Tatort"-Kommissar anlässlich des 75. ARD-Geburtstags in die Mediathek zurück - mit einer Auswahl von sieben prägenden Episoden, begleitet von der Dokumentation "Die Akte Schimanski", die Darsteller, Figur und deren gesellschaftliche Bedeutung beleuchtet.

    Diese Rückkehr markiert nicht nur ein Geschenk an die Fans des Genres, sondern dokumentiert zugleich ein bedeutendes Kapitel deutscher Mediengeschichte.

    Rebellischer Ermittler als Zeitgeist-Phänomen

    Der Start von Schimanski 1981 erschütterte die Grundfesten des "Tatort"-Universums. Seine abgetragene Parka-Jacke wurde zum Symbol des Aufbruchs, sein unkonventionelles Auftreten zum Fanal gegen überkommene Fernsehtraditionen. Der Ermittler brachte die raue Realität der Straße, ungeschönte Dialoge und soziale Brennpunkte in die deutschen Wohnzimmer. In Zeiten wirtschaftlicher Krisen und gesellschaftlicher Verwerfungen verkörperte Schimanski den Archetyp des unbequemen Wahrheitssuchers.

    Die ARD präsentiert ab Anfang April in ihrer Mediathek sieben sorgfältig ausgewählte Episoden:

    • "Tatort: Das Mädchen auf der Treppe" - Klassiker mit emotionaler Wucht
    • "Tatort: Zweierlei Blut" - düsterer Fall mit persönlichen Abgründen
    • "Tatort: Doppelspiel" - Spiel mit Loyalitäten und doppelten Identitäten
    • "Tatort: Der Tausch" - Schimanski im Dickicht internationaler Verstrickungen
    • "Tatort: Unter Brüdern" - Crossover mit dem "Polizeiruf 110"
    • "Tatort: Zahn um Zahn" - Kino-Fall mit persönlichen Konsequenzen
    • "Tatort: Der Fall Schimanski" - Bittere Selbstporträt eines müden Kämpfers

    Meilensteine deutscher Fernsehkunst

    Jede dieser Episoden ist mehr als ein nostalgischer Blick zurück. Sie sind Momentaufnahmen gesellschaftlicher Realitäten, filmisch verdichtet in Schimanskis unverwechselbarem Stil. Ob im Kampf gegen Korruption, beim Aufbrechen von Machtstrukturen oder im Selbstzweifel eines alternden Ermittlers - diese Krimis zeigen ein Fernsehen, das Haltung bezieht.

    ARD-Vorsitzender Florian Hager unterstreicht im Jubiläumskontext: "Durch unser Programm müssen wir Brücken bauen, Perspektiven erweitern und den Dialog fördern." Keine Figur verkörpert diese Mission eindringlicher als Schimanski - kontrovers, aber stets authentisch.

    Das Comeback des Kultkommissars ist Teil der umfassenden ARD-Jubiläumsfeierlichkeiten unter dem Motto "75 Jahre. Fürs Erste!". Neben Schimanski kehren weitere Fernsehklassiker wie "Kir Royal", "Monaco Franze" und "Raumpatrouille Orion" ins Programm zurück - ein facettenreicher Querschnitt durch die deutsche Fernsehkultur.

    (ki/spot)