Nach dem Hype in den USA ist nun auch in Deutschland die "Abnehmspritze" auf dem Markt. Die Spritze mit dem Namen "Wegovy" verspricht, überflüssige Pfunde abzubauen und das Gewicht zu halten. Das appetitzügelnde Medikament bietet Adipösen und einigen Übergewichtigen die Aussicht auf Gewichtsreduktion und -kontrolle. Was steckt hinter diesem neuen Trend? Wir klären auf!
"Wegovy", auch bekannt als Semaglutid, hat bereits Anfang 2022 die Zulassung in der EU erhalten und war zuvor in den USA, Dänemark und Norwegen verfügbar. Seit kurzem ist es auch in Deutschland erhältlich, allerdings nur auf ärztliche Verordnung! Es richtet sich vor allem an Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder mehr, also an Menschen, die an Adipositas leiden. Der Wirkstoff Semaglutid soll in Kombination mit einer kalorienreduzierten Ernährung und regelmäßiger Bewegung die Gewichtsabnahme und -kontrolle unterstützen.
Für gesetzlich versicherte Patient:innen in Deutschland ist es derzeit noch notwendig, die Kosten für "Wegovy" selbst zu tragen. Arzneimittel, die der Gewichtsreduktion, der Appetitzügelung oder der Regulierung des Körpergewichts dienen, werden nach derzeitiger Regelung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen! Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) setzt sich jedoch dafür ein, dass in medizinisch notwendigen Fällen eine Kostenübernahme ermöglicht wird.
Der Hersteller Novo Nordisk gibt den Preis für eine 4-Wochen-Ration der höchsten "Wegovy"-Dosis (2,4 mg) mit ca. 300 Euro an. Für Selbstzahler:innen könnte dieser Preis jedoch zu hoch sein, zumal die Wirkung des Medikaments nur bei regelmäßiger Einnahme anhält. In diesem Jahr sollen weitere Studienergebnisse veröffentlicht werden, die zeigen sollen, dass "Wegovy" dazu beitragen kann, bestimmte Folgeerkrankungen des Übergewichts zu verhindern. Diese Ergebnisse könnten dann als Argument für eine Kostenübernahme dienen.
Die europäische Zulassungsbehörde EMA hält die Nebenwirkungen von "Wegovy" für "beherrschbar". Laut der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) ist der Wirkstoff Semaglutid "bei langsamer Dosissteigerung insgesamt relativ gut verträglich". Trotz seiner Wirksamkeit gibt es einige mögliche Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung.
Die EMA hat kürzlich eine Untersuchung eingeleitet, da der Verdacht besteht, dass "Wegovy" bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes in Einzelfällen Suizidgedanken hervorrufen und Schilddrüsenkrebs begünstigen könnte. Es wird empfohlen, diese möglichen Risiken im Auge zu behalten und beim Auftreten von Nebenwirkungen dringend ärztlichen Rat einzuholen!