Assassin’s Creed Shadows: Ubisoft und Elon Musk im Schlagabtausch wegen Samurai

17.06.2024 um 12:00 Uhr
    Samurai Yasuke und eine Kriegerin in Aktion vor einem traditionellen japanischen Schloss, daneben Elon Musk. | © Ubisoft + IMAGO / ZUMA Press Wire / Billy Bennight Samurai Yasuke als Aufreger: Assassin’s Creed Shadows unter Beschuss. | ©Ubisoft + IMAGO / ZUMA Press Wire / Billy Bennight

    Assassin’s Creed Shadows hatte es nach seiner Ankündigung nicht leicht. Fans kritisierten das Spiel aus verschiedenen Gründen. Auch der spielbare Charakter Yasuke stieß bei einigen Fans auf Widerstand und führte zu Vorwürfen, das Spiel sei zu „woke“ und „respektlos“. Während einige Yasukes historische Relevanz anzweifelten, äußerten sich andere klar rassistisch oder sahen in der Wahl eine Agenda, der Ubisoft folge. Jetzt äußerte sich auch noch Elon Musk zu dem Thema.

     

    Ubisoft's "Assassin’s Creed Shadows" führt die Spieler in das Japan des 16. Jahrhunderts und bietet zwei spielbare Charaktere: Yasuke und Naoe.

    Wer war Yasuke?

    Yasuke, unter anderem bekannt aus der Netflix-Anime-Serie "Yasuke" und den Nioh-Spielen, ist eine historische Figur, über deren Leben vor seiner Zeit als Samurai wenig bekannt ist. Er stammte vermutlich aus dem Gebiet des heutigen Mosambik oder aus dem Sudan und kam Ende der 1570er Jahre mit dem Jesuitenmissionar Alessandro Valignano nach Japan. Yasukes Ankunft in Japan erregte großes Aufsehen, da die Japaner zu dieser Zeit noch nie einen Afrikaner gesehen hatten. Nicht zuletzt seine beeindruckende Größe von fast 1,90 Meter erregte Aufmerksamkeit – auch die des mächtigen Daimyo Oda Nobunaga. Nobunaga war einer der führenden Kriegsherren.

    Er zeigte großes Interesse an Yasuke und nahm ihn in seine Dienste. Es wird berichtet, dass Nobunaga Yasuke aufgrund seiner Stärke, Loyalität und Fähigkeiten in den Rang eines Samurai erhob, eine große Ehre, die nur wenigen Ausländern zuteil wurde. Heute ist Yasuke ein Symbol für kulturelle Vielfalt und die Möglichkeit, Barrieren zu überwinden.

    Was wird kritisiert?

    Kritik wurde dadurch ausgelöst, dass Ubisoft bekannt gab, dass Spieler und Spielerinnen die Möglichkeit haben werden, gleichgeschlechtliche romantische Beziehungen mit den spielbaren Figuren Yasuke und Naoe einzugehen. Auf X (ehemals Twitter) verfasste ein User namens Ian Miles Cheong diesen Kommentar (übersetzt):

    Sollte Ubisoft die Veröffentlichung von Assassin’s Creed Shadows verschieben, um auf die weit verbreitete Reaktion auf die DEI-Injektion im Spiel zu reagieren? Das Spiel ist so woke, dass es einen schwarzen, homosexuellen Protagonisten enthält, der in Japan als „echter historischer Samurai“ dargestellt wird. Eine unglaubliche Offensive. Niemand hat danach gefragt.

    Musk antwortete darauf: DEI kills art  / auf Deutsch: „DEI tötet Kunst“, wobei DEI für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion steht.

    Reaktion von Ubisoft

    Marc-Alexis Côté von Ubisoft äußerte sich in einem Interview mit Game File zum Kommentar von Elon Musk. Er erwähnte, dass der Tweet bei ihm starke Emotionen ausgelöst habe. Eigentlich habe er auf X antworten wollen. Er habe sich jedoch dagegen entschieden, da er der Meinung sei, dass eine Antwort nicht konstruktiv sei. Côté sagte: „Wenn ich jemanden wie Elon angreife, werde ich die Leute nicht von unserem Standpunkt als Team überzeugen“.

    Côté forderte die Spieler auf, sich selbst ein Bild zu machen, bevor sie urteilen. „Die Leute müssen das Spiel selbst spielen. Und wenn sie in den ersten 11 Minuten und 47 Sekunden nicht von dem überzeugt sind, was wir tun, dann können wir die Diskussion führen“, sagte er.

    Er wünschte sich, dass die Spieler unvoreingenommen an Assassin's Creed Shadows herangehen und es als das sehen, was es ist: ein weiteres Kapitel der beliebten Spieleserie. „Es ist ein Assassin’s Creed-Spiel. Und ich glaube, das beste, das wir je entwickelt haben“, betont er.