Mit „Kommissar Dupin“ unterwegs in seinem Revier: TV-Star Pasquale Aleardi verrät die schönsten Drehorte.
Ein Artikel von Melanie Koch.
Fast minütlich ändern die Felsen ihre Farbe. Von Rot über Lila bis zu Orange: Kaum jemand kann sich der Magie der Côte de Granit Rose im Norden der Bretagne entziehen. Auch Pasquale Aleardi nicht: „Die Felsformationen an diesem Küstenabschnitt sind nicht von dieser Welt“, schwärmt der Schauspieler im Gespräch mit HÖRZU. „Sie wirken immer neu, immer anders.“ Die Attraktion am Atlantik ist eine von vielen Sehenswürdigkeiten der Bretagne, die der 52-Jährige entdecken durfte.
Seit zehn Jahren steht er für die beliebte Krimiserie „Kommissar Dupin“ vor der Kamera, die auf Bestsellern von Jean-Luc Bannalec basiert. Für den Dreh reist Aleardi meist im Herbst vier Wochen in Frankreichs Nordwesten. Mit „Bretonischer Ruhm“ erscheint Fall zwölf. Der führt den Ermittler auch ins Château de Keriolet. „Claire und Dupin haben geheiratet. Aber die Flitterwochen auf dem Weingut werden durch einen Mord zunichte gemacht. Da es sich beim Opfer um den Mann von Claires bester Freundin handelt, macht sie Druck, damit Dupin den Fall löst.“
Zentrum der Geschehnisse ist in allen Filmen die Gemeinde Concarneau. Hier liegt nicht nur die fiktive Wache des Kommissars, sondern auch das „L’Amiral“, in dem Dupin in den Geschichten regelmäßig seinen Kaffee genießt. Mittlerweile ist das Restaurant, an das auch eine Bar angeschlossen ist, zu einer wahren Pilgerstätte für Fans geworden. „Jean-Luc Bannalec alias Jörg Bong war dort früher selbst zu Gast und ist mit den Besitzern befreundet“, verrät Produzent Mathias Lösel im Gespräch mit unserer Redaktion. „Als er sich entschied, die Reihe hier spielen zu lassen, konnte allerdings keiner ahnen, dass es ein solcher Erfolg werden würde.“
Von der Terrasse des „L’Amiral“ eröffnet sich den Gästen ein einmaliger Blick auf die mittelalterliche Altstadt Concarneaus: Festungsmauern aus dem 14. bis 17. Jahrhundert rahmen den Stadtkern ein, der auf einer 350 Meter langen Insel liegt. Entlang der Hauptverkehrsader Rue Vauban finden Touristen historische Häuschen, Restaurants und das örtliche Fischereimuseum. Ein besonderes Highlight ist auch der kleine Hafen, der sich rechts von der Insel befindet. Dank der vielen Kutter herrscht hier stets reger Betrieb. „Zu später Stunde sind Hafen und Festung sogar beleuchtet, das sorgt für zusätzliches Flair“, berichtet Aleardi. Er hat Concarneau und seine Bewohner ins Herz geschlossen: „Anfangs war noch eine gewisse Skepsis uns gegenüber da, weil wir als Deutsche Franzosen spielen. Aber inzwischen werden wir jedes Mal sehr herzlich empfangen.“ Unerkannt durch die Gassen zu schlendern ist nahezu unmöglich. Das Filmteam zieht sich daher gerne in die unbekannteren Restaurants um den Hafen zurück. Auch Aleardi liebt die bretonische Küche. Sein Lieblingsessen: „Ich mag gegrillten Fisch, in allen Variationen. Aber auch die salzige Variante von Crêpes, sogenannte Galettes, die in ganz Frankreich verbreitet sind, schmecken mir sehr.“
Nicht nur in Concarneau wird für „Kommissar Dupin“ gedreht, die Handlungsorte ziehen sich quer durch die Bretagne. „Für einen der Filme haben wir gut zwei Wochen auf den Glénan-Inseln gearbeitet“, so Produzent Lösel. Der Archipel mit seinen sieben Inseln liegt zehn Seemeilen von Concarneau entfernt und kann von Juni bis September mit Booten besucht werden. Hotels gibt es in dem Naturschutzgebiet nicht, dafür aber eine Tauchschule. „Durch den Tidenhub ändert sich der Wasserstand am Tag bis zu zehn Meter. Daher wechselt die Optik der gesamten Landschaft – manche Inseln tauchen so erst aus dem Meer auf. Es fühlt sich an, als wäre man abwechselnd in der Karibik und auf dem Mond.“
Wer lieber auf dem Festland bleibt, kann im Wald Brocéliande auf Dupins Spuren wandeln. Mit fast 12.000 Hektar Fläche ist er der größte Forst im Herzen der Bretagne – und in Teil sieben der Krimireihe Schauplatz eines mysteriösen Mordfalls. Das passt, denn Brocéliande ist Heimat der Sage rund um den Zauberer Merlin. Dieser soll hier von einer Fee in eine Dornhecke verbannt worden sein, nachdem er ihr den Ursprung seiner Kräfte offenbart hatte.
Wälder, Strände, mittelalterliche Stadtkerne: Die Drehorte von „Kommissar Dupin“ sind vielfältig. Aleardi schätzt besonders die Küste und hat nach all den Jahren ein Morgenritual für sich entdeckt: „Ein kurzer Sprung in den Atlantik – danach bin ich wach.“
Am 28. März um 20:15 Uhr läuft der Krimi ,,Bretonischer Ruhm“ im Ersten.