So süß es auch sein kann, wenn der Hund freudig an uns hochspringt: Nicht jeder freut sich über Matschpfoten an der Kleidung und einem beherzten Stoß in den Bauch. Spätestens bei schweren und großen Tieren hört der Spaß für die meisten dann auf. Vor allem, wenn der Hund das Verhalten auch bei Besuch, älteren Menschen oder Kindern zeigt. Warum springen uns Hunde so gern an und was kann man dagegen tun?
Stellt sich dein Vierbeiner auf die Hinterpfoten und hopst an dir hoch, möchte er oft einfach bemerkt werden. Dieses Verhalten kennen Hunde schon aus der Kinderstube, als sie als Mini-Flauschbälle ihre Mama angesprungen haben, um ihr die Lefzen zu lecken, auf sich aufmerksam zu machen und etwas Futter abzustauben.
Wer das Anspringen abtrainieren will, muss sich in erster Linie selbst zügeln. Das Zauberwort heißt Konsequenz. Hunde, die nicht mehr an Menschen hochspringen sollen, dürfen nur noch Aufmeksamkeit erfahren, wenn sie am Boden bleiben. Heißt: Hochspringen wird mit Ignoranz „bestraft“, ruhiges Verhalten mit Lob oder Leckerli belohnt. Timing ist hier alles – gib deinem Hund direkt einen Snack, wenn er mit allen Vieren am Boden bleibt.
Oft (aber eben nicht immer) steckt hinter der plötzlichen Sprungattacke ganz große Hundefreude. Besonders wenn der geliebte Zweibeiner nach Hause kommt, explodieren viele Hunde vor Glück und „schießen in die Höhe“. Dein Hund springt also vielleicht, weil er einfach nicht weiß, wohin mit all seiner Begeisterung über das Wiedersehen.
Fällt der Stoß beim Sprung etwas kraftvoller aus, kann es sich auch um eine Korrektur seitens des Hundes handeln. Der vierbeinige Mitbewohner bringt dadurch möglicherweise seinen Unmut zum Ausdruck, dass du weggegangen bist. Dominanzverhalten wie dieses sollte unbedingt abgewöhnt werden, damit sich der Hund nicht als Boss versteht.
Trainiere eine alternative Begrüßung. Bring ihm bei, sich zu setzen, sobald du nach Hause kommst. Bleib geduldig und lob ihn, wenn er ruhig bleibt. Dem Anspringen schenkst du hingegen keine Beachtung, Berührung und Ansprache sind ebenfalls tabu. Erst wenn sich der freudige Vierbeiner beruhigt und gesetzt hat, schenkst du ihm Aufmerksamkeit und sagst „Hallo“.
Die Bezeichnung ÜberSPRUNGShandlung hat wohl selten so gut gepasst wie in diesem Fall. Denn Hunde springen auch aus Nervosität oder Unsicherheit an Menschen hoch. Vor allem junge Vierbeiner reagieren oft impulsiv, wenn sie nicht wissen, wie sie sich in einer Situation verhalten sollen. Sie werden hektisch und klammern sich regelrecht an den Beinen von Frauchen oder Herrchen fest.
Schaffe klare Strukturen und sichere Rahmenbedingungen. Hunde fühlen sich wohler, wenn sie wissen, was von ihnen erwartet wird. Arbeite mit einer Trainerin oder einem Trainer, wenn Unsicherheit häufiger vorkommt. Expert*innen können helfen, das Verhalten deines Hundes besser zu deuten und daran zu arbeiten.
Vielleicht, ohne es zu merken, hast du das Anspringen sogar belohnt. Ein kurzes Lachen, ein Streicheln, ein gutes Zureden. Besonders bei Begrüßungssituationen ist es schwer, die Zuneigung für den flauschigen Liebling zu unterdrücken. Noch dazu fördern Freund*innen und Familie das Hochspringen des Haustiers oft ganz unbewusst, weil sie auf das Verhalten eingehen. Hunde merken schnell, was funktioniert. Und warum etwas ändern, das ihnen bisher Erfolg gebracht hat?
Hole alle Besuchenden mit ins Boot und erkläre die Regeln. Zusammen achtet ihr fortan darauf, dem Hund keine ungewollten „Belohnungen“ fürs Anspringen zu geben. Das bedeutet: Wenn der Hund hochspringt, bekommt er keinerlei Reaktion. Positives Verhalten hingegen wird verstärkt: Ein Sitz, Bleib oder sonstiges ruhiges Verhalten am Boden sollte für den Fellfreund super lohnend sein.
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