Kreditkarte ohne Schufa: Die besten Angebote im Vergleich

Fenja Henn
07.03.2025 um 10:00 Uhr
    Eine Person in dunkler Kleidung hält eine goldene Kreditkarte und tippt auf einem Laptop, im Hintergrund eine Tasse Kaffee. | © IMAGO / Panthermedia
    Die meisten Banken führen bei der Beantragung einer Kreditkarte eine Schufa-Abfrage durch, um deine Kreditwürdigkeit zu überprüfen. | ©IMAGO / Panthermedia

    Bei einer Kreditkarte ohne Schufa wird im Rahmen der Beantragung keine Bonitätsprüfung in Form einer Schufa-Abfrage durchgeführt. Diese Karten eignen sich grundsätzlich für Personen ohne geregeltes Einkommen oder mit negativem Schufa-Eintrag. Doch welche Optionen gibt es und worauf solltest du achten? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zu Kreditkarten ohne Schufa und welche Angebote sich wirklich lohnen.

    Welche Arten von Kreditkarten gibt es?

    Was ist die Schufa?

    Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine deutsche Auskunftei, die Daten zur Kreditwürdigkeit von Verbraucher*innen sammelt und speichert. Zu den gespeicherten Informationen gehören unter anderem laufende Kreditverträge, Girokonten, Mobilfunkverträge sowie positive und negative Zahlungshistorien. Einp ositiver Schufa-Eintrag signalisiert, dass eine Person bisher zuverlässig Rechnungen bezahlt und Kredite ordnungsgemäß bedient hat. Negative Einträge entstehen beispielsweise durch unbezahlte Rechnungen, Mahnbescheide oder Privatinsolvenzen. Diese können dazu führen, dass Kreditanfragen abgelehnt oder Vertragsabschlüsse erschwert werden. Banken und Finanzdienstleister nutzen diese Informationen, um das Risiko bei der Vergabe von Krediten oder Kreditkarten einzuschätzen. Dein Schufa-Score beeinflusst, ob du eine Kreditkarte oder einen Kredit bekommst – und zu welchen Konditionen.

    Ist die Schufa bei Kreditkarten wichtig?

    Ja, in den meisten Fällen spielt die Schufa eine entscheidende Rolle bei der Vergabe von Kreditkarten. Klassische Kreditkarten mit Kreditrahmen (sogenannte Revolving- oder Charge-Kreditkarten) ermöglichen es dem*der Karteninhaber*in, auf Kredit zu bezahlen. Die Bank geht damit ein finanzielles Risiko ein, weshalb sie sich vor der Genehmigung absichert – in der Regel durch eine Schufa-Abfrage. Ist die Bonität eines Antragstellers schlecht oder gibt es negative Einträge, wird die Karte häufig abgelehnt. Banken möchten sicherstellen, dass Kund*innen zahlungsfähig sind und ihr Konto nicht dauerhaft überziehen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen: Nicht alle Kreditkarten sind an eine Schufa-Prüfung gekoppelt. Einige Anbieter vergeben Karten, ohne die Bonität des Antragstellers zu überprüfen. Besonders Prepaid-Kreditkarten, die erst mit Guthaben aufgeladen werden müssen, kommen ganz ohne Schufa-Abfrage aus. Sie eignen sich daher für Personen, die aufgrund eines negativen Schufa-Eintrags keine klassische Kreditkarte bekommen.

    Eine Kreditkarte kann sich auch positiv auf die Schufa auswirken. Wer regelmäßig und pünktlich Zahlungen leistet, signalisiert eine zuverlässige Zahlungsmoral. Umgekehrt kann eine abgelehnte Kreditkartenanfrage als negativer Hinweis in die Schufa-Daten einfließen und künftige Anträge erschweren.

    Gibt es Kreditkarten ohne Schufa-Abfrage?

    Einige Finanzdienstleister bieten Kreditkarten an, für die keine Schufa-Prüfung notwendig ist. Dabei gibt es hauptsächlich zwei Varianten:

    • Prepaid-Kreditkarten: Diese Karten funktionieren auf Guthabenbasis. Das heißt, du musst zuerst Geld einzahlen, bevor du damit bezahlen kannst. Da kein Kreditrahmen gewährt wird, entfällt die Schufa-Abfrage.
    • Debitkarten mit Kreditkarten-Funktion: Einige Banken bieten Debit-Kreditkarten an, die ohne Bonitätsprüfung ausgegeben werden. Hierbei wird jeder Betrag direkt vom hinterlegten Konto abgebucht. Solange das Konto gedeckt ist, kann die Karte uneingeschränkt genutzt werden.
    • Virtuelle Kreditkarten: Diese Karten existieren nur digital und eignen sich vor allem für Online-Zahlungen. Sie funktionieren ebenfalls auf Prepaid-Basis und benötigen keine Schufa-Prüfung.

    Was sind die Vorteile von Kreditkarten ohne Schufa?

