Hundepfötchen in der Hand oder auf dem Schoß lassen so manchen grauen Tag schnell vergessen. Wir alle kennen die heilende Wirkung des „Pfotenauflegens“. Aber tätschelt uns der beste Fellfreund eigentlich wirklich aus Zuneigung? Oder ist das nur unsere (menschliche) Interpretation dieser zugegebenermaßen rührenden Geste?
Hunde sprechen zwar nicht unsere Sprache, aber sie teilen uns ihre Gefühle und Bedürfnisse mit. Sie„sagen“ auf subtile Weise, was sie wollen oder brauchen, ob ihnen eine Situation unangenehm ist oder ob sie sich gerade sehr wohlfühlen. Viele Gesten der Hundesprache haben allerdings unterschiedliche Bedeutungen. Auch wenn Hunde plötzlich ihre Pfote auf den Arm, das Bein oder die Hand des Zweibeiners legen, können verschiedene Gründe dahinterstecken:
Wenn dein Hund immer wieder die Pfote auf dich legt, will er dir mit ziemlicher Sicherheit etwas mitteilen. Könnte es zum Beispiel sein, dass er nicht ausgelastet ist? Pfötchen-Auflegen (in Kombination mit einem auffordernden Blick) kann ein Zeichen dafür sein, dass sich dein vierbeiniger Mitbewohner Beschäftigung von dir wünscht, sei es durch ein Spiel oder einen Spaziergang. Komm der Aufforderung nach und sorge für ein wenig Abwechslung im Hundealltag.
Auch körperliche Bedürfnisse, wie Durst oder Hunger, können den Hund dazu bewegen, mit dem Pfötchen Druck zu machen. Etwa wenn es kurz vor der Fütterungszeit ist oder du den Abendsnack einfach übersprungen hast – wie kannst du nur? Viele Hunde haben außerdem dank des Tricks „Gib Pfote“ gelernt, dass eine Belohnung drin ist, wenn sie dir das Pfötchen entgegenstrecken. Pass auf, dass du nicht immer sofort springst, wenn dein cleverer Kollege nach Futter bettelt, sonst belohnst du dieses Verhalten.
In manchen Fällen kann die Pfote auch ein Zeichen für Stress oder Unsicherheit sein. In ungewohnten oder für deinen Hund angstauslösenden Situationen sagt er mit dem Pfotenstupser etwa: „Ich fühle mich gerade unsicher und brauche Rückhalt.“ Hier kannst du deinem besten tierischen Freund Sicherheit vermitteln, indem du ruhig bleibst und ihm zeigst, dass die Situation unter Kontrolle ist. Ein wenig Abstand oder eine klare Ansage hilft ihm oft, sich zu entspannen.
Achte auch auf Stresssymptome wie Wegdrehen, Augenblinzeln, Naselecken oder Gähnen. Bei verstärktem Hecheln oder anderen Anzeichen dafür, dass es deinem Hund gerade nicht gutgeht, solltest du ebenfalls auf Ursachenforschung gehen. Wenn er die Pfote auf dich legt, könnte er auch auf Schmerzen hinweisen wollen.
Hunde haben feine Antennen für unsere Emotionen. Wenn unsere flauschigen Freunde merken, dass ihr Mensch traurig, gestresst oder krank ist, bieten sie oft Trost und Zuwendung an. Die Pfote auf deinem Bein ist dann ähnlich zu einer Umarmung. Dieses „tröstende“ Verhalten könnte das Ergebnis einer jahrhundertelangen Koevolution mit dem Menschen sein. Einige Studien deuten darauf hin, dass Hunde menschliche Emotionen nicht nur erkennen, sondern auch spiegeln.
Dein Vierbeiner fühlt sich pudelwohl: Er liegt neben dir und lässt sich ausgiebig kraulen. Fast nebenbei „antwortet“ er auf die Streicheleinheit mit seinem Pfötchen – dann darfst du von einer Geste der Zuneigung ausgehen. In der Hundesprache kann diese Berührung bedeuten: „Ich mag dich“ oder „Ich fühle mich bei dir wohl“.
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