„Schau mir in die Augen!“: 5 Gründe, warum dein Hund dich anstarrt

05.11.2024 um 18:00 Uhr
    Nahaufnahme eines weißen Labradors mit großen braunen Augen, der ruhig und aufmerksam in die Kamera blickt. | © Adobe Stock / manushot
    Der besondere Augenblick: Hunde schauen nicht jeden Menschen direkt an. | ©Adobe Stock / manushot

    Fühlst du dich manchmal beobachtet? Spürst du die Blicke im Rücken, obwohl definitiv keine zweite Person im Raum ist? Du drehst dich um – und da ist er: dein Hund, der dich anstarrt, ohne mit der Wimper zu zucken. So unheimlich der Blick des Vierbeiners in manchen Momenten auch sein mag, er ist nicht bedeutungslos.

    Seltene Augenblicke: Hunde meiden direkten Blickkontakt

    Unter Hunden gilt Anstarren nicht nur als unhöflich, sondern kann auch als Herausforderung oder Drohung aufgefasst werden. Es ist eine Art stummer Wettkampf, ein Kräftemessen, bei dem die Frage lautet: „Wer ist hier der Stärkere?“ Wenn sich zwei Hunde intensiv anstarren, versuchen sie oft, die Dominanz des anderen einzuschätzen. Das Drohstarren kann sogar in eine körperliche Auseinandersetzung münden, wenn keiner nachgibt.

    Auch dem direkten, längeren Blick des Menschen weichen Hunde oft aus, um Konfrontationen zu vermeiden. Das Abwenden des Blickes ist eine beschwichtigende Geste, eine friedliche Art zu sagen: „Ich will keinen Ärger“. Auch bei der Begegnung mit einem fremden Hund sollte zu langer, intensiver Blickkontakt vermieden werden.

    Anders verhält es sich mit Bezugspersonen. Dem Hundepapa oder der Hundemama schaut der Vierbeiner gerne länger in die Augen. Aber auch das hat seinen Grund.

    1. Du hast die Snackzeit vergessen

    Na toll, du hast die Verabredung schon wieder platzen lassen! Pünktlich um 20 Uhr ist es Zeit für das Betthupferl, erinnerst du dich? Hat sich dein Vierbeiner an eine Snack-Routine gewöhnt und du lässt das Häppchen am Abend einfach ausfallen, kann es sein, dass er dich so lange anstarrt, bis du endlich den verdammt leckeren Kauknochen rausrückst. Ähnlich aufdringlich können die flauschigen Freunde auch sein, wenn für Menschen aufgetischt wird. Hunde lernen schnell, dass ihr intensiver „Ich will was von deinem Essen“-Blick oft zum Erfolg führt.

    2. „Und Action, bitte!“

    Du hast den ganzen Tag am Computer gesessen und wichtige To-dos abgearbeitet, das verstehen wir! Dein Vierbeiner hingegen hat wenig Verständnis für Menschenarbeit. Er ist heute zu kurz gekommen und bettelt nun um deine Aufmerksamkeit. Kuscheln, Spielen, Gassi gehen – am besten alles und zwar jetzt! Ein tiefer Blick in deine Augen kann sein Weg sein, dir mitzuteilen, dass es Zeit ist, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Lass dich nicht lange bitten!

    3. Dein Hund sucht Sicherheit

    Neue Situationen wie ungewohnte Umgebungen, fremde Menschen oder Artgenossen können Hunde verunsichern. In solchen Momenten kann es vorkommen, dass ein Hund häufiger den Blickkontakt zu seiner Bezugsperson sucht. Dahinter steckt das Bedürfnis nach Schutz und Orientierung. Ein ruhiger Blick und deine gelassene Ausstrahlung können ihm dann helfen, sich zu beruhigen. Dein Hund verlässt sich in solchen Momenten darauf, dass du ihm als Rudelführer den richtigen Weg zeigst.

    4. Er braucht dich

    Manchmal schaut dich dein Hund intensiv an, weil er dir etwas sagen will. Vielleicht geht es ihm nicht gut. Hunde kommunizieren oft über ihre Körpersprache und Blickkontakt ist ein stiller Hilferuf, den du beachten solltest. Wenn dein Hund dich also anstarrt und unruhig wirkt, kann es sein, dass er deine Hilfe braucht. Vielleicht hat er sogar ein gesundheitliches Problem? Achte dann darauf, was er sonst noch zeigt und ob er fit wirkt: Zittert er, leckt er sich über die Schnauze, wirkt er angespannt oder hechelt er häufiger?

    5. Dein Hund zeigt dir, dass er dich liebt

    Dein Hund wirkt völlig entspannt und dir fällt kein Grund mehr ein, weshalb er dich so eindringlich anstarrt? Dann muss es Liebe sein! Blickkontakt gilt als Zeichen von Vertrauen und Zuneigung und ist somit eine echte Bestätigung eurer Beziehung. Studien haben gezeigt, dass der Oxytocinspiegel auf beiden Seiten ansteigt, wenn sich Hund und Mensch lange in die Augen schauen. Das Kuschel- oder Liebeshormon stärkt die emotionale Bindung und steigert das Wohlbefinden. Ein echter Seelenstreichler, so ein Hundeblick!

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