    • Keine Verschuldungsgefahr: Der Verfügungsrahmen von Kreditkarten ohne Schufa basiert in der Regel auf dem Guthaben – es gibt keinen Kreditrahmen. Somit besteht kein Risiko, sich durch übermäßige Nutzung zu verschulden.
    • Ähnliche Funktionen wie bei klassischen Kreditkarten: Bei den meisten Kreditkarten ohne Schufa handelt es sich um Prepaid-Kreditkarten. In den meisten Fällen verfügen diese aber über die gleichen bzw. sehr ähnliche Funktionen wie klassische Kreditkarten. Dazu gehören dieselben Sicherheitsfunktionen, weltweite Akzeptanz, Bargeldabhebungen und die Funktion des kontaktlosen Bezahlens.
    • Kein Einkommensnachweis nötig: Bei Kreditkarten ohne Schufa ist kein Gehaltsnachweis nötig. Ein Punkt, der besonders für Schüler*innen, Studierende und Arbeitslose vorteilhaft ist, da diese meist keine Arbeit haben und keinen Nachweis über ihr Gehalt erbringen könnten. Weil keine Bonitätsprüfung erfolgt, können auch Personen mit negativer Schufa eine Karte erhalten.
    VorteileNachteile

    Volle Kostenkontrolle

    Begrenzte finanzielle Flexibilität

    Funktionen ähnlich wie klassische Kreditkarten

    Teilweise komplizierte Kostenstruktur

    Ohne Einskommensnachweis erhältlich

    Eingeschränkte Akzeptanz

    Mit negativer Schufa beantragbar

    Keine Zusatzleistungen (wie Versicherungen oder Cashback)

    Welche Nachteile gibt es bei Kreditkarten ohne Schufa?

    Auch wenn Kreditkarten ohne Schufa einige Vorteile haben, solltest du dir über folgende Einschränkungen bewusst sein:

    • Kein Kreditrahmen: Durch den fehlenden Kreditrahmen ist in erster Linie weniger finanzielle Flexibilität möglich. Dadurch ist zwar das Risiko der Verschuldung geringer, gleichzeitig kann die Kreditkarte nicht überzogen werden, wodurch immer das Guthaben der Kreditkarte im Auge behalten werden muss. Zusätzliche Liquidität entfällt somit.
    • Teilweise hohe Gebühren: Vor allem Prepaid-Kreditkarten kosten oft mehr als klassische Kreditkarten und die Kostenstruktur ist häufig komplizierter. So kann es sein, dass du Geld für das Aufladen der Karte zahlst oder Gebühren anfallen, wenn du die Karte längere Zeit nicht nutzt.
    • Eingeschränkte Akzeptanz: Prepaid-Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert. Insbesondere bei Mietwagenbuchungen oder Hotelreservierungen kann es zu Probleme kommen, da in vielen Fällen nur klassische Kreditkarten mit Kreditrahmen akzeptiert werden. Um böse Überraschungen zu vermeiden, empfehlen wir dir, dich vorab über die akzeptierten Zahlungsmethoden zu informieren.
    • Keine Zusatzleistungen: Kreditkarten ohne Kreditrahmen bieten in der Regel keine (umfangreichen) Zusatzleistungen wie Versicherungen oder Cashback-Funktionen. Zwar können einige Prepaid- oder Debitkarten grundlegende Versicherungen enthalten, dies ist jedoch eher unüblich und meist nicht so umfangreich wie bei klassischen Kreditkarten.

    Dennoch sind sie eine gute Lösung, wenn du eine Kreditkarte benötigst, aber eine Schufa-Abfrage vermeiden willst.

    Wie wird eine Kreditkarte ohne Schufa beantragt?

    Der Antrag für eine Kreditkarte ohne Schufa ist in der Regel unkompliziert und schnell erledigt. Zu berücksichtigen ist natürlich, dass die Beantragung je nach Bank unterschiedlich erfolgen kann. Der Prozess läuft meist wie folgt ab:

    1. Online-Antrag ausfüllen: Die meisten Anbieter ermöglichen die Beantragung der Kreditkarte online. Hierbei muss ein Formular mit persönlichen Daten ausgefüllt werden,  dazu zählt dein Name, deine Adresse und dein Geburtsdatum.
    2. Identität verifizieren: Anschließend wird deine Identität überprüft. Je nach Anbieter erfolgt die Identitätsprüfung meist über das PostIdent- oder VideoIdent-Verfahren.
    3. Vertragsbedingungen prüfen: Um mögliche versteckte Kosten zu vermeiden, solltest du vor dem Abschicken des Antrags wichtige Informationen wie die Vertragsbedingungen oder die Gebührenstruktur überprüfen.
    4. Antrag abschicken: Sind alle erforderlichen Daten angegeben und die Bedingungen überprüft, kannst du den Antrag wie gefordert abschicken.
    5. Kreditkarte erhalten: Nach Antragsgenehmigung wird dir die Kreditkarte innerhalb weniger Tage postalisch zugeschickt.

    Welche sind die besten Kreditkarten ohne Schufa?

