Die schönste Erklärung gleich zu Beginn: Wenn dein Hund dir beim Streicheln über die Hand leckt, dann kannst du von einem Liebesbeweis ausgehen. So wie Hundewelpen von ihrer Mama durch Lecken begrüßt, liebkost und gepflegt werden, zeigt auch dein Hund auf diese Weise seine Nähe und Verbundenheit zu dir. Besonders das Ablecken des Gesichts kann als Geste der Freundschaft und des Vertrauens gedeutet werden.
Darüber hinaus setzt das Lecken übrigens auch beruhigende Endorphine frei – bei deinem Hund und bei dir. Kein Wunder also, dass du dich an miesen Tagen nach einem Hundekuss schlagartig besser fühlst.
Jetzt wird es weniger emotional: Leckt dein Hund deine Hand ausgiebig ab, mag er vielleicht einfach den Eigengeschmack deiner Haut. Besonders nach körperlicher Aktivität, wie zum Beispiel nach dem Sport, wenn du schwitzt, kann der salzige Geschmack deines Schweißes für deinen Hund äußerst anziehend sein. Es gibt noch andere Gründe, warum Hunde unsere Haut interessant finden. Sie nehmen beim Lecken Geschmacksmoleküle und Gerüche wahr und nutzen das Ablecken, um ihre Umgebung und Menschen in ihrem Umfeld besser zu erkunden. Hast du dich eingecremt oder etwas Spannendes angefasst wie beispielsweise ein Tier, schleckt dein Hund vielleicht intensiver als gewöhnlich.
Wenn Hunde nicht ausreichend geistig oder körperlich stimuliert werden, machen sie auf sich aufmerksam, indem sie ihren Menschen ablecken. In solchen Fällen ist es wichtig, auf die Gesamtsituation deines Hundes zu achten. Will er mehr Aufmerksamkeit von dir, bettelt er um einen Snack oder fordert er dich sogar zum Spielen auf? Oder braucht er gerade Ruhe? Manche Hunde lecken auch, um Stress abzubauen.
Wenn dein Hund merkt, dass du auf sein Abschlecken mit Streicheln oder Zuneigung reagierst, könnte er dieses Verhalten nutzen, um mehr Aufmerksamkeit von dir zu bekommen. Möchtest du ihm das Lecken abgewöhnen, solltest du ihm den Wunsch also nicht direkt erfüllen.
Manchmal steckt hinter dem Hundeküsschen auch eine höfliche Bitte um Abstand. Wenn ein Hund dein Gesicht oder deine Hand abschleckt, während du ihn umarmst oder streichelst, könnte das bedeuten, dass er sich unwohl fühlt und mehr Distanz möchte. In dem Fall handelt es sich um den sogenannten „Kiss to dismiss“, also das „Küsschen für mehr Distanz“. Problem dabei: Das Abschlecken wird oft als liebevolle Geste missverstanden, obwohl es in diesem Kontext eher als Stresssignal zu deuten ist. Dein Hund bittet um mehr Abstand und Freiraum, biete ihm die Möglichkeit, die Situation zu verlassen.
Ein Hundekuss kann auch als Zeichen der Unterwerfung interpretiert werden. Wenn ein Hund einen ranghöheren Hund ableckt, zeigt er damit Respekt und Unterordnung. Dieses Verhalten kann auf den Menschen übertragen werden, besonders wenn der Hund das Gefühl hat, dass du der „Chef“ im Haushalt bist. Dein Hund unterwirft sich auch, wenn er sich nach einer Zurechtweisung mit einem Handkuss „entschuldigt“.
Schon gewusst? Hunde haben eine Vorliebe für Käsefüße. Sie lecken besonders gerne und häufig an den Füßen, weil dort der menschliche Eigengeruch stark ausgeprägt ist.
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