Hättest du es gewusst? DAS verrät dir das Gähnen deines Hundes wirklich!

28.10.2024 um 16:30 Uhr
    Ein braun-weißer Beagle liegt auf einem Sofa und gähnt entspannt, mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Pfoten. | © Getty Images/Przemysław Iciak
    Wenn der Hund gähnt, ist die Entzückung meist groß. Die Müdigkeit auch? | ©Getty Images/Przemysław Iciak

    Wenn Hunde gähnen, dann sind sie müde – würde zumindest die klassische Schlussfolgerung lauten. Doch wie wir Menschen auch, tun es die Vierbeiner aus den unterschiedlichsten Gründen. Welche Auslöser für das tiefe Hundegähnen infrage kommen, erfährst du hier.

    Warum wir Menschen gähnen, ist bis heute wissenschaftlich nicht bis ins letzte Detail geklärt. Sauerstoffmangel, Langeweile, Temperaturregulierung oder einfach nur ein sozialer Reflex? Irgendwie wohl alles ein bisschen. Auch bei unseren Hundefreunden gibt es eine ganze Reihe möglicher Erklärungen für die tiefen Atemzüge.

    1. Gähnen vor Aufregung

    Genau wie Menschen können auch Hunde innerliche Spannungen durch Gähnen abbauen. Stell dir vor, du bist in einer unangenehmen Situation – manchmal hilft es, tief durchzuatmen. Auch Hunde regulieren sich auf diese Weise. Fühlt sich dein Hund beim Tierarztbesuch oder beim Kennenlernen neuer Artgenossen unwohl, kann ihm Gähnen helfen, Stress oder Angst abzubauen. In solchen Situationen lohnt es sich, auf die Körpersprache zu achten. Angespannte Hunde sehen auch so aus, ihr Blick ist unruhig und die Ohren angelegt.

    Übrigens: Hunde gähnen auch bei positivem Stress – zum Beispiel bei der Vorfreude auf die Gassirunde oder wenn sie Herrchen oder Frauchen zu Hause begrüßen.

    2. Ein Beschwichtigungssignal

    Gähnen kann aber auch eine freundliche Geste sein. In der Hundewelt gibt es sogenannte „Calming Signals“ – das sind beruhigende Signale, mit denen Hunde zeigen, dass sie friedlich gestimmt sind. Wenn dein Hund in einer angespannten Situation gähnt, versucht er vielleicht, die Stimmung zu entschärfen. Er sagt im Grunde: „Hey, alles cool, ich bin nicht hier, um Stress zu machen!“

    3. Gähnen als Antwort

    Gähnen steckt an, das ist unter Menschen längst bekannt. Verantwortlich dafür sind sogenannte Spiegelneuronen, die es uns ermöglichen, die Handlungen und Gefühle anderer nachzuempfinden – sei es ein Lächeln oder eben ein Gähnen. Kurz und knapp bedeutet das: Wir gähnen, wenn andere gähnen und erstaunlicherweise können das auch Hunde. Vor allem, wenn sie uns nahestehen, wie eine Studie von Forschenden der Universität Tokio zeigt. Die daraus resultierende Annahme: Hunde gähnen wie wir Menschen auch aus Mitgefühl. Dein Hund fühlt sich mit dir verbunden und spiegelt unbewusst dein Verhalten wider. Ziemlich süße Vorstellung, oder?

    Fun Fact: Findest du diesen Text zum Gähnen? Kein Wunder. Manchmal reicht schon der Gedanke ans Gähnen oder das Lesen darüber, um den Impuls auszulösen.

    4. Aus Unsicherheit?

    Manchmal ist es einfach zu viel des Guten. Hunde gähnen auch, wenn sie überreizt, verlegen oder gar überfordert sind. Vielleicht hast du gerade eine neue Trainingseinheit ausprobiert und dein Hund weiß nicht, wie er auf ein Kommando reagieren soll? Das Gähnen verschafft dem Tier etwas „Bedenkzeit“. Es handelt sich um eine sogenannte Übersprungshandlung – ein Verhalten, das auftritt, wenn der Hund sich zwischen mehreren Reaktionen hin- und hergerissen fühlt und nicht weiß, wie er am besten handeln soll. 

    5. Ein Zeichen von Müdigkeit

    Und klar, Gähnen hilft Hunden auch dabei, Müdigkeit oder Sauerstoffmangel zu bekämpfen. Wenn sie das Maul weit aufreißen und tief einatmen, strömt mehr frische Luft in ihre Lungen, was den Sauerstoffgehalt im Blut erhöht. Herz und Hirn werden mit frischem Blut versorgt. Ähnlich wie bei uns Menschen wirkt das Gähnen also wie ein kleiner Energieschub, der dabei hilft, Wachsamkeit und Konzentration wiederherzustellen, wenn der Körper müde ist oder sich ein wenig „schlapp“ fühlt.

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