Kokosblütenzucker als gesunde Alternative bei Diabetes – stimmt das?

24.07.2024 um 09:15 Uhr
    Kokosblütenzucker | © Getty Images/BURCU ATALAY TANKUT Ist Kokosblütenzucker wirklich eine gesunde Alternative bei Diabetes? | ©Getty Images/BURCU ATALAY TANKUT

    Kokosblütenzucker wird als natürliche ­Alternative zu weißem Haushaltszucker beworben, soll besonders nährstoffreich sein und sich sogar für Menschen mit Diabetes eignen. Doch stimmt das wirklich? Wir nehmen den Trend-Zucker genauer unter die Lupe.

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    Was ist Kokosblütenzucker eigentlich?

    Die Herstellung von Kokosblütenzucker ist recht simpel: Die Zuckeralternative wird aus dem Nektar der Kokospalme gewonnen. Anschließend wird der gesammelte Nektar eingedickt und kristallisiert, wodurch ein brauner Zucker mit mildem Karamellgeschmack entsteht. Grundsätzlich ist Kokosblütenzucker weniger verarbeitet als herkömmlicher Haushaltszucker, soll dadurch mehr Nährstoffe enthalten und wird seit einiger Zeit als alternatives Süßungsmittel für Menschen mit Diabetes beworben. Aber kann Kokosblütenzucker wirklich halten, was es verspricht?

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    Glykämischer Index von Kokosblütenzucker

    Wieso Kokosblütenzucker als gesündere Alternative bei Diabetes gilt, wird vor allem mit Blick auf den glykämischen Index (kurz GI) deutlich. Dieser gibt an, wie sich ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Kurz gesagt: Je geringer der glykämische Index, desto weniger und langsamer steigt der Blutzuckerspiegel an. 

    Während der GI von Kokosblütenzucker bei 35 liegen soll, bringt es Honig auf einen GI von 55 und Haushaltszucker sogar auf einen GI von 65. Im Vergleich zu anderen Süßungsmitteln enthält Kokosblütenzucker Ballaststoffe wie Inulin, die für den niedrigeren glykämischen Index sorgen. Kokosblütenzucker lässt also den Blutzucker deutlich langsamer ansteigen als Haushaltszucker – zumindest in der Theorie. Denn aktuell fehlen noch Studien, die zuverlässige Angaben zum glykämischen Index von Kokosblütenzucker machen. 

    Ist Kokosblütenzucker wirklich bei Diabetes geeignet?

    Ähnlich sieht es mit dem Nährstoffprofil aus. Zwar enthält Kokosblütenzucker, im Gegensatz zu raffiniertem Zucker, einige Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalium und Magnesium. Allerdings nur in geringen Spuren. Um trotzdem den täglichen Bedarf zu decken, müssten große Mengen an Kokosblütenzucker gegessen werden. Wie weißer Haushaltszucker besteht auch Kokosblütenzucker überwiegend aus dem Zweifachzucker Saccharose und ist mit etwa 400 Kilokalorien pro 100 Gramm ähnlich kalorienreich. Die im Kokosblütenzucker enthaltenen Mineralstoffe sollten also kein Grund sein, zu viel von dem Süßungsmittel zu konsumieren. Und auch das Bundeszentrum für Ernährung betont, dass Kokosblütenzucker (aufgrund des hohen Saccharosegehalts) keine Alternative für Menschen mit Diabetes ist. Letztendlich ist Kokosblütenzucker immer noch eine Form von Zucker und sollte nur in Maßen konsumiert werden.

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    Zucker ist heutzutage allgegenwärtig. Ob in Süßigkeiten, Getränken oder in verarbeiteten Lebensmitteln - wir sind ständig mit industriellem Zucker konfrontiert. Zum Glück gibt es eine Vielzahl von Zuckeralternativen, die nicht nur süß schmecken, sondern auch gesundheitliche Vorteile bieten. Wir zeigen dir die vier besten Alternativen zu industriellem Zucker und erklären dir, warum sie die bessere Wahl sind. 1. Alternative: Kokosblütenzucker Kokosblütenzucker* wird aus dem Nektar der Kokospalme gewonnen. Er hat einen niedrigen glykämischen Index, was bedeutet, dass er den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen lässt als herkömmlicher Zucker. Zudem enthält er Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Kalium. Kokosblütenzucker hat einen angenehm karamelligen Geschmack und eignet sich gut zum Backen und Süßen von Getränken. 2. Alternative: Ahornsirup Ahornsirup* wird aus dem Saft des Zuckerahornbaums gewonnen. Er enthält zahlreiche Antioxidantien sowie Vitamine und Mineralstoffe wie Mangan und Zink. Ahornsirup hat einen charakteristischen Geschmack und eignet sich hervorragend zum Verfeinern von Desserts, Pancakes oder Müslis. 3. Alternative: Stevia Stevia* ist eine natürliche Süßungspflanze, die aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen wird. Sie ist praktisch kalorienfrei und hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Stevia ist bis zu 300-mal süßer als Zucker, daher wird nur eine kleine Menge benötigt. Es ist wichtig, hochwertige Stevia-Produkte zu wählen, da einige mit Zusatzstoffen gemischt sein können. 4. Alternative: Erythrit Erythrit* ist ein Zuckeralkohol, der natürlicherweise in einigen Früchten vorkommt. Es enthält nahezu keine Kalorien und hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Erythrit hat eine ähnliche Süßkraft wie Zucker und kann zum Backen und Süßen von Getränken verwendet werden. Allerdings kann es in größeren Mengen abführend wirken, daher sollte man es sparsam dosieren. Übrigens: Kokosblütenzucker, Ahornsirup, Stevia und Erythrit sind nur einige Beispiele für natürliche Süßungsmittel, die nicht nur auf die negativen Auswirkungen von raffiniertem Zucker verzichten, sondern auch den Blutzuckerspiegel weniger stark beeinflussen und somit zu einer ausgewogeneren Ernährung beitragen. Am besten du probierst dich einfach mal durch die vielen Zuckeralternativen und findest selbst heraus, welches am besten zu deinem Geschmack und deiner Ernährung passt. * Affiliate-Link

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