Die Dramaserie „Wer wir sind“ hat eine Botschaft und ist ein Plädoyer für Dialog und Zusammenhalt zwischen Jung und Alt in unserer Gesellschaft.
Ein Artikel von Thomas Röbke
Einsatz für einen vermeintlich guten Zweck: Die 17-jährige Luise (Lea Drinda) begleitet ihre Freundin Vanessa (Mina-Giselle Rüffer) zu einem Protestcamp vor dem Entsorgungsunternehmen von Daniel Noll (Jörg Schüttauf) in Halle an der Saale. Die jugendlichen Umweltaktivisten sind überzeugt, dass er seinen Giftmüll illegal in einem Steinbruch verkippt. Was friedlich beginnt, eskaliert – angestachelt durch rechtsextreme Provokateure – schnell in Gewalt. Vanessa wird durch einen Flaschenwurf schwer verletzt. Die Polizei greift hart durch. Luises Mutter Catrin Kogan (Franziska Weisz) leitet die Ermittlungen und entdeckt ihre Tochter auf einem Video – das sie löscht.
Luise schließt sich der Aktivistengruppe „Red Flag Halle“ an, analysiert für sie Bodenproben aus dem Steinbruch und durchsucht heimlich den Polizeicomputer ihrer Mutter. Sie radikalisiert sich immer weiter – wie auch Vanessas Bruder Dennis (Florian Geißelmann). Dieser nur auf andere Art: Er lebt in einer Jugend-WG, die Luises Vater Alex als Sozialarbeiter betreut. In seinem Kampf um Anerkennung wird er mehr und mehr zum Intensivtäter.
Im Lauf der Miniserie „Wer wir sind“ (Mi, 15 November, 20.15 Uhr im Ersten) verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse immer mehr: Der Sechsteiler über den Kampf der Generationen lässt keine strahlenden Helden zurück. Franziska Weisz reizte der Konflikt ihrer Figur, der Kommissarin: „Sie ist hin- und hergerissen zwischen Beruf und Familie“, sagt sie gegenüber HÖRZU. „Sie wollte ihr Leben lang Polizistin werden, um die Gesellschaft zu schützen und zu unterstützen. Sie ist vollkommen überzeugt, dass die Mittel der Polizei die richtigen sind.“ Sie liebt ihre Tochter über alles. „Doch dann gerät Luise mit dem Gesetz in Konflikt und stellt Catrin vor eine Zerreißprobe, die sie gar nicht mal so gut meistert.“