Opulente Optik, 4k-Auflösung, Ray-Tracing und vieles mehr: Manche Spiele setzen auf die ganze Wucht, die der Grafikchip auf den Bildschirm zaubern kann. Und manche gehen völlig andere Wege. Sea of Stars ist so eins.
Kickstarter macht es möglich: Weil die Sabotage Studios über die Plattform genug Geld vorab eingesammelt haben, konnte Sea of Stars Wirklichkeit werden. Doch der Retro-Pixel-Look täuscht: Hier verbirgt sich ein üppiges Rollenspiel für Liebhaber des Genres.
Es erinnert an sehr alte Final Fantasy-Spiele, ist aber nagelneu: Sea of Stars steht deutlich sichtbar in der Tradition der klassischen JRPGs- also japanischer Rollenspiele. Zwei Hauptfiguren, die Geschwister Valere und Zale, verfügen über besondere Fähigkeiten, die sie Sonne und Mond verdanken. Damit kämpfen sie gegen die Machenschaften eines Alchemisten. Das tun sie aber nicht allein, sondern können bis zu vier weitere Charaktere in ihre Gruppe aufnehmen.
Gekämpft wird, ebenfalls wie in alten Final Fantasy-Spielen, rundenbasiert. Das heißt, die Teilnehmer am Kampf sind nacheinander dran und entscheiden dann, welche Aktion sie ausführen. Strategische Tiefe erhalten solche Fights dann durch die Planung der Reihenfolge und die optimale Nutzung der entsprechenden Position. So nutzt ein Stärkungszauber auf die Gruppe natürlich mehr, wenn er früh gezaubert wird, damit alle nachfolgenden Helden bereits etwas davon haben.
Und nur, wenn du die Schwäche der Gegner herausfindest, hast du eine Chance, auch zu siegen. Sea of Stars dürfte sehr viel anspruchsvoller auffallen, als die Optik das Neulingen des Genres vorgaukelt. Denn die Vorbilder der Entwickler heißen Chrono Trigger, Breath of Fire oder Illusion of Gaia – und das sind allesamt ganz dicke Bretter im JRPG-Bereich.