Die Erziehung eines Hundes ist manchmal eine echte Herausforderung. Besonders bei aktiven Rassen, quirligen Junghunden oder frisch eingezogenen Fellnasen stellen sich viele Hundebesitzer*innen die Frage: Mache ich das eigentlich richtig? Was sollte ich besser vermeiden? Dabei schleichen sich schnell Fehler ein – vielleicht auch bei dir?
Heute darf der pelzige Mitbewohner ausnahmsweise mit aufs Sofa – gemeinsam chillen ist schließlich viel gemütlicher. Ausnahmsweise mit im Bett schlafen? Ach, warum nicht, dem Hundeblick kann ich sowieso nicht widerstehen! Sind doch alles undbedeutende Ausnahmen. Nicht ganz! Wer Regeln wirklich durchsetzen will, muss sich vor allem selbst daran halten. Wenn morgen erlaubt ist, was gestern noch verboten war, weiß dein Hund einfach nicht, was gilt.
Vor Ungeduld schon mal die Stimme erhoben? Ist schon den Besten passiert. Sehr laute oder aggressive Kommandos führen allerdings oft zu Unsicherheit und Stress beim Vierbeiner. Eine neuere Studie kam zu dem Ergebnis, dass negative Reize wie Bestrafung und Abschreckung dem Hund nachhaltig psychischen Schaden zufügen können.
Oft konzentrieren wir uns darauf, was der vierbeinige Freund „falsch“ macht, anstatt ihn für seine guten Aktionen zu belohnen. Hunde lernen jedoch viel besser durch positive Verstärkung. Versuche also, gutes Verhalten sofort mit einer Futterbelohnung zu bestätigen – sei es, wenn dein pelziger Begleiter brav wartet oder die Begegnung mit einem Artgenossen ruhig meistert. So lernt er schnell, was du von ihm erwartest.
Kann dein Hund „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“? Toll! Aber wenn das Training damit aufhört, wird es schnell langweilig. Hunde sind schlaue Tiere und lieben es, geistig gefordert zu werden. Ein kontinuierliches Training mit neuen Übungen und kleinen Tricks hält deinen Hund nicht nur mental fit, sondern stärkt auch die Bindung zwischen euch.
Wenn wir schon beim Thema sind: Glückliche Hunde sind körperlich und geistig ausgelastet. Wenn deinem Vierbeiner langweilig ist, beschäftigt er sich vielleicht auf eigene Faust – und kommt dabei schon mal auf komische Ideen, die vielleicht die Lieblingsschuhe oder den teuren Sessel in Mitleidenschaft ziehen. Kleine Intelligenzaufgaben, Suchspiele oder eine Runde Apportieren im Park bringen Abwechslung in den Hundealltag.
Futter als Belohnung kann ein toller Motivator sein, aber das Timing muss stimmen. Wenn du zu spät belohnst, verbindet dein Hund den Snack womöglich mit einer ganz anderen Handlung. Gib das Leckerli am besten innerhalb von 1 bis 2 Sekunden, wenn dein Hund etwas richtig gemacht hat.
Du musst dich für ein paar Tage von deinem Vierbeiner verabschieden und es zerreißt dir das Herz? Verstehen wir! Dein Hund sollte von deinem Abschiedsschmerz aber möglichst nichts mitbekommen. Zu viel Drama beim Tschüss-Sagen kann ihn verunsichern und Trennungsängste schüren. Bleib ruhig und verabschiede dich ohne großes Aufsehen – so lernt dein Hund, dass es nichts Ungewöhnliches ist, wenn du mal weggehst.
Ein Spaziergang mit deinem Fellfreund kann sich in die Länge ziehen, weil er seine Nase überall hineinsteckt? Zerre nicht voreilig an der Leine! Schnüffeln ist ein Grundbedürfnis von Hunden, sie sammeln dabei wichtige Informationen über ihre Umgebung und „sprechen“ sozusagen mit anderen Hunden. Plane die Gassirunde also nicht zu kurz und gönne deinem Vierbeiner Zeit zum Schnuppern.
Es passiert schnell: Du sagst „Sitz“ – der Hund reagiert nicht sofort, also wiederholst du das Kommando noch ein- oder vielleicht sogar zweimal. Viele Wiederholungen können jedoch dazu führen, dass dein flauschiger Begleiter die Anweisungen nicht mehr ernst nimmt. Er lernt, dass nicht gleich zu reagieren, okay ist. Der bessere Weg: Gib deinem nach dem Kommando kurz Zeit, das Gehörte umzusetzen und belohne ihn, wenn er wie gewünscht reagiert.
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