Vorsicht, Hundemalaria! Der Dermacentor lauert auch an kalten Tagen

09.09.2024 um 14:45 Uhr
    Ein Welpe mit schwarzem und braunem Fell liegt spielerisch auf grünem Gras und bedeckt sein Gesicht mit den Pfoten. | © Adobe Stock / Алекс Ренко Im Grün wartet der unsichtbare Feind: Auwaldzecken sind ganzjährig auf Opersuche. | ©Adobe Stock / Алекс Ренко

    Was vor einigen Jahren noch als Gefahr aus dem Mittelmeerraum galt, hat längst auch den Norden erreicht: Wie erkennt man Babesiose bei Hunden und wie reagieren Herrchen und Frauchen richtig?

    Was tun, wenn der Hund nicht Gassi gehen will?

    Zecken mögen es zwar warm, fallen aber erst bei Temperaturen unter 8 Grad Celsius in die Winterstarre. Manche Zeckenarten sind sogar deutlich kältetoleranter. Die Auwaldzecke gehört zu den besonders widerstandsfähigen Blutsaugern. Sie übersteht Temperaturen bis zum Gefrierpunkt und geht auch im Winter auf Wirtssuche. Besonders aktiv sind Vertreter der Dermacentor reticulatus (so die lateinische Bezeichnung) von März bis Oktober.

    Laut Zeckenatlas des Robert-Koch-Instituts haben sich Auwaldzecken, die zu den Buntzecken gehören, in den letzten Jahren in Deutschland stark ausgebreitet. Verbreitungsschwerpunkte liegen im Osten und Südwesten. Für Hundehalterinnen und Hundehalter heißt das vor allem: den Vierbeiner ganzjährig nach Parasiten absuchen, mit Zeckenschutz ausstatten und auf Krankheitssymptome achten.

    Wie erkenne ich die so genannte Winterzecke?

    Die Winterzecke ist etwas größer als der Gemeine Holzbock, die häufigste Zeckenart in Mitteleuropa. Die Weibchen können im vollgesogenen Zustand bis zu 1,5 cm groß werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Zeckenarten ist die Auwaldzecke auffällig gemustert. Sie hat einen rotbraunen Körper mit einer weißgrauen, marmorierten Zeichnung auf dem Rückenschild.

    Auwaldzecken: Ganzjährig gefährlich für Hunde

    Neben Wildschweinen, Rehen und Füchsen gehören Hunde zu den bevorzugten Opfern der Auwaldzecke. Werden die besten Freunde des Menschen gestochen, besteht die Gefahr einer Infektion mit Babesien. Beim Blutsaugen werden die einzelligen Parasiten übertragen, die sich über die Blutkörperchen des Hundes hermachen.

    Die Symptome der Babesiose (auch Hundemalaria genannt) können unterschiedlich sein, häufig kommt es jedoch innerhalb von drei Wochen zu allgemeiner Schwäche, Fieber, Appetitlosigkeit und auffallend blassen Schleimhäuten (Folge einer Blutarmut). In schweren Fällen kann es zu Gelbsucht, dunklem Urin und sogar Organversagen kommen. Unbehandelt kann die Babesiose tödlich verlaufen, weshalb eine rasche Diagnose und Behandlung entscheidend sind.

    Es ist wichtig, bei Verdacht auf Babesiose sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Ein Bluttest kann die Krankheit bestätigen und eine sofortige Behandlung mit speziellen Medikamenten ist notwendig, um das Leben des Hundes zu retten.

    Wie schütze ich meinen Hund vor Babesiose? 

    • Die beste Vorbeugung gegen Hundemalaria ist ein umfassender Zeckenschutz. Dazu gehört eine regelmäßige Zeckenprophylaxe in Form von Spot-On-Präparaten*, Tabletten oder Zeckenhalsbändern. 

    • Außerdem sollten Hunde nach jedem Spaziergang gründlich abgesucht werden - vor allem in Gebieten mit hoher Zeckendichte. Besonders beliebt bei Zecken sind Stellen, die weniger gut mit Fell bedeckt sind, wie unter dem Maul, an den Gelenken und am Bauch.

    • Wurde der Hund gestochen, muss der Blutsauger so schnell wie möglich mit einer Zeckenpinzette* entfernt werden. Das Risiko einer Übertragung der Babesiose-Erreger steigt mit der Dauer, die sich der Parasit an seinem Opfer festhält.

     

    *Affiliate Links

    Vielleicht auch interessant: