Wenn Sebastian Lege mit seiner Sendung „besseresser“ im Fernsehprogramm auftaucht, wissen die Lebensmittelkonzerne schon, dass es ungemütlich für sie wird. Dieses Mal hat er sich auf weltweit beliebte Produkte eingeschossen und er zeigt: Nicht nur in Deutschland wird getrickst…
Schon längst ist die Lebensmittelindustrie global vernetzt. Unter unterschiedlichen Namen wird dasselbe Produkt weltweit zum Küchen-Klassiker. Doch auch die versteckten Tricks in Cola-Getränken, Cornflakes und sogar Pfeffer sind vor dem ZDF-Reporter Sebastian Lege nicht sicher. Dafür experimentiert er nicht nur in seiner DIY-Küche, sondern reist und recherchiert rund um die Welt. Wussten Sie zum Beispiel, dass Brühwürfel ein absolutes Hype-Produkt in einigen afrikanischen Ländern wie Kenia geworden sind? Hier gelten die geschmacksverstärkenden Würfel als schickes Gewürz.
Noch weiter verbreitet ist die ursprüngliche Schweizer Erfindung der Babymilch. 1867 wurde das so genannte „Kindermehl“ erfunden und löste seitdem viele Mütter von dem Druck, unbedingt stillen zu müssen. Wenn die Mutter verstarb oder sie für den Familienunterhalt arbeiten gehen musste, war die Ernährung des Kindes kein Problem mehr. Was für ein Fortschritt!
Seither wird das Milchpulver stetig weiterentwickelt und auf der ganzen Welt von Familien genutzt. Doch das positive Image des Alltagshelfers wissen auch Konzerne für sich zu nutzen. In Europa gibt es strenge Auflagen und genaue Vorschriften für die Zusammensetzung der Babymilch. Eine Abweichung ist kaum möglich. Trotzdem ziehen sich die Marketing-Abteilungen gerne Gründe aus der Nase, warum sie noch eine Premium-Reihe oder Plus-Version herausbringen müssen. Aber außer einer schöneren Verpackung und saftigem Preisaufschlag, wird sich kaum ein Unterschied zur Konkurrenz finden lassen. Mal ganz davon abgesehen, dass sich die Wissenschaft einig ist, dass Muttermilch noch immer das Beste für Babys ist.
Genau aus diesem Grund dürfen Hersteller in Europa auch nicht vortäuschen, dass ihre Milch eine Alternative zur Muttermilch sei oder sogar gesundheitliche Vorteile bietet. Denn einige Inhaltsstoffe lassen sich schlichtweg nicht industriell herstellen. Ganz anders sieht es in Ländern wie Vietnam oder Pakistan aus. Dort wird Baby- und Kindermilch als wahres Wundermittel für leistungsstarke und gesunde Kinder angepriesen. Wenn es nach den Unternehmen geht, soll die Milch sogar bis zum sechsten Lebensjahr getrunken werden. Die Verbraucherzentrale Berlin hat dazu eine klare Haltung: „Für Kinder, die über 12 Monate alt sind, ist es überhaupt nicht sinnvoll spezielle Babyprodukte zu kaufen.“
Noch mehr weltweite Food-Phänomene lernen Sie am 1. August bei „ZDFbesseresser: Tricks der Lebensmittelindustrie weltweit“ um 20.15 Uhr im ZDF kennen.