No-Wash-Bewegung: Wann Lüften von Kleidung besser als Waschen ist

06.02.2025 um 11:00 Uhr
    Holzhaus mit geöffneten grünen Fenstern, aus ihnen hängt rosane Bettwäsche zum Lüften | © Adobe Stock/EdLantis
    Dann reicht auch Lüften! | ©Adobe Stock/EdLantis

    In den letzten Jahren hat sich eine Bewegung etabliert, die das traditionelle Verständnis von Hygiene und Kleidungsreinigung in Frage stellt: die sogenannte No-Wash-Bewegung. Ihre Anhänger sind überzeugt, dass es nicht immer nötig ist, Kleidung nach einmaligem Tragen in die Waschmaschine zu stecken. Stattdessen setzen sie auf das Lüften der Textilien, um sie frisch zu halten. Doch wann ist diese Methode tatsächlich sinnvoll, und wann sollte man nicht auf eine gründliche Wäsche verzichten?

    Warum weniger Waschen sinnvoll ist

    Moderne Waschmaschinen sind zwar effizienter als frühere Modelle, dennoch verbraucht jeder Waschgang erhebliche Mengen an Wasser und Energie. Zudem strapaziert häufiges Waschen die Fasern der Kleidung, was deren Lebensdauer verkürzt.

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    Auch umweltfreundliche Waschmittel belasten die Gewässer, insbesondere durch Mikroplastik, das von synthetischen Textilien ausgewaschen wird.

    Wann Lüften ausreicht

    Das Lüften von Kleidung kann in vielen Fällen eine sinnvolle Alternative zum Waschen sein, insbesondere wenn die Kleidungsstücke nicht direkt verschmutzt sind. Beispiele hierfür sind:

    • Woll- und Kaschmirprodukte: Diese Materialien haben selbstreinigende Eigenschaften, da die Fasern geruchshemmend wirken und sich durch Frischluft regenerieren können.

    • Jeans: Denim ist ein robustes Material, das durch zu häufiges Waschen schneller ausbleicht und seine Form verliert. Lüften kann hier für längere Frische sorgen.

    • Jacken und Mäntel: Diese Oberbekleidung kommt selten mit der Haut in Kontakt und benötigt meist nur ein regelmäßiges Lüften an der frischen Luft.

    • Kleidungsstücke aus Naturfasern: Baumwolle, Leinen oder Seide nehmen Gerüche auf, können aber durch Lüften wieder neutralisiert werden.

    Wann Waschen unverzichtbar ist

    Trotz der Vorteile des Lüftens gibt es Situationen, in denen eine Wäsche unumgänglich ist:

    • Flecken und sichtbare Verschmutzungen: Schmutzpartikel lassen sich durch Lüften nicht entfernen und erfordern eine gründliche Reinigung.

    • Unterwäsche und Socken: Diese Kleidungsstücke kommen direkt mit der Haut in Berührung und sollten aus hygienischen Gründen regelmäßig gewaschen werden.

    • Sportkleidung: Schweiß und Bakterien können unangenehme Gerüche verursachen und sollten durch Waschen beseitigt werden.

    • Kleidung nach Krankheitsfällen: Nach einer Erkrankung sollten Kleidungsstücke gewaschen werden, um eine Verbreitung von Keimen zu vermeiden.

    Tipps für nachhaltige Frische

    Wer seine Kleidung seltener waschen, aber dennoch frisch halten möchte, kann folgende Methoden ausprobieren:

    • Lüften an der frischen Luft: Besonders nachts oder bei feuchtem Wetter hilft dies, Gerüche zu neutralisieren.

    • Dampfen mit Wasserdampf: Ein Dampfbügeleisen oder das Aufhängen der Kleidung im Badezimmer während einer heißen Dusche kann helfen, Gerüche zu entfernen.

    • Natron oder Essig: Diese Hausmittel können in Wasser aufgelöst und als Spray verwendet werden, um unangenehme Gerüche zu bekämpfen.

    • Einlegen ins Gefrierfach: Vor allem für Jeans kann dies eine schonende Methode sein, um Bakterien abzutöten und Gerüche zu beseitigen.

    Fazit

    Die No-Wash-Bewegung bietet eine nachhaltige Alternative zur häufigen Wäsche und hilft, Ressourcen zu schonen sowie die Lebensdauer von Kleidung zu verlängern. In vielen Fällen reicht es aus, Kleidung einfach zu lüften, um sie frisch zu halten. Dennoch sollte man nicht auf eine regelmäßige Wäsche verzichten, wenn es um Hygiene oder sichtbare Verschmutzungen geht. Mit einem bewussten Umgang lässt sich ein guter Mittelweg zwischen Frische und Nachhaltigkeit finden.

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