Bunte Häuser bauen, die Sims in schicke Klamotten stecken und ein eigenes virtuelles Leben gestalten - das klingt nach einem harmlosen Spaß für die ganze Familie, oder? Doch wenn die Sims plötzlich älter werden, Romantik in der Luft liegt, oder der Tod ins virtuelle Leben tritt, kann das für Kinder und Jugendliche schnell zur Herausforderung werden. Ist das Spiel also wirklich kindgerecht?
Die FSK hat "Die Sims 4" ab 6 Jahren freigegeben. Das heißt, das Spiel ist aus Sicht des Jugendschutzes unbedenklich. Die PEGI hingegen empfiehlt "Die Sims 4" erst für Spieler und Spielerinnen ab 12 Jahren. Und was gilt nun? Wir schauen uns das einmal genauer an – nach Altersklassen.
„Die Sims 4“ sieht für Kinder im Grundschulalter auf den ersten Blick wie ein Traum aus: farbenfrohe Welten, niedliche Sims und jede Menge Möglichkeiten, sich kreativ auszuleben. Doch es gibt auch Herausforderungen, die gerade jüngere Kinder überfordern könnten.
Die Sims 4 ist nicht ganz unkompliziert. Man muss schon ein bisschen planen und organisieren, um die Bedürfnisse der Sims – also Hunger, Schlaf, Hygiene oder die berufliche Karriere – zu managen. Für jüngere Kinder können diese Anforderungen schnell zu viel werden. Wenn die Sims dann nicht so handeln, wie sie es erwarten, führt das schnell zu Frustration.
Dramatische Situationen: Im Spiel kann es passieren, dass Sims durch Unfälle, Alter oder andere Ereignisse sterben. Für Kinder, die den Tod noch nicht richtig einordnen können, kann es ziemlich verstörend sein, wenn ein Sim plötzlich an einem Stromschlag stirbt oder in einem Feuer umkommt. Auch, wenn man das Altern und somit das Sterben an Altersschwäche in den Einstellungen ausstellen kann, verhindert das nicht, dass Kinder liebgewonnene Spielfiguren verlieren.
Romantische Inhalte: Hinzu kommen romantische Interaktionen wie das "Techtelmechtel". Auch wenn diese animierten Szenen harmlos aussehen, können sie für Kinder in diesem Alter verwirrend sein.
Für 6- bis 10-Jährige kann „Die Sims 4“ also eine spannende, aber auch herausfordernde Erfahrung sein. Die Komplexität des Spiels und die dramatischen Inhalte erfordern eine enge Begleitung durch die Eltern, um sicherzustellen, dass das Kind nicht überfordert wird.
Kinder zwischen 11 und 14 Jahren können schon ziemlich gut verstehen, wie das Spiel funktioniert und was man damit machen kann. In diesem Alter können sich die Kids richtig kreativ austoben, indem sie Häuser bauen, Sims gestalten und Beziehungen erleben.
Techtelmechtel und Romantik: In dieser Altersgruppe wird das Thema Romantik interessanter. Eltern sollten darauf achten, wie ihre Kinder mit Beziehungsproblemen, Trennungen und „Techtelmechteln“ umgehen, auch wenn das Spiel selbst in der Darstellung eher zurückhaltend bleibt.
Dramatische Wendungen: Für Kinder, die schnell emotional werden, können Unfälle, Sterben an Altersschwäche und andere dramatische Ereignisse auch noch in diesem Alter ziemlich heftig sein, vor allem, wenn sie eine starke Bindung zu ihren Sims oder Haustieren aufgebaut haben.
Herausforderungen meistern: Die Komplexität des Spiels wird in diesem Alter oft als Herausforderung gesehen, der man sich gerne stellt. Es geht um das Management von Zeit, Ressourcen und sozialen Beziehungen – alles Skills, die in der realen Welt nützlich sein können.
"Die Sims 4" ist eine unterhaltsame und herausfordernde Erfahrung für 11- bis 14-Jährige. Eltern sollten aber trotzdem weiterhin darauf achten, wie ihre Kinder auf dramatische Inhalte wie den plötzlichen Tod reagieren und ob sie mit den romantischen Aspekten des Spiels gut umgehen können.
Ab 15 Jahren kann man mit "Die Sims 4" so richtig loslegen. In diesem Alter können die komplexen Mechaniken voll verstanden und die verschiedenen dramatischen oder romantischen Inhalte reflektiert werden.
Unsere Einschätzung ist aber nur eine grobe Orientierung. Jedes Kind ist anders. Was für das eine okay ist, kann für ein anderes emotional belastend sein. Sensible Menschen könnten stärker auf dramatische Wendungen reagieren, während andere das Ganze spielerisch verarbeiten. Du kennst dein Kind am besten. Schau einfach, wie es auf verschiedene Inhalte reagiert, und entscheide dann, ob "Die Sims 4" das richtige Spiel ist.