Wer Katzen hat, nimmt kleine Schäden gern in Kauf. Schließlich ist die eigene Miez das allerbeste Tier auf der ganzen Welt. Was macht da schon die zerbrochene Vase oder die Laufmasche am Lieblingspulli? Es gibt allerdings etwas, das treibt selbst leidgeprüfte Katzenfans in den Wahnsinn: Wenn sich die Katze mit ihren Krallen im neuen teuren Sofa verewigt. Wir verraten, warum sie das tut und was dagegen hilft.
Man liebt das Tier und hat sich im besten Fall schon vor der Anschaffung mit den möglichen Auswirkungen von Katzen auf das Leben und auch das heimische Mobiliar auseinandergesetzt. Aber ärgerlich ist es dennoch, wenn Möbel auf einmal tiefe Kratzspuren tragen.
In einer neuen Studie, die im Fachmagazin „Frontiers in Veterinary Science“ vorgestellten wurde, kommen die Forschenden zu dem Schluss, dass vor allem das Stresslevel von Bedeutung sei. Folgende Faktoren würden demnach das Kratzen von Katzen beeinflussen:
Persönlichkeit der Katze: Bestimmte Charakterzüge beeinflussen das Kratzverhalten.
Umweltfaktoren: Stressquellen wie laute Geräusche oder das Vorhandensein von Kindern können das Verhalten verstärken.
Spielverhalten: Zu intensives und langes Spielen (vor allem bei Nacht) führt laut Studie zu gesteigertem Stress.
Gegen Stresskratzer hilft demnach alles, was das Haustier entspannt. Den Sofabezug schützen aber vor allem Kratz-Alternativen. Denn neben alldem oben Aufgelisteten hat das Kratzen von Katzen auch den natürlichen Grund, die Krallen zu wetzen.
Wer die Katze vom Sofa weglocken möchte, sollte ihr eine andere Stelle schmackhaft machen. Unser platzsparender Anti-Kratz-Tipp: Ein möglichst dickes Stück Teppichstoff auswählen, das bestenfalls dem Sofabezug ähnelt, und an der Wand befestigen (mit Nägeln zum Beispiel). So lässt sich die kratzverrückte Katze das nächste Mal hoffentlich am Wandteppich aus statt an der Couch. Keine Lust auf Selbermachen? Es gibt auch spezielle Sisal-Kratzteppiche oder Kratzbretter* für die Wand.
Vor allem Wohnungskatzen brauchen Platz zum Kratzen und am besten noch ein paar Klettermöglichkeiten. Damit die wählerische Samtpfote den Kratzbaum auch nutzt, sollte er an Orten stehen, die Katzen auf ihren Revierrundgängen ohnehin passieren. Zentral im Wohnzimmer steht so ein Baum also besser als versteckt in der Ecke.
Pheromonsprays oder Verdampfer (wie hier bei Amazon erhältlich)* können für Katzen eine angenehme Umgebung zu schaffen. Sie geben beruhigende Duftstoffe an die Raumluft ab und können stressbedingte Verhaltensweisen wie das Sofakratzen reduzieren. Der Einsatz von Pheromonen zeigt allerdings nicht bei jedem Haustier eine gleich intensive Wirkung.
Erhöhte Beobachtungsplätze wie Katzenliegen für die Wand* sorgen dafür, dass sich die Katze eine Ebene höher zurückziehen kann, wenn es ihr am Boden zu trubelig wird. Gleichzeitig hat sie da oben aber auch was zu tun, nämlich ihr Revier beobachten. So manche Katzen könnten stundenlang auf die Straße, in den Hof oder Garten schauen: dann sind Hängematten mit Aussicht zum Fenster oder Plätze auf der Fensterbank ideal.
Mehrere kurze Spielsitzungen über den Tag verteilt helfen, den natürlichen Kratztrieb der Katze zu kanalisieren. Für den Stubentiger sollte sich das Spiel optimalerweise wie eine erfolgreiche Jagdszene anfühlen: Feder, Plüschmaus oder Glocke also nicht immer nur wegziehen, sondern hin und wieder von der Katze fangen lassen. Diese Spieleinheiten bauen Stress ab, was letztlich das übermäßige Kratzen an Möbeln verringern kann.
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