Er heißt Holon Mover und soll nach Meinung des HVV die Revolution im öffentlichen Nahverkehr einläuten. Das musst du über den neuen Kleinbus wissen.
Bis 2023 sollen nach den Plänen der Hamburger Hochbahn bis zu 10000 Holon Mover in der ganzen Stadt unterwegs sein. Der Hersteller aus Paderborn soll das Gros davon im eigenen Werk bauen. Aber welches Prinzip steckt dahinter?
Die Zielsetzung ist ehrgeizig. Der Holon Mover hat nach Meinung das Hochbahn-Chefs Henrik Falk „die reale Chance, die Mobilitätswende hinzubekommen“. Man müsse für die Menschen, die heute noch zu Recht in großen Stückzahlen mit dem eigenen Pkw unterwegs seien, ein neues System entwickeln. Dazu soll der Holon Mover, etwa fünf Meter lang und mit einem E-Motor mit knapp 300 Kilometer Reichweite ausgestattet, HVV-Kund:innen vor der Haustür abholen – vollautomatisch, ohne eigenen Fahrer. Buchbar soll der Holon per App sein und die angegebene Adresse anfahren.
Verkehrssenatorin Anjes Tjarks sieht einen weiteren Pluspunkt bei der Optik. Der Holon Mover, der Platz für 15 Fahrgäste biete, sei edel ausgestattet und können so einen Komfort bieten, der der Oberklasse von Autos Konkurrenz machen würde.
Zudem sei der Bus barrierefrei, verfüge über eine automatische Rampe, einen gesicherten Rollstuhlplatz und Audio- und Videohilfen für die Passagiere. So soll Mobilität in Hamburg nachhaltiger, sicherer und inklusiver werden.
Der Holon Mover ist dabei ab 2025 als Teil des Hamburg-Takts eingeplant. Alle fünf Minuten sollen die Menschen in der Stadt ein Mobilitätsangebot nutzen können, zumindest tagsüber. Eines davon – der Holon. Der soll nach dem Willen des HVV und des Senats dabei vor allem die Randgebiete der Stadt besser einbinden.
Momentan fahren in Hamburg etwa 1500 HVV-Busse, so lässt sich ganz gut abschätzen, was für ein gewaltiges Unterfangen es ist, bis 2023 10000 Kleinbusse anzuschaffen und in den Mobilitätsplan zu integrieren. Man darf wohl davon ausgehen, dass auch andere Großstädte in Deutschland sich dieses Pilotprojekt genau ansehen werden. Denn die Grund-Idee der On-Demand-Mobilität ist durchaus auch in anderen Städten ein Thema. Gerade, weil immer mehr Metropolen in Europa den Individualverkehr in Form von Pkw aus den Innenstädten verbannen – und hier eine Alternative brauchen. Wie die Holon Mover klimaneutral geladen werden sollen, dazu hat der Hamburger Senat sich bisher nicht geäußert. In Sachen Erneuerbare Energien, die für Grünen Strom notwendig wären, gehört das Land Hamburg nicht zu den Vorreitern beim Ausbau. Aber das kann sich bis 2030 ja noch ändern.