"The Studio": Seth Rogen veräppelt Hollywood bei Apple TV+

27.03.2025 um 11:15 Uhr
    "The Studio": Seth Rogen veräppelt Hollywood bei Apple TV+ | © Apple TV+
    Seth Rogen (mi.) ist Hauptdarsteller, Co-Regisseur und -Autor bei "The Studio". | ©Apple TV+

    Selbstsüchtige Schauspieler, reizbare Regisseure, planlose Produzenten: In seiner neuen Serie "The Studio" rechnet Seth Rogen süffisant mit Hollywood ab.

    Ein Artikel von TV DIGITAL Reporter Michael Tokarski

    Es gibt kaum ein Thema, mit dem sich Hollywood so gerne beschäftigt wie mit sich selbst. Die Liste von Filmen über das US-Showbiz ist lang und namhaft – von „Singin’ in the Rain“ und „Boulevard der Dämmerung“ bis „Once Upon a Time in Hollywood“ und „Babylon“. Längst widmen sich auch Streamingserien dieser Nabelschau.

    Auch „The Studio“ (ab sofort bei Apple TV+) erzählt jetzt vom Filmemachen – allerdings aus anderer Perspektive. Hauptfigur der neuen Comedyserie ist kein Schauspieler oder Regisseur, nicht einmal ein Produzent. Matt Remick (Seth Rogen) ist frisch ernannter Boss der Continental Studios. Leute wie er werden von den Kreativen oft als „suits“, also als seelenlose Anzugträger, verunglimpft.

    Dabei startet Remick seinen neuen Job mit besten Absichten. Er will künstlerisch wertvolle Filme produzieren. Doch Remicks Vorgesetzter (Bryan Cranston, „Breaking Bad“) fordert Kassenknüller. So schnell wie möglich solle ein Blockbuster basierend auf einem bekannten US-Erfrischungsdrink her – beim Megahit „Barbie“ lief es schließlich ganz ähnlich, oder? Der stressige Spagat zwischen Kunst und Kommerz beschert Remick eine Peinlichkeit nach der nächsten. Rogen ist nicht nur Hauptdarsteller der Serie. Mit Kindheitsfreund Evan Goldberg („Superbad“) ist er zudem Co-Regisseur und -Autor.

    Matt liebt Filme und muss sie ruinieren

    Unterstützung bekommt das Duo unter anderen von Drehbuchautor Peter Huyck („Veep“). Im Interview mit „Vanity Fair“ erinnert sich Rogen an die Ursprungsidee des Projekts: „Meine Figur sagt in der Serie den Satz: ‚Ich bin in diesen Beruf gegangen, weil ich Filme liebe. Jetzt ist es mein Job, sie zu ruinieren.‘ Das hatte tatsächlich mal ein Studiomanager zu mir und Evan in einem Meeting gesagt. Das haben wir nie vergessen.“ Co-Autor Evan Goldberg ergänzt: „Einige von ihnen sind Idioten, die Filme ruinieren. Aber viele von ihnen geben ihr Bestes, reißen sich den Arsch auf und müssen sich trotzdem beschimpfen lassen, was tragisch ist. Und ‚tragisch‘ ist perfekt für Comedy.“

    Das Kinostudio Continental in „The Studio“ ist fiktiv, aber die Stars sind real. Schauspieler wie Anthony Mackie oder Olivia Wilde spielen sich selbst – oder besser gesagt: neurotische, egozentrische Versionen von sich. Das gilt übrigens auch für Regisseure. Neben Kinolegende Martin Scorsese steht in „The Studio“ auch Ron Howard vor der Kamera. Der Oscar-Preisträger („A Beautiful Mind“) war als Kind und Jugendlicher selbst Schauspieler, unter anderem im Film „American Graffiti“ (1973).

    Heute hat der zurückhaltende Regisseur den Ruf, einer der nettesten Menschen in der US-Filmbranche zu sein. Nach langer Schauspielpause spielt Howard nun die Rolle seines Lebens – sich selbst – und hat Spaß, sein Saubermann-Image zu zerle - gen, inklusive deftiger Schimpftiraden und Faustkämpfe im Konferenzraum. Willkommen in Hollywood.

    Fazit: Temporeiche Hollywood-Satire mit vielen Anspielungen für echte Filmnerds

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