Der Herbst naht und mit ihm eine neue Corona-Welle?

27.08.2023 um 13:00 Uhr
    Corona | © Getty Images/Eva HM
    COVID-19: Der Pandemieausbruch in "Wuhan" (China) Ende 2019 mit globalen Auswirkungen | ©Getty Images/Eva HM

    Mit dem bevorstehenden Ende der Sommerperiode haben die Atemwegserreger wieder mehr Spielraum. Die Zahl der COVID-19-Fälle nimmt bereits wieder zu. Was bedeutet das für den kommenden Herbst - den ersten nach der Pandemie? Und was hat es mit der neuen Corona-Variante "Eris" auf sich? Mehr dazu hier!

    1) Wie wird die aktuelle Situation eingeschätzt?

    Seit etwa 6 Wochen ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) ein kontinuierlicher Anstieg der labordiagnostisch bestätigten Corona-Fälle zu verzeichnen. In der Vorwoche lag die Zahl bundesweit bei knapp 4.000. Dies ist zwar aktuell ein vergleichsweise niedriges Niveau, ein direkter Vergleich mit den Werten aus der Hochphase der Pandemie ist jedoch schwierig, da damals umfangreicher getestet wurde.

    2) Herbst und Winter: Aussicht auf neue Coronavirus-Wellen?

    Obwohl das Coronavirus auch in den Sommermonaten vorkommt, sind die Erkrankungswellen in der kalten Jahreszeit ausgeprägter. Dies ist im Wesentlichen auf 3 Faktoren zurückzuführen:

    • In den Herbst- und Wintermonaten ist unser Immunsystem aufgrund der kälteren Temperaturen und der geringeren Sonneneinstrahlung im Vergleich zu den Sommermonaten im Allgemeinen geschwächt. 
    • Kältere Außentemperaturen führen dazu, dass sich mehr Menschen in geschlossenen Räumen aufhalten. Diese Räume sind im Herbst/Winter oft schlechter belüftet, was die Übertragung von Viren begünstigen kann.
    • Die geringere Luftfeuchtigkeit in den kalten Monaten kann dazu führen, dass die Schleimhäute austrocknen, was wiederum die Anfälligkeit für Coronaviren erhöhen kann.

    3) "Eris": Neue Corona-Variante im Anmarsch?

    Die neue Mutation des Coronavirus, "EG.5" oder auch Eris genannt, ist derzeit in aller Munde! Angesichts der weltweit steigenden Fallzahlen wurde sie diesen Monat von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "Variante von Interesse" eingestuft. Die Symptome von EG.5 scheinen denen der anderen Varianten zu ähneln. Sie steht derzeit unter intensiver Beobachtung der WHO!

    4) Für wen sind Auffrischungsimpfungen sinnvoll?

    Es wird empfohlen, dass mindestens 12 Monate seit der offiziellen Impfung oder Infektion vergangen sind. Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) sind vor allem folgende Gruppen für Auffrischungsimpfungen relevant:

    • Personen ab 60 Jahren
    • Personen mit Vorerkrankungen ab einem Alter von 6 Monaten
    • Pflege- und Gesundheitspersonal
    • Personen mit engem Kontakt zu Risikopatient:innen

    5) Wie lange ist ein Covid-Test eigentlich haltbar?

    Die Haltbarkeit ungeöffneter Covid-19-Tests kann je nach Testtyp und Hersteller variieren. In der Regel sind die Daten auf der Verpackung oder dem Etikett der Tests angegeben. Schnelltests oder Antigentests haben oft eine begrenzte Haltbarkeit von bis zu einem Jahr nach Herstellung, die ebenfalls auf der Verpackung angegeben ist.

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