Wenn es draußen nass, kalt und grau ist, kann das tägliche Aufraffen und mit dem Hund rausgehen zur Hürde werden. Doch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft ist eine Voraussetzung für ein erfülltes Hundeleben. Aber wie viel Auslauf ist eigentlich „genug“ und woran erkenne ich, dass mein Hund noch mehr Bewegung braucht?
Auch wenn Hunde nicht sprechen und uns ihre Wünsche mitteilen können, wie wir es von Menschen gewohnt sind: Sie geben uns zu verstehen, wenn ihnen etwas fehlt. Wenn sie Hunger haben, wenn sie gestresst sind, wenn sie Streicheleinheiten brauchen oder eben mehr Bewegung. Herrchen und Frauchen müssen nur hinschauen und die richtigen Schlüsse ziehen. Bei diesen fünf Anzeichen solltest du das Bewegungsprogramm deines Hundes überdenken:
Hast du das Gefühl, dass dein Hund nie zur Ruhe kommt? Auch wenn es paradox klingt: Ein Hund, der ständig auf der Hut ist, nervös durch die Wohnung tigert oder sich für alles und jeden interessiert, kann unterfordert sein. Frag dich selbst: Wann wart ihr das letzte Mal richtig lange draußen? Hunde brauchen Zeit, um all die neuen Gerüche und Eindrücke zu verarbeiten. Zur Abwechslung darf es auch mal ein längerer Spaziergang oder eine neue Route sein, um das Tier geistig und körperlich auszupowern.
Gut zu wissen: Auch das gegenteilige Verhalten kann für Bewegungsmangel bei Hunden sprechen. Dein einst so aufgeweckter Freund liegt jetzt den Großteil des Tages unbeteiligt in seinem Körbchen? Dann solltest du auf Ursachenforschung gehen. Plötzlich starke Veränderungen im Verhalten des Vierbeiners sollten immer hinterfragt und am besten vom Profi begutachtet werden.
Zerkaute Schuhe oder das Ausräumen des Mülleimers sind klassische Anzeichen von Unterforderung. Was oft als „ungezogenes“ oder „böses“ Verhalten missverstanden wird, ist in Wirklichkeit überschüssige Energie, die sich Bahn bricht. Versuche es doch mal mit einem abwechslungsreichen Training oder einem ausgelassenen Lauf im Park. Vielleicht entdeckst du dabei sogar neue Fähigkeiten deines Rackers!
Ein Hund, der sich unwohl fühlt oder seine Bedürfnisse nicht erfüllt sieht, macht auch lautstark auf sich aufmerksam. Dein sonst eher ruhiger Begleiter bellt, jault und winselt in letzter Zeit häufiger und scheinbar grundlos? Ein paar zusätzliche Spaziergänge oder Spieleinheiten können oft schon helfen.
Zieht dein Hund plötzlich an der Leine, ist ständig abgelenkt oder verhält sich aggressiv gegenüber anderen Hunden? Auch diese Verhaltensweisen können die Folge von aufgestauter Energie sein. Oft sind Hunde, die nicht ausgelastet sind, beim Spaziergang unruhiger und lassen sich leichter ablenken.
Wenn dein Hund nicht von deiner Seite weicht und ständig um Aufmerksamkeit bettelt, dich permanent anspringt oder anstupst, fehlt es ihm an Unterhaltung. Manche Tiere werden in ihren Bitten sogar sehr konkret: Schleppt der Vierbeiner immer sein Lieblingsspielzeug an, kannst du davon ausgehen, dass er beschäftigt werden will.
Hast du bemerkt, dass deine Fellnase zunimmt? Ein Hund, der sich zu wenig bewegt, verbrennt weniger Kalorien und setzt schneller Fett an, vor allem wenn die Futtermenge gleich bleibt. Übergewicht kann nicht nur die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System belasten, sondern auch zu Krankheiten wie Diabetes oder Gelenkproblemen führen. Stellt man bei seinem Hund eine Gewichtszunahme fest, kann dies ein deutliches Zeichen dafür sein, dass er mehr Bewegung braucht. Regelmäßige, aktive Spaziergänge und ein abwechslungsreiches Bewegungsprogramm helfen ihm, gesund und fit zu bleiben.
Pauschale Aussagen über den Bewegungsbedarf von Hunden sind kaum möglich, denn jedes Tier hat individuelle Bedürfnisse. Expert*innen empfehlen pro Tag mindestens drei Spaziergänge an der frischen Luft – und das nicht nur, um den Vierbeiner kurz die Notdurft verrichten zu lassen. Eine Faustregel ist die „5-Minuten-pro-Kilogramm-Regel“ – für manche Hunde hilfreich, aber nur als Orientierung zu verstehen. Welpen brauchen kürzere und häufigere Bewegungseinheiten, um ihre Gelenke zu schonen. Ältere Hunde hingegen benötigen meist kürzere, gemächlichere Spaziergänge, profitieren aber weiterhin von regelmäßiger Bewegung.
Das optimale Bewegungsangebot (am besten auch mit Komponenten, die den Kopf trainieren) hängt von der Körpermasse, dem Alter, der Rasse und dem Gesundheitszustand des Hundes ab. Ein Gespräch mit einer Hundetrainerin oder einem Hundetrainer kann genauere, auf den Hund zugeschnittene Informationen geben. Der Profi kann beurteilen, ob der aktuelle Bewegungsumfang gesund ist und helfen, Aktivitäten zu finden, die deinem Hund Spaß machen und ihn auslasten.
*Affiliate Links