Darf ich auf der Arbeit private Anrufe tätigen?

20.12.2023 um 15:00 Uhr
    Mann telefoniert im Büro | ©  Getty Images / JLco - Julia Amaral
    © Getty Images / JLco - Julia Amaral

    In der heutigen Arbeitswelt verschwimmen die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben immer weiter. Für viele Arbeitnehmerinnen stellt sich schnell die Frage: Darf ich während der Arbeitszeit private Telefonate führen? Diese Frage ist nicht nur für die Work-Life-Balance relevant, sondern berührt auch rechtliche und betriebliche Aspekte. 

    Private Anrufe am Arbeitsplatz: Erlaubt oder Tabu?

    Private Telefonate: So ist die Rechtslage

    Das deutsche Arbeitsrecht gibt keinen expliziten Rahmen für private Telefonate am Arbeitsplatz vor. Grundsätzlich gilt: Arbeitnehmer*innen sollten sich während der Arbeitszeit ihren beruflichen Aufgaben widmen. Private Telefonate sind daher in der Regel während der Pausenzeiten zu führen. Es gibt jedoch keine gesetzliche Regelung, die private Telefonate am Arbeitsplatz generell verbietet.

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    Unternehmensrichtlinien und Betriebsvereinbarungen

    Viele Unternehmen haben eigene Richtlinien oder Betriebsvereinbarungen zum Thema private Telefonate. Diese können von einem vollständigen Verbot bis zu einer großzügigen Handhabung reichen. Es ist wichtig, dass sich Arbeitnehmer*innen über die spezifischen Regelungen in ihrem Unternehmen informieren und diese respektieren. In manchen Fällen ist es erforderlich, dass Privatgespräche im Voraus angemeldet oder in dringenden Fällen auf ein Minimum beschränkt werden.

    Umgang mit privaten Anrufen – Dos and Don'ts:

    1. Diskretion bewahren: Private Gespräche sollten nicht am Arbeitsplatz geführt werden, wo sie Kolleg*innen stören könnten.

    2. Pausenzeiten nutzen: Idealerweise sollten private Anrufe in den Pausen getätigt werden.

    3. Dringende Fälle abklären: Bei dringenden privaten Anliegen ist es ratsam, dies mit der vorgesetzten Person abzusprechen.

    4. Missbrauch vermeiden: Exzessive private Telefonate während der Arbeitszeit können als Missbrauch gewertet werden und arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

    Ständige Erreichbarkeit durch Digitalisierung
     

    Mit der zunehmenden Digitalisierung und der Verbreitung von Smartphones ist es für Arbeitnehmer*innen einfacher geworden, auch während der Arbeitszeit für jeden erreichbar zu sein. Dies kann einerseits zu einem flexibleren Umgang mit privaten Anrufen führen, andererseits aber auch die Erwartungen an eine ständige Erreichbarkeit erhöhen. Hier gilt es, eine gesunde Balance zu finden und klare Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben zu ziehen.

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