Wasservergiftung bei Hunden: Diese Symptome darfst du niemals ignorieren

15.08.2024 um 18:00 Uhr
    Ein Hund schwimmt mit einem Tennisball im Maul durch einen ruhigen See, umgeben von Schilf und grüner Natur. | © Adobe Stock / Yasmine
    Manchmal müssen wasseraffine Hunde zu einer Badepause gezwungen werden. | ©Adobe Stock / Yasmine

    Wer mit einem wasserverrückten Hund zusammenlebt, kennt das: Kaum hat man seine sieben Sachen am See ausgeladen, stürmt der Hund wie angestochen ins erfrischende Nass. Gemütlich mit vierbeiniger Begleitung am Ufer liegen? Daran ist nicht zu denken. Und doch sind regelmäßige Pausen wichtig, auch um einer gefährlichen Wasservergiftung vorzubeugen.

    Auch Hunde können sich einen Sonnenbrand holen

    Die Sonne lacht, es ist angenehm warm und der Hund braucht Action? Also nichts wie raus, ans Meer, an den Fluss oder an den See. Gerade bei Hitze freuen sich die Vierbeiner über eine Abkühlung und könnten stundenlang den Ball aus dem Wasser apportieren. Sollten sie aber nicht. Zum einen, um eine Überanstrengung zu vermeiden. Zum anderen, um beim Spielen nicht zu viel Wasser zu schlucken. Aber der Reihe nach ...

    Wasservergiftung bei Hunden: Was ist das eigentlich?

    Fachleute sprechen von einer hypotonen Hyperhydratation, wenn in kurzer Zeit so viel Wasser aufgenommen wird, dass es den Organismus regelrecht überschwemmt. Dies kann zu einem gefährlich niedrigen Natriumspiegel im Blut führen. Um den Wasser-Elektrolyt-Haushalt in Balance zu halten, lagern Körperzellen in der Folge Wasser ein. Sie schwellen an und können wichtige Organe stören. Ein Zustand, der tödlich enden kann.

    Theoretisch kann das jedem Hund passieren, der in kurzer Zeit etwa ein Drittel seines Körpergewichts an Wasser schluckt. Ein gesunder Hund würde selten freiwillig so viel trinken. Weshalb eine Wasservergiftung grundsätzlich viel unwahrscheinlicher als eine Dehydrierung ist. Aber: Wenn Hunde lange im Wasser toben und immer wieder nach dem Stöckchen schnappen oder wie verrückt mit dem Rasensprenger spielen, schlucken sie mit der Zeit große Wassermengen.

    Arbeitswillige Tiere wie Retriever, die auch nach hundert Würfen noch mit Begeisterung den Ball aus dem Wasser fischen, sind daher häufiger von Wasservergiftungen betroffen. Welpen und kleine Hunde sind anfälliger, weil das Wasser aufgrund der geringeren Körpermasse schneller in die Zellen eindringt und sehr schlanke Tiere, weil ihnen die Kompensation durch Fettzellen fehlt.

    Woran erkenne ich eine Wasservergiftung?

    • Der Hund wirkt abgeschlagen und unruhig

    • Verweigern von Futter und Wasser

    • Er speichelt stark oder erbricht

    • Der Bauch ist aufgebläht

    • helle Schleimhäute, geweitete Pupillen

    Im späteren Verlauf kommt hinzu:

    • Koordinationsstörungen

    • hängender Unterkiefer

    • unkontrollierter Urinabsatz

    • Muskelzuckungen

    • Krämpfe

    • Bewusstlosigkeit

    Nach Angaben des Gesundheitszentrums für Kleintiere Lüdinghausen verläuft eine Wasservergiftung mit schlechtem Allgemeinbefinden in zwei von drei Fällen tödlich. Bei kleinen Hunden tritt der Tod bereits nach zwei bis drei Stunden ein. Bei Verdacht auf eine Wasservergiftung ist daher schnelles Handeln erforderlich. Der Hund gehört unbedingt in die Hände von Profis. Wird eine Wasservergiftung diagnostiziert, kann der Tierarzt oder die Tierärztin eine Behandlung mit Medikamenten einleiten.

    Wasservergiftung vermeiden: Darauf kommt es an

    Wer um die Gefahr einer Wasservergiftung weiß, kann das Risiko durch einfache Maßnahmen minimieren. Die erste Regel für einen unbeschwerten Badetag lautet: Hunde, die im oder mit dem Wasser spielen – sei es im See, im Hundepool oder mit Gartensprinklern – gut beobachten. Schluckt das Tier zu viel Wasser, ist es Zeit für eine Pause. Grundsätzlich gilt: Die Badezeit für Hunde gut dosieren, spätestens nach 20 Minuten sollte Schluss sein mit dem Toben.

    Gut zu wissen: Entscheidend ist die Form des Spielzeugs. So eignen sich flache Dummys wesentlich besser zum Apportieren im Wasser, weil beim Zuschnappen eine geringere Menge geschluckt wird. Um einen Ball aus dem Wasser zu fischen, muss der Hund das Maul hingegen ganz schön weit aufreißen. Hunde sollten auch nicht nach Gegenständen tauchen.

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