Threads: Bringt Facebook-Konzern den Twitter-Killer auf den Markt?

04.07.2023 um 13:00 Uhr
    Smartphone mit Threads-Icon vor einem Tablet, auf dem das Twitter-Icon zu sehen ist. | © Getty Images/SOPA Images
    Verliert Twitter (gegen) den Faden? Metas Threads steht auf Angriff. | ©Getty Images/SOPA Images

    Facebook-Konzern Meta kündigt einen neuen Nachrichtendienst an, der vielleicht schon am 6. Juli startet – und Twitter auf breiter Front angreifen kann. Was bietet Threads?

    Mark Zuckerberg und Elon Musk wollen angeblich bald in einem Ultimate Cage-Fight-Kampf gegeneinander antreten. Zuckerberg Konzern Meta plant aber offenbar schon deutlich vorher einen Angriff auf Musks Neu-Erwerbung Twitter. Threads soll bald starten – und hat dann bereits eine Milliarde Nutzer – zumindest in der Theorie.

    Threads sehr ähnlich zu Twitter

    Threads (dt: Fäden) soll das neue Baby heißen, dass Zuckerbergs Entwickler nun auf den Weg bringen wollen. Quellen besagen, dass als Starttermin für die neue App der 6. Juli angegeben ist. Ob was wirklich so kommt, bleibt abzuwarten, jedenfalls ist Meta ganz offensichtlich dabei, eine Twitter-Konkurrenz herauszubringen.

    Denn die offizielle Verlautbarung zu Threads lautet so: „In Threads kommen Communitys zusammen, um alles zu diskutieren, von den Themen, die Sie heute interessieren bis hin zu den Trends von morgen.“ Außerdem sollen Nutzer anderen Nutzern folgen können, um kein Post von ihnen zu verpassen. So könnten fleißige Nutzer schnell eine Fangemeinde aufbauen und ihre Gedanken mit der Welt teilen. Wer sich mit Twitter auskennt, weiß, das klingt nicht nach gewaltigen Unterschieden zwischen den beiden Angeboten.

    Für Musk, der Twitter Ende Oktober 2022 für mehr als 40 Milliarden gekauft hat, kommt die Ankündigung von Meta zur Unzeit. Denn Twitter hat seit dem Wochenende erneut Schlagseite. Musk hatte angekündigt, dass es zukünftig strikte Beschränkungen geben sollte, welcher Nutzer wie viele Tweets pro Tag lesen könne. So haben nur verifizierte Accounts (also zahlende Kunden) täglichen Zugriff auf mehrere tausend Tweets, während Nutzer, die kostenlos Twitter verwenden, nur einige hundert Tweets lesen dürfen.

    Musk begründete das mit großem Datenmissbrauch durch KI-Firmen sowie Systemmanipulationen, ging aber bislang nicht ins Detail. Viele Twitter-Nutzer sind zurzeit aber sehr verärgert über Musks Pläne und kokettieren offen mit Abwanderung.

    Threads verknüpft mit anderer App

    Für Meta wäre das ein gefundenes Fressen, denn dass Threads am Donnerstag gleich über viele Nutzer verfügen wird, hat der Konzern mit einem cleveren Schachzug bereits vorbereitet. Nutzer können sich in Threads mit ihrem Instagram-Account einloggen. Somit würde der neue Nachrichtendienst von Meta zum Start bereits auf ein Potenzial von mehr als einer Milliarde Nutzer zurückgreifen können. Auch das Folgen der gleichen Accounts wie bei Instagram soll problemlos möglich sein. Ein dickes Pfund, das Meta da für seine Nutzer zur Verfügung stellt. Ob und wie sich Threads monetarisieren lassen soll, darüber ist allerdings noch nichts bekannt. Es dürfte aber sehr unwahrscheinlich sein, dass Meta für eine neue App ein Abomodell oder ähnliches im Sinn hat.

    Sollte Threads wirklich am Donnerstag 1,2 Milliarden Instagram-Nutzer und alle anderen einladen, dürfte dieser Umstand den angekündigten Schlagabtausch zwischen Zuckerberg und Musk im Ring noch brisanter machen.

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