Im Blick auf Videospiele und die Gaming Community gibt es viele Vorurteile, die Gamer und Gamerinnen in ein falsches Licht rücken. Stereotypen halten sich hartnäckig, obwohl sie häufig weit von der Realität entfernt sind. Zeit also, die bekanntesten Klischees unter die Lupe zu nehmen und zu zeigen, warum sie falsch sind.
Das wohl bekannteste Klischee ist, dass Gamer und Gamerinnen Einzelgänger sind, die Tag und Nacht allein vor dem Bildschirm sitzen und soziale Kontakte meiden. Doch die Realität sieht anders aus. Viele moderne Videospiele setzen auf Multiplayer-Erlebnisse und Teamwork. Spiele wie World of Warcraft, League of Legends oder Fortnite erfordern Kooperation, Kommunikation und strategisches Denken in der Gruppe.
Online-Communities und Foren bieten zudem die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und Freundschaften zu schließen. Gaming ist also alles andere als eine isolierende Beschäftigung - vielmehr fördert es das soziale Miteinander auf digitaler Ebene. Im richtigen Leben trifft man sich auf Events wie der Gamescom, in Gaming-Cafés oder einfach privat zum Zocken.
Dieses Klischee ist vor allem nach tragischen Ereignissen häufig zu hören. Videospiele werden dann oft als Sündenbock für Gewalt in der realen Welt verantwortlich gemacht. Zahlreiche Studien widerlegen diesen Mythos. Es gibt keine überzeugenden Beweise dafür, dass Videospiele zu aggressivem Verhalten in der echten Welt führt.
Im Gegenteil: Viele Menschen nutzen Videospiele, um sich nach einem stressigen Tag zu entspannen und abzuschalten. Den Unterschied zwischen Pixeln und der realen Welt können sie zu jedem Zeitpunkt deutlich erkennen.
Das Bild vom „faulen Gamer“, der den ganzen Tag nur spielt, ist ebenso weit verbreitet wie falsch. Die Wahrheit ist, dass viele Gamerinnen und Gamer ihren Alltag, ihre Arbeit und das Spielen gut unter einen Hut bringen. Videospiele sind für viele ein Hobby wie jedes andere - und wie bei jedem Hobby geht es um Zeitmanagement.
Darüber hinaus fördern viele Spiele Fähigkeiten wie Problemlösung, strategisches Denken und Reaktionsvermögen. Manche Spielerinnen und Spieler nutzen ihre Gaming-Fähigkeiten sogar beruflich, sei es als Streamer, E-Sportler oder Spieleentwickler.
Viele Leute denken, dass Gaming eine sinnlose Freizeitbeschäftigung ist, die keine nützlichen Fähigkeiten vermittelt. Doch das stimmt nicht. Strategiespiele verlangen zum Beispiel taktisches Geschick, während Puzzlespiele das Gehirn auf die Probe stellen. Außerdem haben viele Games inzwischen komplexe Geschichten und setzen sich mit tiefgehenden Themen auseinander. Das macht sie also keineswegs zu "sinnloser Unterhaltung" – oder zumindest nur so viel oder wenig wie Kinofilme, TV-Sendungen oder andere Dinge, die man in seiner Freizeit macht.
Das Klischee vom ungesunden Lebensstil der Spielerinnen und Spieler - geprägt von Fast Food, Cola und stundenlangem Sitzen - hält sich hartnäckig. Sicherlich gibt es Menschen, die einen ungesunden Lebensstil pflegen, aber das liegt nicht am Gaming.
Viele Spielerinnen und Spieler achten heute bewusst auf ihre Gesundheit, treiben regelmäßig Sport und ernähren sich ausgewogen. Es gibt sogar Spiele, die zu mehr Bewegung animieren, wie zum Beispiel Pokémon GO oder teils sehr anstrengende Fitnessspiele.
Die Klischees über Gamer und Gamerinnen mögen sich hartnäckig halten, doch die Realität zeigt ein ganz anderes Bild. Gaming ist längst keine Nische mehr, sondern ein Hobby, das Millionen von Menschen verbindet. Videospiele fördern Kreativität, soziale Interaktion und Problemlösungskompetenz. Es ist an der Zeit, mit den überholten Vorurteilen aufzuräumen und das Bild der Gamerinnen und Gamer der Realität anzupassen.