Unser Lebensstil kann unsere Sicht erheblich beeinflussen: positiv wie negativ. Frische Luft, ausgewogene Mahlzeiten, Schlaf und etwa eine spezielle Formel, wenn man lange vor dem PC-Monitor sitzt: Es gibt effektive Wege, die Augen zu fördern und fit zu halten. Hier sind die besten Tipps.
Die Basis intakter Sehorgane ist ein vitalstoffreicher Speiseplan. Davon ist die kanadische Augenärztin Dr. Laurie Capogna überzeugt. In ihrem Buch „Ernährung für gesunde Augen“ (Trias) erklärt sie, wie man etwa den grauen und grünen Star sowie die Makuladegeneration lindern kann. Und: worauf es ankommt, um diesen und anderen Krankheiten vorzubeugen. Laut der Expertin für Augengesundheit spielen zwei Substanzen die Hauptrolle: Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren.
Erstere stärken das Immunsystem und schützen unsere Zellen. Sie sind enthalten in Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Dr. Capogna empfiehlt als Lieferanten Brokkoli, Paprikaschoten, Grünkohl, Spinat, Zitrusfrüchte, Beeren und Kiwis. Das augengesunde, antioxidative Vitamin E steckt vor allem in Weizenkeimöl, Mandeln und Avocados. Omega-3-Fettsäuren haben eine hohe Bedeutung für unseren Stoffwechsel. Sie sind Bestandteil der Zellmembranen und halten die Hüllen der Zellen elastisch.
Zahlreiche Studien konnten belegen: Auch diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren tragen zur Augengesundheit bei, indem sie unter anderem die Abwehrkräfte stärken und Entzündungen entgegenwirken. Optimale Lieferanten sind fettreiche Fische wie Lachs oder Makrele sowie Algen.
3 mal 20. Mit dieser Formel können alle, die viel am Computer arbeiten, dem digitalen Sehstress entkommen. So geht es: Etwa alle 20 Minuten für 20 Sekunden in eine Entfernung von etwa 20 Metern blicken. Im Großraumbüro kein Problem. In kleineren Räumen einfach aufstehen und den Hund oder Baum auf der anderen Straßenseite fokussieren.
Die Gefahr für grauen Star, fachlich Katarakt, ist bei Rauchern wesentlich erhöht. Die Krankheit führt zur Eintrübung der Augenlinsen, die Umgebung erscheint zunehmend farblos. Nach einer Studie der US-amerikanischen Rutgers University schädigt Tabakkonsum auch die Gefäße im Auge. Gesunde Lösung: Nikotinstopp.
Körperliche Aktivität tut auch den Sehorganen gut. Denn regelmäßiger Sport reduziert das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck sowie HerzKreislauf-Probleme, die indirekt auch die Augen schädigen können. Denn: In der Netzhaut befinden sich kleinste Adern. Sie werden bei Erkrankungen der Gefäße schnell in Mitleidenschaft gezogen.
Während die Lider geschlossen sind, kann sich die Muskulatur der Augen erholen. Erwachsene brauchen zwischen sieben und neun Stunden Nachtruhe. Aber auch ein Powernap, etwa mittags, erfrischt müde Augen. Menschen mit Schlafapnoe (Atemaussetzern) sind laut verschiedener Studien aufgrund der mangelnden Sauerstoffzufuhr häufiger vom grünen Star betroffen. Deshalb sollten den Augen zuliebe Schlafprobleme nicht ignoriert werden.
Eigentlich selbstverständlich, aber für die sensiblen Augen besonders wichtig: Bei Kosmetika und Augentropfen besser nur Produkte ohne Konservierungsstoffe verwenden. Vor allem Augentropfen müssen keimfrei sein. Das garantieren die Hersteller nur für die Dauer der Verwendbarkeit. Deshalb die Mittel nach dem Verfallsdatum immer entsorgen.
Wie unser gesamter Organismus brauchen auch unsere Sehorgane frische Luft. Ein Spaziergang hilft, übermüdete Augen zu entspannen. Klimaanlagen in geschlossenen Räumen reizen hingegen die Bindehaut. Erzeugen sie zu viel Zugluft, kann das zu brennenden, juckenden und tränenden Augen führen und auch Entzündungen auslösen. Die perfekte Gegenstrategie besteht darin, die Arbeitsräume in den Pausen herunterzukühlen oder durchzulüften. Ebenso sensibel reagieren die Augen auf Heizungsluft, weil sie die Schleimhäute austrocknen kann. Schon einfache Maßnahmen sorgen für eine wohltuende Luftfeuchtigkeit in Räumen: Schalen mit Wasser aufstellen oder feuchte Tücher auf die Heizungen legen.
Ob zur Winterzeit im Schnee oder bei hohen Temperaturen am Meer: Die Augen können wie die Haut einen Sonnenbrand erleiden, medizinisch „Verblitzung“ genannt. Mögliche Langzeitfolgen: grauer Star, Netzhautalterung, Makuladegeneration sowie Augentumore. Doch Hornhautschäden durch UV-Strahlen kann man auf einfache Weise vorbeugen: mit einer Sonnenbrille. Wichtig ist der richtige UV-Schutz. Den garantiert das auf den Bügeln aufgedruckte CE-Kennzeichen „UV 400“ oder „100 % UVSchutz“.