Die Spielebranche zittert: Ein Streik der Synchronsprecher und Synchronsprecherinnen könnte die Veröffentlichung einiger heiß erwarteter Spiele, wie "GTA VI", verzögern. Die Gewerkschaft SAG-AFTRA fordert ihre Mitglieder zur Arbeitsniederlegung auf, um auf bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Regelung im Umgang mit KI-Technologien zu drängen.
Bereits im letzten Jahr hatten Mitglieder der US-Amerikanischen Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA ganze 118 Tage lang die Arbeit niedergelegt, bevor man sich mit den Filmstudios einigte. Nun plant die gleiche Gewerkschaft eine Arbeitsniederlegung, die wiederum die Spielebranche massiv beeinträchtigen könnte.
Mit Wirkung zum 26. Juli hat die SAG-AFTA (kurz für: Screen Actors Guild‐American Federation of Television and Radio Artists) die Synchronsprecher und Synchronsprecherinnen aus ihren Reihen aufgefordert, die Arbeit einzustellen. Betroffen sind mehr als 160.000 Sprecher und Sprecherinnen, die unter anderem für Entwicklerstudios wie EA, Disney, Insomniac Games, WB Games, Activision und Take 2 Interactive tätig sind.
Insider befürchten, dass diese Protestmaßnahme auch Veröffentlichungen von sehnsüchtig erwarteten Titeln wie Rockstar Games' "GTA VI" verzögern könnte. Das Studio ist Teil des Publishers Take 2 Interactive - und die Sprachaufnahmen für das Gangster-Epos sollen noch nicht abgeschlossen sein. Aktuell ist der Release noch für den Herbst 2025 angedacht.
Auch auf andere Studios und Publisher wird der Streik Auswirkungen haben, denn die Spiele brauchen die Synchronstimmen, um veröffentlicht werden zu können. Nur eine rasche Einigung mit den Kontrahenten könnte diese Verzögerungen noch verhindern.
Anlass für den Streik ist neben den Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und Lohnerhöhungen eine für die Synchronsprecher und Synchronsprecherinnen faire Positionierung zum Einsatz von KI in der Entertainment-Branche. SAG-AFTRA befürchtet, dass ein zunehmender Einsatz von KI-Technologie beim Einsatz von Stimmen in Spielen und Filmen die Jobs der Sprecher und Sprecherinnen gefährden könnte. Schließlich sei es KI-Tools mittlerweile möglich, mit kurzen Samples von Stimmen beliebige Sätze im Tonfall nachzuahmen. Die Sorge der Synchronsprecher und Synchronsprecherinnen: Die Technik könnte zunehmend ihre Aufgabe übernehmen.
(Quelle: teleschau)