Die Deutschen lieben ihren Malle-Urlaub. Doch eine neue Dokumentation von „planet e.“ zeigt, dass genau das zunehmen zum Problem für die Insel wird. Heißt uns Mallorca bald nicht mehr willkommen?
Ein Tourist verbraucht dreimal so viel Wasser wie ein Einheimischer. Das hat die Universität von Palma herausgefunden. Der Massentourismus verschärft damit das Problem der Trockenheit und des Wassermangels auf der ohnehin schon ressourcenarmen Baleareninsel enorm.
Diese Situation ruft Naturschützer wie Margalida Ramis von der Balearic Ornithological Group auf den Plan: „Wenn im Sommer 16 Millionen Touristen auf eine Insel mit einer Million Einwohnern kommen, kann man sich vorstellen, was das für den Wasserverbrauch bedeutet.“ Die Aktivisten kritisieren darum die wirtschaftliche Abhängigkeit Mallorcas vom Tourismus. „Das ist weder für die Gesellschaft gut noch für die Umwelt.“, sagt Ramis.
Vor allem Luxushotels verbrauchen zu viel Wasser durch Poollandschaften, Spa-Angebote und täglichen Handtuchwechsel. Einige große Hotels versuchen durch Recyclinganlagen auf eine Kreislaufwirtschaft hinzuarbeiten und Ressourcen zu sparen, während kleinen Hoteliers wie dem Ehepaar Amthor nichts anderes übrigbleibt, als Wasser anliefern zu lassen. Denn der Brunnen ihrer Finca ist mal wieder fast ausgetrocknet.
Die Dokumentation zeigt aber nicht nur die Folgen des Massentourismus, sondern auch die Hoffnungen, die auf den Reiselustigen liegen kann. Zum Beispiel in Grönland, wo der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckt und der Gegend eine Unabhängigkeit von der umweltschädlichen Fischerei- und Rohstoffindustrie ermöglichen soll. Kann Reiselust ohne Klimafrust funktionieren?
Die Doku „planet e.: Reiselust – Klimafrust“ läuft am 16. Juli um 15.45 Uhr im ZDF.