Auf der Gamescom 2024 sorgte „Civilization 7“ für großes Aufsehen, als Entwickler Firaxis die radikalen Neuerungen der beliebten Strategieserie präsentierte. Seit über drei Jahrzehnten ist „Civilization“ das Maß aller Dinge im Global-Strategie-Genre, doch dieser siebte Teil bricht mit vielen alten Traditionen.
Sid Meier's "Civilization" (1991) gilt gemeinhin als Genie-Streich - und als Gründer des Global-Strategie-Genres. Bis zum sechsten Teil der Reihe (2016) hat sich wenig an der Grundformel geändert: Der Spieler lenkt Runde um Runde die Geschicke eines Volkes im Zeitraffer durch die Jahrtausende der Menschheitsgeschichte - von der Steinzeit bis hin zum Aufbruch ins All.
Durch Forschung, Handel, Diplomatie und Kriege erweitert man in "Civilization" seinen Einflussbereich und avanciert im Idealfall zur mächtigsten Nation auf dem virtuellen Erdball oder einer zufällig erstellten Landmasse. Vereinfacht ausgedrückt.
Im Detail bedeutet das jede Menge Mikromanagement in den Städten, in denen Einheiten, Bauwerke oder gar Weltwunder in Auftrag gegeben werden, während Arbeitertrupps das Umland auf Vordermann bringen. Neben militärischer Eroberung können aber auch die Hoheit über Wirtschaft, Technik, Kultur und Religion zum Sieg führen, während Klimawandel und andere Katastrophen wüten.
In "Civilization 7", das nun während der gamescom detailliert vorgestellt wurde, krempelt Entwickler Firaxis die altbewährte Formel jedoch grundlegend um. Die Kampagne wird nicht länger ein fortlaufender Ritt durch die Jahrhunderte sein. Stattdessen ist der Ablauf in drei "Zeitalter" unterteilt: die Antike, die Ära der Erkundung und die Moderne. Jede Epoche hat eigene Schwerpunkte, Technologiebäume und Meilensteine. Sind Letztere (oder die maximale Rundenzahl) erreicht, wird das nächste Zeitalter eingeläutet.
Ebenfalls neu: Beim Übergang in eine neue Epoche wechselt das anfangs gewählte Volk - zwingend. Allein die auserkorenen Herrscherpersönlichkeiten und Staatsoberhäupter bleiben über die Zeitalter hinweg bestehen. Diese sind jedoch nicht mehr an eine Zivilisation gebunden, sodass der eigentlich römische Kaiser Augustus beispielsweise durchaus auch die Mongolen befehligen darf. Ideen für mehr taktische Kombinationsmöglichkeiten, die auch der große "Civ"-Konkurrent "Humankind" bereits ähnlich umgesetzt hatte - und scheiterte.
Weitere Änderungen sind beim Städtebau und beim Militär vorgesehen, die Gamer ein Stück weit beim Mikromanagement entlasten sollen. Generell soll "Civilization 7", das voraussichtlich im Februar 2025 für PC und Konsolen auf den Markt kommt, deutlich einstiegsfreundlicher und grafisch dezent realistischer als der Vorgänger gestaltet sein.
(teleschau)