    Tomorrow Visa

    Kreditkartenart

    Debitkarte

    Girokonto

    Ja, Kontoführungsgebühr ab 4 Euro pro Monat

    Jahresgebühr

    Debitkarte im Girokonto inklusive

    Fremdwährungsgebühren

    Gebühren für Bargeldabhebungen

    Keine

    3 Euro pro Abhebung

    Akzeptanz

    Weltweite Akzeptanz (an allen Visa-Akzeptanzstellen)

    Hier kannst du die Tomorrow Visa Debitkarte der Tomorrow Bank beantragen*

    N26 Mastercard

    Kreditkartenart

    Debitkarte

    Girokonto

    Ja, N26-Standardkonto ist aber kostenlos

    Jahresgebühr

    0 Euro, physische Mastercard kostet einmalig 10 Euro

    Fremdwährungsgebühren

    Gebühren für Bargeldabhebungen

    Keine

    Dreimal kostenlos, danach 2 Euro pro Auszahlung

    Akzeptanz

    Weltweite Akzeptanz (an allen Mastercard-Akzeptanzstellen)

    Hier kannst du die N26 Mastercard der N26 Bank beantragen

    Pay Center Suprema Card

    Kreditkartenart

    Prepaidkarte

    Girokonto

    Nein, allerdings wird ein Girokonto zum Aufladen benötigt

    Jahresgebühr

    79 Euro

    Fremdwährungsgebühren

    Keine, aber Kosten für ausgehende Überweisungen und Lastschriftabbuchungen

    Gebühren für Bargeldabhebungen

    5 Euro pro Auszahlung

    Akzeptanz

    Weltweite Akzeptanz (an allen Mastercard-Akzeptanzstellen)

    Hier kannst du die Pay Center Suprema Card von Pay Center beantragen

    Für wen eignet sich eine Kreditkarte ohne Schufa?

    Eine Kreditkarte ohne Schufa ist eine praktische Lösung für verschiedene Personengruppen. Besonders Menschen mit negativer Bonität profitieren davon, weil sie oft keine klassische Kreditkarte erhalten. Auch für Selbstständige und Freiberufler*innen können Kreditkarten ohne Schufa eine gute Alternative sein, da sie häufiger Schwierigkeiten haben, eine Karte mit Kreditrahmen zu bekommen – vor allem, wenn sie kein regelmäßiges Einkommen nachweisen können. Darüber hinaus sind diese Karten ideal für Jugendliche und Studierende, die erste Erfahrungen mit bargeldlosen Zahlungen sammeln möchten, ohne das Risiko einzugehen, sich zu verschulden. Prepaid-Kreditkarten ermöglichen es, nur das Geld auszugeben, das zuvor aufgeladen wurde, und bieten so volle Kostenkontrolle.

    Auch Personen, die viel online einkaufen oder ihre Hauptbankverbindung nicht bei jeder Zahlung preisgeben möchten, können von einer Kreditkarte ohne Schufa profitieren. Besonders virtuelle Prepaid-Karten bieten eine sichere und flexible Möglichkeit, Online-Transaktionen durchzuführen, ohne dass sensible Kontodaten offengelegt werden müssen. Insgesamt sind diese Karten also für alle geeignet, die eine unkomplizierte und flexible Zahlungsmethode ohne Bonitätsprüfung suchen.


    Häufige Fragen

    Ist eine Kreditkarte ohne Bonitätsprüfung überhaupt möglich?

    Ja, es gibt verschiedene Arten von Kreditkarten, die ohne Schufa-Abfrage erhältlich sind. Dazu gehören vor allem Prepaid-Kreditkarten, die vorab mit Guthaben aufgeladen werden müssen, sowie einige Debit-Kreditkarten. Da bei diesen Karten kein Kreditrahmen gewährt wird, entfällt die Bonitätsprüfung. 

    Gibt es eine „echte“ Kreditkarte mit Verfügungsrahmen ohne Schufa-Abfrage?

    Nein, Kreditkarten mit echtem Verfügungsrahmen werden in der Regel nur mit einer Schufa-Prüfung vergeben. Der Grund: Banken möchten sich absichern, bevor sie ihren Kund*innen einen Kredit gewähren. 

    Fallen für Kreditkarten ohne Schufa zusätzliche Kosten an?

    Das kommt auf den Anbieter an. Viele Prepaid- oder Debit-Kreditkarten sind ohne Jahresgebühr erhältlich, jedoch können Kosten für die Kartenaufladung, Bargeldabhebungen oder Zahlungen in Fremdwährungen anfallen. Manche Anbieter verlangen auch eine einmalige Aktivierungsgebühr. Es lohnt sich daher, die Konditionen genau zu vergleichen.

    Wer kann von einer Kreditkarte ohne Schufa profitieren?

    Kreditkarten ohne Schufa sind besonders geeignet für Menschen mit negativer Bonität, Selbstständige ohne regelmäßiges Einkommen, Jugendliche oder Studierende, die eine sichere Zahlungsmethode suchen, sowie für alle, die ihre Ausgaben besser kontrollieren möchten.

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