Eltern aufgepasst! Der Bundestag hat einen weitreichenden Beschluss gefasst, der die Reisebedingungen für Familien grundlegend verändert. Spätestens zum 1. Januar 2024 wird der bisherige "Kinderreisepass" der Vergangenheit angehören und durch einen modernen elektronischen Reisepass mit verlängerter Gültigkeitsdauer ersetzt - sofern der Bundesrat diesem Schritt final zustimmt.
Bisher war der Kinderreisepass die preiswerte Alternative für Eltern, deren Kinder das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet hatten. Mit nur 13 Euro war er deutlich günstiger als der reguläre Reisepass für junge Erwachsene. Seine kurze Gültigkeitsdauer von nur einem Jahr und das Fehlen biometrischer Daten haben jedoch seine Akzeptanz in einigen Ländern, darunter den USA, eingeschränkt.
Das Bundesinnenministerium des Inneren und für Heimat begründet die Entscheidung wie folgt:
"Kinderreisepässe, insbesondere die in der Gültigkeit verlängerten Kinderreisepässe, haben gegenüber dem Reisepass eine eingeschränkte Nutzbarkeit. Die Anerkennung deutscher Kinderreisepässe durch andere Staaten kann durch Deutschland nicht beeinflusst werden. Einige Staaten fordern bei Einreise, dass das Passdokument eine bestimmte Restgültigkeit aufweist, in der Regel 3 bis 6 Monate. Das schränkt die Verwendbarkeit eines Kinderreispasses zusätzlich erheblich ein.
Damit die Reisen von Familien nicht unterbrochen werden, weil die Kinderreisepässe oder in der Gültigkeit verlängerte Kinderreisepässe an der Grenze nicht anerkannt werden, hat der Bundestag am 7. Juli 2023 einen Gesetzentwurf, der u.a. den Kinderreisepass abschafft, verabschiedet. Die Beschlussfassung des Bundesrats steht noch aus (Stand: Juli 2023)."
Ab dem 1. Januar 2024 wird sich die Situation für Familien jedoch grundlegend ändern. Kinder können dann nur noch mit normalem Reisepass oder Personalausweis ins Ausland reisen. Für Reisen innerhalb der Europäischen Union oder des Schengen-Raums ist der Personalausweis ideal. In anderen Ländern wird jedoch weiterhin ein Reisepass benötigt.
Mit der Entscheidung, den Kinderreisepass abzuschaffen, sollen die Reiseregelungen vereinfacht und die Akzeptanz deutscher Dokumente im Ausland erhöht werden. Einheitliche Reisedokumente sollen künftig die internationale Mobilität von Familien erleichtern und bürokratische Hürden minimieren.
Die Umstellung auf elektronische Pässe mit verlängerter Gültigkeitsdauer bietet auch Vorteile in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit. Biometrische Daten werden integriert, um die Identifikation zuverlässiger zu machen und die Wahrscheinlichkeit von Missbrauch zu minimieren. Dies ist insbesondere in Zeiten erhöhter Sicherheitsanforderungen von großer Bedeutung.
Für Eltern bedeutet dies, dass sie sich rechtzeitig über die neuen Anforderungen informieren sollten, um stressfreie Reisen mit ihren Kindern zu gewährleisten. Der neue Kinderreisepass erleichtert die Reisefreiheit und die Möglichkeiten für Fernreisen. Es ist jedoch ratsam, die Beantragung des Passes rechtzeitig vor der geplanten Reise zu organisieren.