VR-Brille: Das musst du über die Technik wissen

02.06.2023 um 10:58 Uhr
    Frau mit VR-Brille | © Getty Images/Luis Alvarez
    Ab in ein virtuelles Universum - wirklich so einfach? | ©Getty Images/Luis Alvarez

    Schon seit Jahren geistern VR-Brillen immer wieder durch die Medien, versprechen das ultimative Spiel-Erlebnis – oder wahlweise 3D-Ausflüge in andere virtuelle Welten. Ob du bald mit günstigen Modellen rechen kannst oder der Durchbruch der Technik ein Traum bleibt, erfährst du hier.

    Was ist eine VR-Brille?

    Eine VR-Brille erzeugt über ein besonderes System aus Linsen ein stereoskopisches 3D-Bild, dass dir den Eindruck vermittelt, in einer virtuellen Welt zu sein. Und diese auch nicht als Film wahrzunehmen, dem man einfach zusieht, sondern in richtigem 3D. Diesen Effekt, der dich tief in diese virtuelle Welt hineinzieht, nennt sich Immersion und ist das, was die VR-Brille erreichen soll – tief in einem Game oder einem Film zu versinken und sich als Teil der Welt zu fühlen, in der man sich scheinbar bewegt.

    Dabei machen sich diese Brillen einen Effekt zunutze, den dein Gehirn selbst beherrscht: das stereoskopische Sehen. Deine beiden Augen liefern gleichzeitig leicht unterschiedliche Bilder der Umgebung, die das Gehirn dann zu einem räumlichen Ganzen zusammenfügt – quasi aus den vorhandenen Daten ein Gesamtbild berechnet. Die VR-Brille nutzt diese Fähigkeit des Gehirns: Sie liefert auf dem linken und dem rechten Display leicht unterschiedliche Bilder, die dein Gehirn zusammenfügt – so entsteht der räumliche Effekt.

    Wofür brauche ich eine VR-Brille?

    Die verbreitetste Möglichkeit der Nutzung gibt es beim Spielen. Inzwischen gibt es einige Spiele, die entweder ausschließlich für eine VR-Brille auf den Markt gekommen sind, oder auch „normal“ spielbar sind, einen VR-Modus aber anbieten. Und für den Spielemarkt, der natürlich an einer Art tragbarem Holodeck für seine Kunden interessiert war und ist, wurden die VR-Brillen in erster Linie auch entwickelt.

    Aber mittlerweile haben die Entwickler auch andere Bereiche für ihr Produkt entdeckt. So gibt es mittlerweile Konzerte, bei denen du mit einer VR-Brille zusehen kannst und einen gänzlich anderen Blick auf das Geschehen genießt. Auch Drohnen lassen sich zum Teil mithilfe von Controllern und einer VR-Brille in einer Art Ego-Perspektive steuern. Letztlich steht die Technik der VR-Brille trotz der Tatsache, dass sie nun schon einige Jahre auf dem Buckel hat, noch immer am Anfang. Das gilt auch für die Technik.

    Der virtuelle Raum hat für manche Menschen gesundheitliche Tücken. |© Getty Images/Maskot | ©Getty Images/Maskot

    Welche Probleme gibt es bei VR-Brillen?

    Die größte Schwierigkeit bei der Technologie ist noch immer die so genannte Motion Sickness, die mit dem landläufig auch als Seekrankheit bekannten Effekt eng verwandt ist. Das ist einfach formuliert eine fehlende Synchronität im Gehirn, zwischen dem, was du siehst, und dem, was dein Körper an anderen Signalen liefert. Das Gehirn stellt fest, dass die Augen eine Bewegung melden, beispielsweise, wenn du in einem Ego-Shooter läufst, dein Körper diese Bewegung aber nicht bestätigt. Das führt zu Irritationen, die sich oft in Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel zeigen. Bis heute versuchen die Entwickler von VR-Brillen, dagegen eine technische Lösung zu finden, bislang ist das allerdings nicht gelungen. Die Wissenschaft schätzt, dass etwa 15 bis 20 Prozent aller Menschen von diesem Phänomen betroffen sind – für die VR-Brille also ein ernstzunehmendes Problem. Denn Motion Sickness beginnt meist schon nach wenigen Minuten Spielzeit und hält sich oft noch eine halbe Stunde, nachdem das Spielen beendet wurde. Aushalten und trotzdem in kleinen Häppchen spielen ist für die meisten Betroffenen daher keine Option.

    Was kostet eine VR-Brille?

    Die vielleicht bekannteste Spiele-VR-Brille Playstation VR 2 von Sony kostet etwa 600 Euro, es gibt auch etwas günstigere Modelle, die ab 400 Euro beginnen. Und weitaus teurere, die über 1000 Euro liegen. Deutlich günstiger sind Modelle, die andere Geräte als Bildschirm verwenden wie etwa Halterungen fürs Smartphone oder die Nintendo Switch. Allerdings ist der Effekt der Brille dann auch nicht annähernd so wie bei den teuren Modellen.

    Wie sieht die Zukunft für VR-Brillen aus?

    Inzwischen gibt es die Technik seit einigen Jahren und natürlich wird sie besser. Mittlerweile gibt es passende Handschuhe dazu, die den Effekt, in einer virtuellen Realität zu agieren, noch verstärken. Auch erste Anzüge sind bereits zu haben, wenn auch noch sehr teuer und meist in professionellen Bereichen eingesetzt. Hin und wieder kommt ein reines VR-Spiel auf den Markt, der von vielen vorhergesagte Boom dieses neuen Spielerlebnisses ist aber bislang nicht zu sehen – und steht in den kommenden Jahren auch nicht an. Dennoch kann sich die Anschaffung lohnen, wenn du die Spiele, die es gibt, sehr magst und den Einsatz der VR-Brille gesundheitlich verträgst. Denn ein cooles Erlebnis ist die virtuelle Realität schon.

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