Die Tage werden kürzer, die Spaziergänge oft regnerischer – und die Stimmung unterscheidet sich kaum vom trüben Wetter. Nicht nur Menschen, auch Vierbeinern kann die dunkle Jahreszeit aufs Gemüt schlagen. Aber woran merkst du, ob dein Hund an einer Winterdepression leidet, und wie kannst du ihm helfen?
Bei Menschen spricht man von einer saisonal abhängigen Depression, auch Winterdepression oder seasonal affective disorder (kurz: SAD) genannt, die durch den Mangel an Tageslicht in der dunklen Jahreszeit ausgelöst wird. Diese Lichtreduktion führt zu weniger Vitamin-D-Produktion und kann das Gleichgewicht zwischen Melatonin und Serotonin stören. Der Anstieg des „Schlafhormons“ Melatonin und der Rückgang des „Glückshormons“ Serotonin führen häufig zu Schlappheit, Müdigkeit und Motivationslosigkeit.
Bei Hunden gibt es ähnliche Beobachtungen, wobei wissenschaftlich eindeutige Belege fehlen. Eine britische Studie zeigt, dass viele Halter*innen in den Wintermonaten verändertes Verhalten wie erhöhten Schlafbedarf und weniger Aktivität bei ihren Hunden bemerken. Jedoch sind die Zusammenhänge unklar, da Hunde auch auf andere Faktoren reagieren können. Zum Beispiel spiegeln sie die Emotionen ihrer Menschen, sodass eine gedrückte Stimmung der Zweibeiner möglicherweise auf die Hunde „überspringt.“ Hinter einer Verhaltensänderung bei Hunden können außerdem viele andere Gründe stecken.
Ob „Winterdepression“ oder nur die Spieglung des menschlichen Trübsinns, wenn der Hund diese Symptome zeigt, besteht Handlungsbedarf:
Fällt dir auf, dass dein Hund tagsüber mehr schläft als sonst oder sich auf Spaziergängen eher schleppend bewegt? Ähnlich wie bei uns Menschen kann weniger Sonnenlicht die Stimmung drücken. Ein „trauriger“ Hund zeigt vielleicht eine geduckte Haltung, wedelt weniger mit der Rute und zieht sich häufiger (scheinbar grundlos) zurück.
Kommt dein Hund nur noch zögerlich, wenn du den Ball holst, oder bleibt sein Lieblingsspielzeug unberührt? Ein Winterblues zeigt sich bei Hunden ähnlich wie bei Menschen: Mit Lustlosigkeit und Desinteresse an Aktivitäten, die sonst Freude bereitet haben.
Veränderungen im Essverhalten sind ein häufiges Zeichen für Stress oder Unwohlsein. Manche Hunde neigen dazu, bei einer depressiven Verstimmung mehr zu fressen, vielleicht weil sie Langeweile empfinden. Andere wiederum verlieren den Appetit.
Plötzliche Nervosität oder vermehrtes Bellen können auch Ausdruck eines Stimmungstiefs sein. Die veränderte Atmosphäre und weniger Bewegung können deinen Hund stressen oder verunsichern.
Wenn du plötzlich starke Wesensveränderungen deines Vierbeiners bemerkst, stelle ihn beim Tierarzt oder bei der Tierärztin vor und schildere deine Beobachtungen. Der Profi kann am besten einschätzen, was dein Hund braucht, damit es ihm schnell wieder besser geht und er dich wie gewohnt fröhlich wedelnd durchs Leben begleitet.
Bewegung und Licht, mehr braucht es manchmal nicht: Jeder Spaziergang bei Tageslicht hebt die Stimmung. Auch wenn sich die Sonne nicht zeigt. Die Zeit im Freien zahlt sich für Mensch und Hund aus.
Noch mehr Helligkeit: Eine Tageslichtlampe kann die Stimmung von Zwei- und Vierbeiner positiv beeinflussen. Probier’s mal aus: Hier findest du eine besonders gut bewertete Tageslichtlampe bei Amazon.*
Genügend Stimulation: Kleine neue Reize machen müde Hund wieder munter. Überrasch deinen Fellfreund doch mal mit einem neuen Spiel oder einer kleinen Futterchallenge.
Versuch, Alternativen zu bieten: Wenn das Wetter so mies ist, dass ein langer Hundespaziergang einfach nicht infrage kommt, sorgen Indoor-Beschäftigungsspiele oder kurze Trainingseinheiten zumindest für mentale Aktivität.
Kuscheln: Streicheleinheiten wirken wahre Wunder, denn dabei wird auf beiden Seiten – bei Mensch und Hund – Oxytocin freigesetzt. Dieses Hormon spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung und Stärkung sozialer Bindungen und schafft ein Gefühl von Nähe und Vertrauen. Durch die erhöhte Ausschüttung von Oxytocin fühlen sich Mensch und Hund entspannter, geborgener und glücklicher.
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